Feature 1 Minute 16 Dezember 2022

Der MICHELIN Inspektor privat – Essen und Trinken an den Festtagen!

Was isst man an Festtagen, wenn für einen in Sachen Speis und Trank sowieso fast jeder Tag ein Festtag ist? Neben dem richtigen Essen und passenden Getränk ist vor allem Gesellschaft wichtig! Und die steht bei unseren Inspektoren, die das ganze Jahr reisen und meist allein unterwegs sind, im Mittelpunkt. So ganz auf Kulinarik wird aber nicht verzichtet. Lesen Sie, wie sympathisch kulinarisch es bei sechs unserer Inspektoren vor sich geht - mal klassisch, mal unkonventionell.

Lesen Sie hier:


60 Kilo Rinderschulter

„Bei uns gibt es in diesem Jahr einen Brasato al Barolo vom Black Angus, das aus der Schulter geschnitten wird. Klar koche ich, wie jedes Jahr! Als Beilagen gibt es gegrillte Paprika und Polenta. Dazu trinken wir natürlich auch einen Barolo und zwar einen 2017er Prunotto Barolo Bussia DOCG. Warum ich 60 Kilogramm Rinderschulter beim Metzger bestellt habe? Am Vortag koche ich traditionell ehrenamtlich für einen guten Zweck und die Leute dort bekommen nichts anderes als wir zu Hause. Nein, Zugang zu meinem Weinkeller gewähre ich nicht.“

Weißwurst und Augustiner

„Wir richten wie jedes Jahr ein Weißwurstfrühstück für unsere Freunde aus. Die Weißwürste kommen von der Metzgerei Glasstetter, Brezeln von der Bäckerei Lörz, süßer Senf, Obadza und Krautsalat mache ich selbst. Dazu gibt’s Augustiner Weißbier oder Paulaner alkoholfrei! Abends? Keine Ahnung, da sind wir eingeladen!“

Foie Gras statt Kartoffelsalat!

„Seit ich Kinder habe, muss die Vorbereitung überschaubar sein und die Zubereitung schnell gehen. Kartoffelsalat? Nein, da haben wir eine bessere Alternative. Ich bestelle die traditionelle Entenleberterrine von Lucien Doriath. Das Brioche nach dem Rezept von Witzigmann mache ich am Tag vorher und toaste die einzelnen Scheiben à la minute. Dazu gibt es noch einen Salat aus frischen sauren Äpfeln, abgeschmeckt mit etwas Apfelessig und Apfelgelee und etwas Feldsalat. Mein Schwiegervater holt sicher wieder einen Sauternes aus dem Keller. Letzte Jahr gab es einen Château de Rayne Vigneau.“

Spätzle und Kartoffelpüree am Wilden Kaiser

„Seit zehn Jahren sind wir mit dem engsten Familienkreis zu Weihnachten in einem Chalet am Wilden Kaiser in Österreich. Dieses Jahr haben wir noch nicht entschieden, was es zu essen geben wird. Die Wahl fällt aber meist auf ein Schmorgericht, da man das gut vorbereiten kann. Dazu machen wir eigentlich immer zwei Beilagen: und zwar geschabte Spätzle und Kartoffelpüree – beide sind kaum serviert, schon aufgegessen. Hinterher spielen wir Karten – da dürfen eine gute Marille und Williams Birne nicht fehlen.“

Sauerbraten und Baumkuchentorte

„Ich kann mich dieses Jahr zurücklehnen, da ich zu meiner Familie fahre. Dort gibt es traditionell Sauerbraten. Den macht in diesem Jahr mein Bruder mit seiner Frau. Ich nehme lediglich Rotwein mit, in diesem Jahr den 2015 Pinot Noir „Pinot Madeleine“ von Adriane Moll aus St. Martin und die obligatorische Baumkuchentorte von Konditorei Oswald aus Landau. Meine Familie liebt die!“ 

Lachstatar und Entrecôte mit Béarnaise

„Jedes Jahr werden die gleichen zwei Gerichte von mir verlangt: in der Vorspeise ein Lachstatar mit Avocado und Lachs-Kaviar auf Kartoffelrösti und im Hauptgang ein Entrecôte im Ganzen gebraten, dazu Sauce Béarnaise, Kartoffelgratin und winterliches Gemüse. Das ist wirklich kein Hexenwerk, aber beim Anrichten komme ich für zehn Personen schon mal ins Schwitzen. Um das Dessert kümmert sich meine Mutter, da gibt es meist westfälische Herrencreme. Der Wein? Dafür ist meine Schwester verantwortlich – und die macht ihren Job immer top!“



Illustration Image © Noctiluxx/iStock

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