Restaurants 1 Minute 21 August 2020

Fünf neue Bib Gourmands in der Hauptstadt

Bei der Frage nach spannenden Ausgeh-Adressen in der Hauptstadt werden bei Insidern gleich fünf Namen genannt – lauter schöne Konzept aus leckerer saisonaler Küche und professionellem Service.

Alle fünf Restaurants sind im Guide MICHELIN 2020 neu gelistet und auf dem besten Weg, sich zu festen Bestandteilen der Berliner Top-Gastronomie zu etablieren. Denn das zahlreich einkehrende bunt gemischte Publikum ist ein aussagekräftiger Indikator für die Beliebtheit der neu gekürten Bib-Gourmand-Restaurants. Auch wenn die lukullischen Köstlichkeiten, die aufgetischt werden, einer Reise durch die unterschiedlichsten Regionen der Erde entsprechen, so haben die Gastgeber doch eines gemeinsam, nämlich den Ehrgeiz, den Gästen ausschließlich Speisen mit frischen, ausgesuchten Grundprodukten anzubieten.

Guide MICHELIN stellt Ihnen die Berliner Neuzugänge vor:

Im Neuköllner Schillerkiez hat sich im November 2018 Daniel Remers, ehemaliger Chefkoch im “Industry Standard”, mit seinen Partnern Neil Paterson und Kerry Westhead niedergelassen, um im “Barra” seine Gäste mit einer angenehm reduzierten modernen Küche in Form von kleinen „Sharing“-Gerichten zu verwöhnen. Dabei liegt das Augenmerk auf regionalen Produkten – das fängt bei den Thüringer Knackwürsten an und hört beim Flank Steak vom Simmentaler Rind mit Knollensellerie noch lange nicht auf. Mit viel Gefühl für den minimalistisch-urbanen Style haben die drei ein Ambiente geschaffen, welches für eine lockere, nahezu nachbarschaftliche Atmosphäre sorgt.

Barra ©Andreas Meichsner
Barra ©Andreas Meichsner

Wenn man wissen will, wie die moderne peruanische Küche schmeckt, dann geht man ins “Chicha” in der Friedelstraße. Hier offeriert der ambitionierte Küchenchef Simón Castro Mendoza in lockerer, authentisch südamerikanischer Atmosphäre Feines aus seiner Heimat. Mit viel Freude steht er in der Küche und präsentiert zum Beispiel Ceviche vom Adlerfisch mit Süßkartoffeln und Mais oder Maisstubenküken mit Wachtelei und Andenkartoffelchips. Probieren sollte man auch unbedingt die fantastischen exotischen Cocktails, die gleichfalls ihren Ursprung in Peru haben!

Chicha ©Travelersbuddy
Chicha ©Travelersbuddy

In der schicken “Gärtnerei” in Berlin-Mitte hingegen stammt der Patron aus der Steiermark, was auch die Speisekarte – deren Fokus auf Vegetarischem liegt – widerspiegelt. So sind der Gärtnersalat mit Joghurtcreme und Pumpernickel, die Spinatknödel mit Romanasalat, Parmesan und zerlassender Butter sowie das Wiener Schnitzel mit Kartoffel- und Feldsalat ein Glücksfall für Gaumen und Auge. Genauso toll wie die Küche präsentiert sich der Inhalt des Weinkellers, dessen vorwiegend österreichische Positionen unschwer die vinophile Passion des Hausherrn erkennen lässt.

Pastis © Adeline Bouaroudi
Pastis © Adeline Bouaroudi

Das quirlig-lebendige “Pastis” in Wilmersdorf gehört ohne Frage zu den Berliner Institutionen französischer Lebensart und die Gastgeber, Vincent Garcia und seine Ehefrau Adeline, runden dieses Bild ab mit ihrem Charme und ihrer großen Leidenschaft für den Beruf. Das buntgemischte Publikum aus Künstlern, Geschäftsleuten, Nachbarn und sonstigen Feinschmeckern lässt sich gern von den frischen, geschmackvollen Kreationen aus der typisch französischen Küche verwöhnen. Zu den absoluten Favoriten des vielfältigen Angebots gehören Seeteufel mit Muscheln, grünem Spargel und Artischocken ebenso wie die Französische Blutwurst mit karamellisierten Äpfeln und Kartoffelstampf.

TISK ©Florin Bolk
TISK ©Florin Bolk

In der Szene hat es sich schnell herumgesprochen, dass die beiden Berliner Jungs Kristof Mulack und Martin Müller mit ihrem Konzept für eine „Speisekneipe“ einen richtig coolen Hotspot verwirklichen konnten. “TISK” (althochdeutsch für „Tisch“) heißt das Lokal in der Neckarstraße und seit der Eröffnung im März 2018 boomt dort der Laden. Das kommt nicht von ungefähr, denn hier in diesem urbanen, schlichten Ambiente kann man essen wie früher bei „Muttern“ am Berliner Küchentisch – nur eben modernisiert und aufgepeppt. Ein Kochstil, wie man ihn heute kaum noch findet! Dass dabei hauptsächlich regionale Produkte von ausgesuchten Lieferanten verwendet werden, ist fester Bestandteil der “TISK”-Philosophie, genau wie bei den Königsberger Klopsen oder der Lammhaxe. Auch alte Traditionen wie Räuchern, Pökeln und Fermentieren lässt Martin Müller wiederaufleben. Geprägt von seinen Jahren als Sous Chef in Tim Raues Projekt „la soupe populaire CANTEEN“ entwickelte er dennoch seine ganz eigene Handschrift und die Gäste sind begeistert.


Titelbild "Berlin" ©Stefan Widua 

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