Silabario, Vigo
Kein Wunder, dass diese Adresse auf allen Listen der preiswerten Sternerestaurants auftaucht, denn es serviert europaweit eines der günstigsten Menüs in seiner Kategorie. Das erschwingliche Menü wird unter dem Namen „Berbés“ angeboten. Es wechselt je nach Marktangebot und besteht aus einem saisonalen Snack (zuletzt gefüllte Miesmuscheln), zwei Vorspeisen zur Auswahl (z. B. eine cremige Wildpilzsuppe mit Enten-Grattons oder Bacallau á brasa), einem Hauptgericht mit Fleisch oder Fisch zur Auswahl (z. B. die galizische Version von Fish & Chips mit Seehecht oder Ravioli gefüllt mit galizischem Fleisch Strogonoff und „caldo de Gloria“, einer typisch galizischen Brühe) und zum Abschluss einer Nachspeise mit zwei Optionen zur Auswahl (derzeit Cebreiro-Käsepudding mit Kaffeesahne oder weicher griechischer Joghurt mit einer Creme aus gerösteten Erdbeeren).
Berbés-Menü: Snack des Tages + Vorspeise + Hauptgericht + Nachspeise + Brot für 32 €. Getränke sind nicht inbegriffen. An Werktagen von Dienstag bis Donnerstag mittags und abends und Freitag nur mittags, nicht an Feiertagen und am Abend vor Feiertagen erhältlich.
Les Moles, Ulldecona
Jeroni Castell ist ein autodidaktischer Koch und Leiter des Familienunternehmens. Er bietet das Menü „Tradición“ an, das auf lokale Produkte der Jahreszeit setzt und wöchentlich neu zusammengestellt wird. Es besteht aus drei verschiedenen Snacks, einer kalten Vorspeise, drei Hauptgerichten (entweder mit Fisch, mit Reis oder mit Fleisch) und einer Nachspeise mit zwei Optionen zur Auswahl. Alle Speisen werden in halben Portionen mit selbstgebackenem Brot serviert. Das Motto des Hauses: „Im „Les Moles“ ist Kochen eine Lebensart, eine Art, unsere Umgebung wahrzunehmen und zu verstehen, und es ist unsere bevorzugte Art, Neues zu erlernen. Nähe, Technik und Genuss sind die zentralen Elemente unserer Küche, der Verarbeitung der Lebensmittel und unserer Weiterentwicklung. Unsere Philosophie, unsere Werte, unsere Art zu denken und unsere Umgebung zu verstehen, müssen sich auf dem Teller widerspiegeln.“
Tradición-Menü: Drei Snacks + kalte Vorspeise + Fisch + Reis + Fleisch + Nachspeise + selbstgebackenes Brot für 43,90 € (abends 49,90 €). Getränke sind nicht inbegriffen. Dienstag bis Freitag mittags sowie Freitag und Samstag abends.
Nova, Ourense
In diesem Restaurant im Zentrum von Ourense servieren die Küchenchefs Julio Sotomayor und Daniel Guzmán, Geschäftspartner und Cousins, das Menü „Raíces“ für 55 €. Sie wollen die Haute Cuisine für jedermann zugänglich machen, den guten Geschmack mit möglichst günstigen Preisen demokratisieren und die lokale Kultur durch Produkte der Region bekannt machen. Mit diesem Menü, dem einfachsten aus ihrem derzeitigen Angebot, versuchen sie, „den Erinnerungen ihrer Kindheit eine nicht greifbare Hommage zu erweisen“. Seit der Eröffnung des Nova im Jahr 2012 folgen die beiden Cousins ihrem Leitsatz, dass „ihr Restaurant den Traditionen, dem Land, der Familie und den Erinnerungen verbunden bleibt“.
Raíces-Menü: Drei Snacks + zwei Vorspeisen + Fisch + Fleisch + erste und zweite Nachspeise + Häppchen + Brot für 55 €. Getränke sind nicht inbegriffen. Mittags, abends und an Wochenenden.
