Eine Adresse, zweimal Robin Pietsch
Im Sommer 2022 ist Robin Pietsch mit seinem ersten Wernigeroder Restaurant, dem „Zeitwerk“, in die Breite Str. 53 umgezogen. Eine Adresse, die so manchem Gourmet bekannt sein dürfte, denn an diesem Standort in einem Innenhof betreibt der Inhaber und Küchenchef seit 2019 sein ebenfalls mit einem MICHELIN Stern gewürdigtes Restaurant „Pietsch“. Während man im Tresen-Restaurant „Pietsch“ asiatisch inspiriert kocht, setzt man bei der kreativen Küche des „Zeitwerk“ auf regionalen Bezug. Ansonsten ist das Konzept der Restaurants ähnlich: In beiden wird ein abendliches Menü mit vielen kleinen Gängen geboten, dessen Startzeit für alle Gäste einheitlich ist.
Alles anders im neuen „Zeitwerk“?
Nein, nicht alles hat sich mit dem Umzug geändert. Das Wichtigste vorweg: Das ausgezeichnete Niveau der Küche ist geblieben! Robin Pietsch und sein Team überzeugen mit einem kreativen Menü, das einer Zeremonie gleichkommt. Ein bis zu 4-stündiges kulinarisches Erlebnis, bestehend aus einer Fülle an kleinen Gängen, die allesamt überaus durchdacht und angenehm reduziert sind. Verwendet werden nur Produkte von ausgesuchter Qualität, mit denen man die Region in den Fokus stellt. Lachsforelle / Kamille, Zander / Rauchfond oder Reh / Joghurt / Schnittlauch heißt es da zum Beispiel. Angesichts dieses Genusses plant man gerne mal etwas mehr Zeit ein, die dann aber wie im Fluge vergeht. Los geht’s um 19 Uhr mit dem Eintreffen der Gäste, das Menü beginnt um 19.15 Uhr. Im Menü enthalten ist immer auch eine Kaffee- oder Tee-Degustation zum Abschluss. Den Kaffee dafür bezieht man von einer nahegelegenen Rösterei, der Tee entsteht aus getrockneten Kräutern aus dem eigenen kleinen Gewächshaus vor dem Restaurant.
Der moderne Stil der Gerichte spiegelt sich auch im minimalistischen und zugleich hochwertigen Interieur des Restaurants wider. Eine große Glasscheibe gewährt Einblicke in die Küche. Die Atmosphäre hat fast schon etwas Familiäres, was nicht zuletzt am angenehm entspannten Service liegt, der sich geschult und auf sympathische Art um Sie kümmert. Auch in Sachen Getränkebegleitung wird man trefflich beraten. Die Weinkarte ist eher klein gehalten, aber wohl selektiert samt eigener „Robin Pietsch“-Editionen, beispielsweise vom Weingut Wegeler aus dem Rheingau. Nicht minder empfehlenswert ist die hausgemachte alkoholfreie Begleitung zum Menü.
Fazit: So macht Essengehen wirklich Spaß!
Titelbild © Robin Pietsch/Zeitwerk
