Die Selektion 2025 zählt 47 2-Sterne-Restaurants, fünf davon sind neu. Highlights sind die Neuaufnahme ATAMA by Martin Stopp und das Pietsch mit Award-Gewinner als Küchenchef.

ATAMA by Martin Stopp – Sankt Ingbert
Bereits kurz nach seiner Eröffnung mit zwei Sternen ausgezeichnet, nimmt das ATAMA by Martin Stopp als „Opening of the year“ eine besondere Stellung ein. Martin Stopp, der bereits dem LOUIS restaurant in Saarlouis zwei Sterne bescherte, hat nun – nach dem Übergangs-Restaurant „TAO – THE WAY TO ATAMA“ – hier einen grandiosen Start hingelegt. „Herr Stopp kocht zweifelsfrei auf 2-Sterne-Niveau“, ist von einem der Inspektorinnen und Inspektoren zu hören, die im letzten Redaktionsjahr vor Ort waren. Begeisterung kommt angesichts der spielerischen Leichtigkeit des „Menüs für die Sinne“ auf. So zeigt sich z. B. Kalb & Unagi, Erbsenmash, Myoga & Minze als „elegante Kreation, deren klare Struktur sich fantastisch mit den natürlich herausgearbeiteten Aromen verbindet“. Das zweite der beiden angebotenen Menüs nennt sich „Menü für die Seele“ und sorgt mit seiner Reduktion auf das Wesentliche und der Fokussierung aufs Produkt - z. B. bei Winterkabeljau & Bouchot Muschel, Rindermark, Eisbergsalat & Bordelaiser Garnitur - für ein echtes Wow-Erlebnis. Beide Menüs kann man in fünf, sechs oder sieben Gängen wählen, zudem gibt es „The Bar Menu“ mit neun kleinen „Amuse-Bouche“-Gängen. Mittags bietet man das 3-gängige „Stammtisch Menü“.
Pietsch – Wernigerode
Ein glückliches Händchen hatte Inhaber Robin Pietsch bei der Wahl des Küchenchefs für sein modernes Counter-Restaurant Pietsch. Luis Hendricks heißt der junge Mann, unter dessen Leitung die zuvor mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnete Küche nun 2-Sterne-Niveau erreicht hat. Geschickt bindet er asiatische Einflüsse in die Gerichte ein. „Durchdacht, kreativ und mit viel Umami“, so beschreibt einer unserer Inspektoren nach seinem Testessen das Menü. Besonders angetan haben es ihm u. a. Rotgarnele, Spitzkohl, Sake und Entenbrust, Blumenkohl, Dashi. „Hier erkennt man eine klare Leistungssteigerung“, so das Lob eines weiteren Inspektors. Und: „Wirklich beachtlich, welch deutliche eigene Handschrift Herr Hendricks mit gerade einmal Mitte Zwanzig bereits entwickelt hat“. Damit wird Luis Hendricks neben der verdienten Auszeichnung mit zwei Sternen noch eine weitere Anerkennung zuteil: Sein bemerkenswertes Talent in noch jungen Jahren wird zudem mit dem MICHELIN Young Chef Award gewürdigt.
Oswald’s Gourmetstube – Teisnach
Definitiv „einen Umweg wert“ ist das beschauliche kleine Kaikenried im Bayerischen Wald, genauer gesagt die Gourmetstube des Landromantik Wellnesshotel Oswald. Denn über dem eleganten Restaurant leuchten nun zwei Sterne. Verantwortlich dafür ist Thomas Gerber mit seiner stets klassisch geprägten, aber dennoch mit modernen Akzenten gespickten Küche. Seit 2014 Chef am Herd, erkochte er zunächst einen MICHELIN Stern, den er neun Jahre in Folge bestätigte. Nun schaffte er den nächsten Schritt. „Hier werden Kontraste intelligent eingebunden, die Aromen überdecken sich nicht, sind vielmehr subtil, fein und sorgen für überaus intensiven Geschmack“, so bringt es einer der Inspektoren auf den Punkt. Und weiter ist zu hören: „Herr Gerber schafft auf dem Teller eine erstaunliche Unaufgeregtheit und wunderbare Balance und setzt damit die Top-Produkte genauso in Szene wie sie es verdient haben.“ Begeisterung kommt da bei St. Pierre, Sellerie, Perigord-Trüffel, Madeirasauce ebenso auf wie bei Limousin-Lamm, Kartoffelcroissant, Aubergine, Lammjus, confierte Zitrone.
Intense – Wachenheim an der Weinstraße
Eine tolle Leistungssteigerung bescheinigen die Inspektorinnen und Inspektoren dem Intense. 2017 in Kallstadt eröffnet, verlegten Benjamin Peifer und seine Frau Bettina das Restaurant 2022 nach Wachenheim an der Weinstraße. Hier überzeugt der Chef in angenehm unkompliziert-urbaner Atmosphäre mit seiner speziellen Fusion aus seiner Pfälzer Heimat und Japan. Für dieses ausgesprochen interessante Konzept wurde das Restaurant im Guide MICHELIN 2023 und 2024 mit einem Stern ausgezeichnet, nun sind es zwei. Nach Gerichten wie Altrhein-Zander mit Marcona-Mandeln mariniert, Holunderblüte, Kaffeeöl „lightroast“ und erster Spargel oder Stör in Erbsenmiso mariniert „BBQ“, erste Frühlingsboten, Jalapeño und Lemonquat folgen eindeutige Worte von Inspektorenseite: „Dass Herr Peifer großes Talent hat, wissen wir schon lange, nun ist er auf den Tellern gereift. Dies zeigt sich in einer wirklich beeindruckenden Konstanz und klaren Linie in jedem Gang. Der Spagat zwischen klassischen Techniken und asiatischen, fast ausschließlich japanischen Einflüssen gelingt mit einer fantastischen Leichtigkeit.“
Gotthardt's by Yannick Noack – Koblenz
„Zwei Sterne sind hier ganz klar verdient“ lässt das Inspektorenteam nach diversen Testessen verlauten. Seit Ende letzten Jahres leitet Yannick Noack die Geschicke in der Küche, zuvor machte er sich bereits im "PURS" in Andernach einen Namen. In dem kleinen Restaurant im direkt an der Mosel gelegenen Hotel Fährhaus beweisen er und sein eingespieltes Team exaktes Handwerk und ein Gefühl für stimmige Kontraste, wenn sie in der bestens einsehbaren offenen Küche ihre klassisch basierten und modern-kreativen Gerichte zum Besten geben – wählbar als Menü mit fünf bis acht Gängen oder à la carte. „Die Produkte sind top, die Zubereitung ist technisch absolut präzise und die Kombinationen funktionieren geschmacklich ganz hervorragend“, da sind sich die Inspektoren einig, die sich hier u. a. Carabinero, das Beste vom Kalb, handgerollter Cous Cous, Macadamia oder Kalb vom „Alte Werte Hof“, grüner Spargel, Arroz Bomba, San Marzano Tomate oder auch Perlhuhn Excellence, Morchel, Kaffee, Erbse servieren ließen.Illustration Image: Dessert im Restaurant Gotthardt's by Yannick Noack © Sascha Perrone/Gotthardt's bei Yannick Noack