Trigo, Valladolid
Víctor Martín (in der Küche) und seine Frau Noemí Martínez (im Restaurant und im Weinkeller) leiten das Restaurant in Valladolid im Tandem. Das Menü „Como en casa“ (dt.: "Wie zu Hause") besteht aus drei verschiedenen Snacks, zwei Vorspeisen, einem Fisch- oder Fleischgericht und einer Nachspeise (oder Käse). Die Gerichte wechseln je nach Jahreszeit und Produkten der Saison. Alle Speisen sind eine moderne Interpretation traditioneller Küche. Der fantastische Weinkeller des Restaurants lädt gegen einen kleinen Aufpreis dazu ein, die Empfehlungen des Teams oder die zu den Speisen angebotenen Weine zu probieren.
Menü „Como en casa“: Drei Snacks + zwei Vorspeisen + Fisch oder Fleisch + Nachspeise oder Käse + Brot für 40 €. Getränke (außer Wasser) sind nicht inbegriffen. Mittwoch bis Freitag mittags.
Garena, Dima
Dieses Restaurant befindet sich in einem traditionellen baskischen Bauernhaus mitten in den Naturparks Gorbea und Urkiola. Angeboten wird ein marktfrisches Menü für 48 €, bei dem die besten Produkte des Tages optimal verwendet werden. Küchenchef Julen Baz verarbeitet die saisonalen Produkte zu innovativen Gerichten, die durch ihre Frische und Persönlichkeit überzeugen. „Wir bieten ein gastronomisches Erlebnis in einem bezaubernden „Baserri“ aus dem 17. Jahrhundert, einem Bauernhof, der von Weinbergen und alten Traditionen umgeben ist. Die Küche des „Garena“ geht auf die Küche unserer Vorfahren zurück, bei der es darum ging, ganze Familien zu versorgen: Eintöpfe, die von unseren Müttern und Großmüttern mit viel Sorgfalt zubereitet und über viele Stunden geschmort wurden.“
Mercado-Menü: Snack + Vorspeise + marktfrisches Gericht + Fisch + Fleisch + Nachspeise für 48 €. Getränke sind nicht inbegriffen. Montag, Donnerstag und Freitag mittags sowie Samstag abends.
La Tasquería, Madrid
Javi Estévez gehört zu den großen Spezialisten für Innereien Spaniens, die er sorgfältig zubereitet und in exquisite Speisen verwandelt. In seinem Restaurant serviert er das Menü M zum Preis von 55 €. Angeboten werden drei Snacks, Brot und Öl, vier Hauptgerichte, ein Dessert und Häppchen. Damit gelingt es dem Küchenchef, auch Gäste anzusprechen, die den Kontakt zur „Kultur der Innereien“ verloren haben. Die Zusammenstellung der Gerichte kann individuell ausgewählt werden. So kann man z. B. für jeden Gast ein anderes Gericht bestellen, um mehr Gerichte zu probieren. Ferner besteht die Möglichkeit, bestimmte Gerichte hinzufügen, wie z. B. den legendären frittierten und konfierten Spanferkelkopf, der für zwei Personen empfohlen wird.
Menü M: Drei Snacks + vier Hauptgerichte + Dessert + Häppchen + Brot und Öl für 55 €. Getränke sind nicht inbegriffen. Montag bis Samstag mittags und Montag bis Freitag abends.
Malak, Jaén
Das kürzlich mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnete Restaurant des jungen Küchenchefs Javier Jurado, dessen Ehefrau Belén Martínez den Service managt, bietet ein Menü für 54 € unter dem Namen „Aldeas Perdidas“ ("Einsame Dörfer") an, das insgesamt neun Gänge in vier Teilen umfasst (Das verlassene Tal, Lebendige Dörfer, Ankunft in den Campos de Hernán Pelea und Verlassen der Dörfer über Rambla Seca). Die kulinarische Reise führt ins Herz der Sierra de Segura, man lernt die einsamen Dörfer und eine herrliche, von Bergen umgebene Landschaft kennen, auf die der Küchenchef durch eine exquisite Auswahl an Geschmacksnoten Bezug nimmt. Der Name des Restaurants, Malak (arabisch für „Engel“), erinnert an das Restaurant von Javier Jurados Großeltern in Los Angeles, wo der Koch als Kind seine Berufung fand. „Malak setzt auf Nachhaltigkeit durch die Essenz der Natur, indem wir mit lokalen Produzenten zusammenarbeiten, die sich für die Umwelt engagieren“, erklärt der Küchenchef. Eines der Gerichte auf der Speisekarte, „Konserventomaten, Schafsmilchcreme, Iberico-Schinken und Basilikum“, bringt beispielsweise die Konservierungsmethoden und das mit Eicheln gefütterte Iberico-Schwein zur Geltung. „Wir servieren eine selbstgemachte Konserventomate mit Schafsmilch und iberischem Schinken; aus Butter, Schafsmilchcreme und dem überschüssigen Fett des iberischen Schinkens stellen wir eine Emulsion her; diese Mischung wird mit Basilikumgel aufgefrischt und abschließend mit Speckpulver vom iberischen Schwein bestreut. Aber wir bieten auch interessante Kontraste, wie Tacos mit Fleisch vom mit Eicheln gefütterten Schwein und einer für Jaén typischen Konservierungsmethode im Glas, geräucherter Piparra (kleine grüne Paprika) und einem Sauerampferzweig, der ebenfalls zur Frische des Gerichts beiträgt.“
Aldeas Perdidas-Menü: Acht Gänge + Nachspeise + Häppchen + Brot für 54 €. Natives Olivenöl extra und Schafsmilchbutter für 3 €. Getränke sind nicht inbegriffen. Mittwoch bis Samstag mittags und abends, Sonntag nur mittags.
