Im Guide MICHELIN 2025 gibt es nun insgesamt 27 2-Sterne-Restaurants. Davon sind diese drei Restaurants neu:


IGNIV by Andreas Caminada, Andermatt
Erst letzten Winter hat das neue IGNIV by Andreas Caminada im Quartier Reuss von Andermatt eröffnet, aktuell das vierte Restaurant mit diesem Konzept. Im Guide MICHELIN 2025 wird es in diesem Jahr auf Anhieb mit zwei MICHELIN Sternen ausgezeichnet. Und das dank Valentin Sträuli, der hier mit gerade einmal Ende Zwanzig federführend in der Küche wirkt. Der junge Küchenchef kommt aus der Talentschmiede von Andreas Caminada und stand zuletzt in Caminadas 3-Sterne-Restaurant Schloss Schauenstein am Herd.
Im neuen Gourmet-Nest (IGNIV heißt Nest auf Rätoromanisch) bleibt er den Kompositionen der IGNIV-Familie zwar weitestgehend treu, verbindet sie aber mit neuen Ideen. Es treten eigene Akzente zutage und eine persönliche Handschrift ist zu erkennen, dazu eine bis ins Detail perfektionierte Zubereitung. „Die Gerichte sind handwerklich präzise, hervorragend ausbalanciert, geschmacklich präsent, voller Finesse und geprägt von klug umgesetzten, feinsinnigen Kontrasten“, konstatiert eine MICHELIN Inspektorin nach ihrem Besuch in diesem Jahr. So z. B. das topfrische, roh in feine Streifen geschnittene Felchen, mariniert in einer grünen Leche de Tigre aus pürierten Jalapeños und Sanshoblättern, begleitet von einer ausgesprochen zarten Selleriecreme.
Im Fokus steht in dem von der Mailänder Designerin Patricia Urquioladie gestaltetem Restaurant die "Sharing Experience" in vier Gängen, die Sie natürlich um weitere Gerichte erweitern können (und sollten)! Im Service hat sich Caminada mit der charmanten Hannah van den Nieuwenhuizen auch eine echte Gastgeberin an Bord geholt. Ein Glücksgriff!


Ecco, Ascona
Im Gourmetrestaurant Ecco im 1-Key Hotel Giardino in Ascona hat im April dieses Jahres Reto Brändli das Zepter am Herd übernommen. Er folgt auf Rolf Fliegauf und kehrt aus Berlin in seine Heimat zurück. Seine Vita ist gesäumt von herausragenden Restaurants. Bereits im Cà d’Oro in St. Moritz und im Lorenz Adlon Esszimmer in Berlin erkochte er zwei MICHELIN Sterne. Diese werden nun auch dem Ecco in Ascona unter seiner Leitung zu teil.
Brändli kennt das Restaurant bereits. Er hat insgesamt vier Jahre unter Rolf Fliegauf auf allen Posten hier im Ecco gekocht. Dass er an die Zeit anknüpfen wird, schrieb er unserer Redaktion Ende 2024. Das ist ihm mehr als gelungen. „Brändlis reduzierte Kreationen sind technisch ausgereift und werden mit viel Geschmack und großer Finesse zubereitet. Die Produkte sind ausgezeichnet und man kocht mit Perfektion“, erklärt uns ein Inspektor auf Nachfrage. Besonders in Erinnerung geblieben ist vom letzten Testessen beispielsweise die Südafrikansiche Languste, zubereitet mit Mango, Kokos und Kaffir-Limette.
Stark besetzt ist auch das Serviceteam, das sehr zugänglich, stilvoll und professionell in dem eleganten Restaurant arbeitet. Als ikonisch kann die Wand mit hunderten von Rosenblüten beschrieben werden, ebenso die schöne Terrasse hin zum Hotelgarten mit Seerosenteich.


Gilles Varone, Savièse
Im Wallis bekommt dass Restaurant Gilles Varone im Ort Savièse, gelegen auf 820 m. ü. Meer, den zweiten MICHELIN Stern verliehen. Bekannt eher für die bodenständige, rustikale Alpenküche in Form der Tarte Savièsanne, steigt Savièse nun auf zu einer international relevanten Destination für Feinschmecker. Gilles Varone und seine Frau Letizia führen dieses Restaurant – das man so eigentlich auch gut in Genf, Zürich oder anderen Großstädten vermuten würde. Nach Stationen bei Anton Mosimann, Gordon Ramsay und Claude Bosi in London, kreiert der gebürtige Walliser in seiner Heimat eine Küche, die sich ausschließlich Schweizer Produkten bedient. Seine ebenso kreativen wie präzisen Gerichte spielen gekonnt mit den Texturen und überzeugen durch Raffinesse und Harmonie.Spricht man mit unseren anonymen Testessern, so wird dem Chef durchweg großes Talent attestiert. „Die Gerichte sind klar konzipiert, haben Ausdruck, Finesse, Texturen, Balance und Harmonie“, wird geschwärmt. Auch von komplexen Geschmacksbildern und eigener Handschrift ist die Rede. So z. B. das Kalbsbries zubereitet mit Buchweizen, Karotten und einer Sauce aus Liebstöckel und schwarzem Knoblauch, die Appenzeller Ente mit Mandeln und Kirschen oder ein wunderbares Lamm aus Evionnaz in drei Zubereitungen mit geschmorter Paprika und Wildkräutern.
Die Servicebrigade rund um Letizia Varone im casual Outfit ist herzlich und aufmerksam. Das Interieur überzeugt mit gemütlicher und heller Atmosphäre, geprägt von warmen Tönen und natürlichen Materialien. Das i-Tüpfelchen sind die Schweizer Berge vor den Fenstern - wie auf einer Postkarte.
Illustration Image: © Ecco Ascona