In der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ dreht sich alles um das Thema „Verpackung“. Googelt man diese Aktionswoche und möchte Details erfahren, so liest man abseits der offiziellen Homepage viel über Initiativen einzelner Städte, Landkreise und Verbände. Aber ist diese besondere Woche auch in der Gastronomie angekommen? Tatsächlich war die „European Week for Waste Reduction“ den Profis aus dem FREA bisher kein Begriff. Umso besser, dass der Guide MICHELIN berichtet. „Wir finden sie eine sehr gute Maßnahme, um Aufmerksamkeit zu generieren“, bestätigt David Johannes Suchy, Patron des FREA.
"Full Taste. Zero Waste" - so lautet das Motto von David Johannes Suchy und seiner Frau Jasmin, die es sich gemeinsam zur Aufgabe gemacht haben, als gutes Beispiel voranzugehen. Das trendige Restaurant FREA in Berlin-Mitte steht für ein pflanzenbasiertes „Zero Waste“-Restaurant. „Wir arbeiten ökologisch, saisonal, regional, bieten eine tierfreie, nachhaltige Küche, in der alles handgefertigt wird, daher entstehen kaum Abfälle“, berichtet Küchenchef Lorenzo Mele.
Die Online-Redaktion des Guide MICHELIN möchte das Motto für Sie etwas genauer unter die Lupe nehmen.
„Full Taste“ bestätigen unsere Inspektor*innen da ohne zu zögern, die die modern-kreative und rein vegane Küche als raffiniert und finessenreich loben. „Die Küche ist farbenfroh, sorgfältig zubereitet und zeichnet sich durch qualitativ hochwertige Zutaten aus“, konstatiert die Inspektorin, die zuletzt vor Ort war. Gerichte wie „Knollensellerie, Apfel, Walnüsse, Meerrettich, Buchweizen“, „Teriyaki-Pilze, Cecina, Paprika, Sesam, Koriander, Chili“ und als Dessert „Haselnuss-Mousse, Quitte, Rye Whiskey, Kastanien“ machen einem in dem aktuellen Menü Appetit.
So weit so gut. Und kann auch „Zero Waste“ wörtlich genommen werden?
„Wenn es darum geht, Essen zu 100% zu verarbeiten, gelingt uns das täglich sehr gut. Wir haben eine Kompostiermaschine im Haus, mit der wir all unsere Gemüsereste zu 100% verwerten können. Der daraus entstehende Bodenersatzstoff geht zurück an die Bauernhöfe oder an den Zoo. Die benutzen die Erde für neues Gemüse oder für die Bepflanzung neuer Gärten. Was die Verpackung angeht, ist es etwas schwieriger. Gemüse und alle anderen Lebensmittel bekommen wir fast ausschließlich in Mehrweg-Behältern geliefert. Weinflaschen und Reinigungsmittel sind uns leider immer noch ein Dorn im Auge. Aber wir denken, je größer wir werden, desto mehr Einfluss haben wir auf die Industrie und werden somit langfristig etwas verändern“, erklärt uns der Patron.
Und was legt David Johannes Suchy Ihnen besonders ans Herz, abgesehen von einem Restaurantbesuch im FREA? Eigentlich ist es tatsächlich ganz einfach, was er uns bezüglich Abfallvermeidung sagt, nämlich nur das zu kaufen, was man wirklich benötigt. „Besonders bei Lebensmitteln sollte man lieber häufiger einkaufen gehen, als einmal einen Großeinkauf zu machen. So hat man eine bessere Übersicht über die Produkte und kann sie schneller verwerten. Verpackungen einzusparen, ist etwas schwieriger. Da sagen wir den Gästen gerne, dass sie sich langsam an das Thema herantrauen sollen. Wo kann ich Dinge weglassen? Was kann ich in meinem Alltag verändern? Danach fällt es einem oft sehr leicht, auf unnötige Verpackung zu verzichten. Es ist ein Weg, auf den man sich begibt. Dinge von heute auf morgen zu verändern, ist meist schwierig und stößt eher auf Ablehnung. Sich langsam mit dem Thema vertraut zu machen, hilft und öffnet die Augen im Alltag.“
Und was genau könnte man ganz einfach und sofort im Haushalt umsetzen? „In Deutschland haben wir das Glück, großartiges Leitungswasser zu haben. Da könnte man schon viel Verpackung einsparen mit einer persönlichen Mehrwegflasche.“
Nun ist es an Ihnen! Reservieren Sie einen Tisch.
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Illustration Image © FREA Berlin