Radis, Jaén
Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich ebenfalls in Jaén ein weiteres Restaurant, das bei der letzten Ausgabe mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnet wurde. Das „Radis“ bietet für 58 € das Menü AL-HAYAR an, in dem der Küchenchef Juanjo Mesa zeitlose traditionelle Gerichte neu interpretiert. Juanjo Mesa, der sein Handwerk in Spitzenrestaurants wie Nerua Guggenheim Bilbao, Mugaritz, Noor oder Bagá gelernt hat, präsentiert in neun Gerichten eine sehr persönliche Vision der Aromen seiner Kindheit und offenbart dabei eine ebenso exzellente wie delikate Zubereitungstechnik, die seine Leidenschaft für Spitzengastronomie unter Beweis stellt. Er sagt: „‘Radis‘ bedeutet Eintopf, es steht für die Mutter, das Zuhause. Und wie ich schon immer gesagt habe: Im „Radis“ wird es immer Kroketten geben.“ Ein umfangreicheres Menü (fünfzehn Gänge) rundet das Angebot ab, da das Restaurant keine Speisekarte anbietet.
AL-HAYAR- Menü: Neun Gänge für 58 €. Getränke und Brot sind nicht inbegriffen. Täglich mittags außer Dienstag, da Ruhetag, und von Mittwoch bis Samstag abends.
Terra, Fisterra
Das Sternerestaurant von Küchenchef Brais Pichel bietet ein Menü für 55 € an, das aus zwölf bis vierzehn Gerichten besteht und aus besten Produkten zubereitet wird. Brais Pichel bietet keine festgelegten Gerichte, sondern arbeitet mit frischen Produkten lokaler Erzeuger, aus biologischem Anbau und – da das Meer ganz in der Nähe ist – mit frischem Fisch und Meeresfrüchten aus der Fischauktionshalle in Finisterre oder den umliegenden Häfen. Seine moderne Küche verarbeitet fermentierte Produkte, frische Kräuter und Essig aus eigener Herstellung, um den Gerichten einen besonderen Charakter zu verleihen, ohne dabei die Grundzutaten zu vernachlässigen. „Terra“ ist das persönliche Restaurant des Küchenchefs (der u. a. in den Küchen von Casa Marcial und Mina tätig war), das er in den ehemaligen Räumlichkeiten seines Vaters, dem ehemaligen Wohnhaus seiner Großeltern, eingerichtet hat. In dem im Juli 2021 eröffneten Restaurant sind zurzeit nur der Küchenchef selbst, sein Cousin Gabriel und ein Kellner beschäftigt.
Degustationsmenü: 12/14 kleine Teller + Brot für 55 €. Getränke sind nicht inbegriffen. Mittwoch bis Sonntag mittags, Freitag und Samstag abends.
Adrián Quetglas, Palma
Der aus Buenos Aires stammende Küchenchef, nach dem das 2015 eröffnete Restaurant benannt ist, bietet ein Menü für 55 € an, das anhand von fünf Gerichten sein Konzept der Demokratisierung der Haute Cuisine für ein nationales und internationales Publikum vorstellt. Das Angebot wechselt regelmäßig – etwa alle zwei Wochen – und umfasst Zubereitungen wie „Lomo vom Lamm in Sardellensauce mit mariniertem Daikon-Rettich und roten Beeren“, die seine durch seine einzigartige Philosophie perfektionierte marktfrische Küche zur Geltung bringen. Die Küche besitzt einen ausgesprochen mediterranen Charakter, offenbart aber auch Einflüsse von Orten, an denen der Koch tätig war, z. B. London, Paris und Moskau.
