Umzug als Neuanfang
Im November 2018 ist Gal Ben Moshe, Inhaber und Küchenchef des „prism“, von seinem bisherigen Restaurant „Glass“ in der Uhlandstraße hierher in die Fritschestraße umgezogen und hat nicht nur ein neues Restaurant eröffnet, sondern auch die Richtung seiner Küche verändert. Im „prism“ setzt er verstärkt auf Einflüsse aus seiner israelischen Heimat, und das kommt an!

Wenn Israel auf Europa trifft
In Tel Aviv geboren, begann Gal Ben Moshe seine Laufbahn als Koch in Israel. Sein Wissen um die traditionelle Küche der Levante bereicherte er während seiner Lehr- und Wanderjahre im Londoner „Maze“ und im „Alinea“ in Chicago. Tief verbunden mit seinen israelischen Wurzeln, beeindruckt von den erlebten Kochtechniken und inspiriert vom modernen europäischen Küchenstil entwickelte er seine eigene Handschrift - in seinem eigenen Restaurant. Und wo könnte man sich besser selbst verwirklichen als im bunten, weltoffenen Berlin? Während im „Glass“ zunächst eher dezente israelische Einflüsse in seiner europäisch geprägten Küche erkennbar waren, stehen im „prism“ die Aromen seiner Heimat nun im Vordergrund.
So erlebt man z. B. bei der Poularde mit Molokhia, Kichererbsen und Blumenkohl oder beim trocken gereiften Weidelamm Kebab Bil Karaz hocharomatische, würzige Kombinationen, die erfrischend anders sind. Um es mit den Worten der Michelin Inspektoren zu sagen: „Einflüsse der levantinischen Küche sind auf diesem Niveau in Deutschland nahezu einzigartig“, oder auch: „Mit seinen intelligent und feinfühlig eingebundenen israelischen Wurzeln gibt Herr Moshe seiner Küche eine ganz persönliche Note, so entstehen Gerichte, die man sonst nirgends bekommt“. Geboten wird ein Menü mit sechs bis acht Gängen. Wenn Sie zu zweit kommen, ist auch das „prism social“ eine interessante Option: Hier gibt es das Menü als günstigere „Sharing“-Variante.

Service mit Herz und Verstand
Der ist Ihnen bei Gastgeberin Jaqueline Lorenz gewiss. Als Restaurantleiterin und Sommelière glänzt sie nicht nur mit fundiertem Fachwissen, sie hat auch eine ausgesprochen herzliche und unprätentiöse Art, sich um die Gäste zu kümmern - und das bringt der gebürtigen Berlinerin reichlich Sympathie ein. Absolut sachkundig und zugleich angenehm ungezwungen empfiehlt sie die passende Weinbegleitung zum Essen. Die internationale Auswahl von 230 Positionen hält auch schöne Weine aus Israel, Syrien oder dem Libanon bereit – das harmoniert wunderbar mit der levantinisch inspirierten Küche von Gal Ben Moshe. Jaqueline Lorenz ist übrigens seine Lebensgefährtin. Die beiden waren schon in ihrem vorherigen Restaurant ein eingespieltes Team.
Und damit auch wirklich alles passt, hat man mit einem schicken Interieur aus klaren Linien und ruhigen Tönen ein stimmiges räumliches Pendent zu Küche und Service geschaffen.
Illustrationen: © prism/Guide MICHELIN