Dieses Restaurant ist der Inbegriff eines Revivals des Heidelberger Stadtgarten-Pavillons von 1936. Ursprünglich als Provisorium erbaut, steht der Pavillon inzwischen seit fast 90 Jahren und seit 2018 bringt das Restaurant 959 der Stadt einen wunderbaren Hauch von Glamour nicht nur mit seinem trendigen Ambiente.
Das 959 ist durchgehend von Dienstag bis Samstag geöffnet und bietet eine produktorientierte modern-klassische Küche. Mittags finden sich Klassiker auf der Karte wie Rindstatar, Wiener Schnitzel oder Rindergulasch, eine Auswahl an Pizzen sowie Taglierini mit Tartufo oder Gamberetti, ebenso einige raffinierte Gerichte wie z.B. „Edelfische in Bouillabaissesud, Venusreis und Paprika“. Zusätzlich gibt es unter der Woche einen Business Lunch.
Wer am Nachmittag nach dem Shoppen oder Sightseeing kommt, isst von einer kleinen Snackkarte oder bestellt Pizza, die ganztags aus dem gemauerten, mit goldenen Mosaikfliesen chic dekorierten Pizzaofen kommt.
Abends wird das Angebot raffinierter. Zwei Menüs stehen zur Wahl, einmal die aktuelle „Menüempfehlung“ und das „959 Signiture Menü für zwei Personen“. Die A-la-carte-Auswahl am Abend beinhaltet ebenfalls die Klassiker sowie Pizza und wird zusätzlich mit einer größeren Zahl von feinen Gerichten wie „Kaisergranat, Fenchel, Zitrusfrüchte und Bisque“ als Vorspeise oder „Wolfsbarschfilet Ike Jime mit Fregola Sarda, Escabeche-Sud und Vongole“ als Hauptgang ergänzt.
“Einer isst Kaisergranat, der andere Pizza – hier kein Problem”
Einer unserer Inspektoren kam kürzlich von seinem Testessen im 959 zurück und berichtete: „Das Gebäude und vor allem Interieur ist großartig und die Vielfalt auf der Karte mit Pizza, Klassikern und raffinierten Kreationen top. Hier kann man gemeinsam sitzen, auch wenn man recht unterschiedliche Vorlieben hat. Einer isst Pizza, der andere Gänseleber oder Kaisergranat – wo geht das schon? Hier kein Problem. Und was unbedingt hervorzuheben ist: die exzellente Weinkarte.“
Klingt gut? Sie sind auf das Lokal neugierig geworden? Dann lesen Sie über unseren Besuch.

Er fällt auf einen Dienstagmittag. Von zu Hause aus, kurz vor seinem langen Wochenende, kommt unser Inspektor mit dem Auto nach Heidelberg. Das Wetter ist gut, es ist warm und sonnig. Die Terrasse des 959 ist schön eingedeckt. Im Park davor halten sich viel junge Leute, Familien und ältere Menschen auf. Sie sitzen im Gras oder auf einer der vielen Sitzgelegenheiten und haben eins gemein: Sie genießen die Mittagszeit. Die Terrasse füllt sich nach und nach mit einem bunt gemischten Publikum – jung und alt - in Anzug, mit T-Shirt, mit Baseball-Caps. Hier ist das Publikum so bunt wie die Speisekarte.
Unser Inspektor wählt drei Gänge à la carte.
Es wird vorab ein klassisches Krusten-Sauerteigbrot der Hamburger Bäckerei Gaues gereicht, dazu Butter.
Dann wird die Vorspeise serviert: Thunfischtatar, Avocado, Ingwer, Mango.
Der Thunfisch ist von sehr guter Qualität und topfrisch, er ist präzise in Würfel geschnitten, aromatisch angemacht, gekonnt mit einem Hauch von geröstetem Sesam versetzt und auf perfekt gereifter, ebenfalls gewürfelter Avocado angerichtet, die in Qualität und Zubereitung überzeugte. Obenauf fruchtige, herrlich aromatische Mango, ebenfalls klein gewürfelt und leicht cremig mariniert. Ein wunderbarer Ingwersud mit feiner Schärfe wird zudem angegossen. Tolle Optik, toller Geschmack und eine optimale Portionsgröße. Rundum eine exzellente Vorspeise.
Unser Inspektor trinkt dazu einen 2022 Sauvignon Blanc Johner Estate aus Wairarapa, Neuseeland, ein kraftvoller Weißwein, der durch ein feines tropisches Aroma und Mineralität überzeugt und feine Noten von Grapefruit, Apfel und Maracuja hat.

Im Hauptgang folgen Edelfische in Bouillabaissesud, Venusreis, Paprika, Bouillabaisse. Das Gericht macht seinem Namen alle Ehre. Topfrischer Edelfisch - Wolfsbarsch, Adlerfisch und Label Rouge Lachs sind hier auf den Punkt auf der Haut gebraten. Dazu einige sautierte Garnelen und in Streifen geschnittene mit angenehmem Biss gebratene aromatische rote Paprika. Der schwarze Venusreis vermischt mit dem Bouillabaissesud ist leicht schlotzig. Obenauf wird eine wahrlich exzellente, wunderbar aufgeschäumte Bouillabaisse-Sauce gegeben, die Kraft und Geschmack hat. Toll.

Zum Dessert fällt die Wahl auf eine Vanille Crème Brûlée, Beeren, Erdbeersorbet, Vanille aus Madagascar.
Die rösche, hauchdünne Zuckerkruste ist perfekt. Darunter eine wunderbar gelbe Creme, die mit viel Vanille versetzt ist und ein tolles Aroma hat. Frisch und fruchtig dazu die Beeren sowie ein hervorragendes, cremig zartes Erdbeersorbet, das topfrisch gefroren und herrlich fruchtig ist.

Zum Abschluss trinkt unser Inspektor einen exzellenten Espresso mit einer sehr guten Crema, präsenter passender Säure und aromatischer Röstung und isst dazu Cantuccini und eine dunkle Schokoladen-Kaffeepraline. Ein fantastischer Start ins lange Wochenende!
Die Wahl des Restaurants haben unsere Inspektorinnen und Inspektoren gemeinsam mit der Online-Redaktion getroffen.
Die Redaktion behält sich vor, einzelne Details des Besuchs zu verändern, um die Anonymität unserer Inspektoren/innen zu schützen.
Illustration Image: Restaurant 959 © Elmar Witt/Restaurant 959