Degustationsmenü (5 Gänge): Vier Gänge + Nachspeise für 55 €. Getränke sind nicht inbegriffen. Dienstag bis Freitag mittags.
Chirón, Valdemoro
Auch in der Nähe von Madrid kann man preisgünstig essen. Das „Chirón“ bietet von Dienstag bis Freitag mittags – außer an Feiertagen – ein Business-Menü für nur 34 € an, mit dem Sie einige Klassiker des Hauses wie „Joghurt mit Blutwurst“ kennenlernen können. Für einen Aufpreis von 11 € können Sie auch „Socarrat-Reis mit Jakobsmuscheln und Aioli“ dazu bestellen. Abends bietet das Restaurant außerdem das Menü „Especial Noches“ für 45 € an: Küchenchef Iván Muñoz serviert eine moderne, kreative Küche mit Madrider Wurzeln und einigen Einflüssen der Provinz La Mancha, wobei er auf lokale Produkte aus den fruchtbaren Ebenen in der Nähe der Flüsse Tajo, Jarama und Tajuña setzt.
Business-Menü: Begrüßungssnack + Madrider Öle und selbstgebackenes Brot + Joghurt mit Blutwurst + Vorspeise + Fisch + Fleisch + Dessert + Süßspeise für 34 €. Getränke sind nicht inbegriffen. Dienstag bis Freitag mittags, außer an Feiertagen.
Atalaya, Alcossebre
Das 2014 von den jungen Besitzern Emanuel Carlucci und Alejandra Herrador eröffnete Restaurant serviert ein regionaltypisches Reis-Menü. Die beiden Köche lernten sich bei Martín Berasategui kennen. Heute bieten sie ein Menü für 55 € mit verschiedenen kleinen Snacks und fünf je nach Jahreszeit wechselnden Gängen an. Dieses Menü ist ein wesentlicher Bestandteil ihres Angebots, mit dem sie die Erzeugnisse des Landes und des Meeres zur Geltung bringen (zum Reis gibt es stets Fisch oder Meeresfrüchte) und den Gästen eine Option zu den Degustationsmenüs mit einer höheren Anzahl an Gängen bieten (das Goleta-Menü bietet Snacks und 13 Gänge für 110 €, das Bergantín-Menü Snacks und 9 Gänge für 85 €).
„Wir wissen, dass Alcossebre noch vom Tourismus lebt und viele Menschen wegen der Gastronomie und vor allem wegen der Reisgerichte hierher kommen. Wir wollten diese Option im Rahmen unserer Menüs anbieten und damit die Möglichkeit, etwas Informelleres und Vertrauteres als ein 15-Gänge-Degustationsmenü zu entdecken. Wir wissen, dass man aus verschiedenen Gründen ins Restaurant geht. Es gibt Tage, an denen man sich etwas Besonders gönnen und Neues ausprobieren möchte, und andere, wie z. B. Sonntage, an denen man einfach mit der Familie ein gutes Essen, vielleicht mit weniger Gerichten, aber dennoch mit der Qualität und dem Anspruch eines Sternerestaurants, genießen möchte.“
Das Arroz-Menü dient auch als Beispiel für die praktische Umsetzung ihrer Philosophie der Ressourcenverwertung und Nachhaltigkeit: Zur Verfeinerung der Reisbrühe verwenden die Köche einen Teil des Fischs und der Meeresfrüchte aus den anderen Menüs und setzen auch in umgekehrt auf Wiederverwendung.
Arroz-Menü: Snacks + fünf Gänge für 55 €. Getränke sind nicht inbegriffen. Mittwoch bis Sonntag mittags, außer Samstag und an Feiertagen.
Weitere preisgünstige Sternerestaurants:
Xerta (Barcelona, 45€)
Ababol (Albacete, 50€)
ARREA! (Santa Cruz de Campezo, 50€)
Fogony (Sort, 50€)
Caelis (Barcelona, 55€)
Dama Juana (Jaén, 58€)
Illustration Image: Eines der im Les Moles angebotenen Gerichte © Les Moles