Wer kennt es nicht, das Le Moissonnier? Das Restaurant hat sich seit seiner Gründung zu einer echten Institution in Köln entwickelt und war kaum mehr wegzudenken aus der Gastro-Szene der Stadt. Umso erfreulicher, dass es nach vorübergehender Schließung nun zurück ist auf der gastronomischen Bühne – und das auf nach wie vor hohem kulinarischem Niveau!
Ein kleiner Rückblick…
Alles begann im Jahre 1987, als Liliane und Vincent Moissonnier mit der Eröffnung ihres Restaurants ein kleines Stück ihrer französischen Heimat nach Köln brachten. Mit Eric Menchon als Küchenchef war das seither bewährte Trio komplett. Die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Mit einem Landsmann im Team war die französische Ausrichtung der Küche keine Frage. Und das Können des Küchenchefs rief bei den MICHELIN Inspektorinnen und Inspektoren bei jedem Testessen aufs Neue Begeisterung hervor. Das überaus erfreuliche Ergebnis: Seit der Ausgabe 1996 des Guide MICHELIN wurde das Restaurant Jahr für Jahr ununterbrochen mit einem Stern ausgezeichnet, seit 2008 sogar mit zwei Sternen. Im Sommer 2023 kam die vorübergehende Schließung. Man wollte sich neu aufstellen. Die Idee: ein legeres Konzept à la Bistro. Seit September 2023 ist man wieder am Start – in derselben perfekt eingespielten Besetzung.“Ein Restaurant mit Potenzial zum Lieblingslokal”
Die gute Nachricht: Das hervorragende Niveau ist geblieben
Ein bisschen was ist neu im Le Moissonnier Bistro. Man hat mittags bis in den Nachmittag hinein geöffnet und bietet ein angenehm unkompliziertes Konzept samt Austernbar – und das steht in keinerlei Widerspruch zum hohen Anspruch der Küche und der tollen Qualität der Produkte. Man bleibt seinen französischen Wurzeln treu, dafür sorgt Eric Menchon, wie eh und je Teil des bewährten Dreier-Gespanns. Wählen kann man aus einem ansprechenden A-la-carte-Angebot, und einen interessanten „Plat du jour“ gibt es ebenfalls. Eine schöne Auswahl an Weinen aus Frankreich – alle werden auch offen ausgeschenkt – darf natürlich auch nicht fehlen.Auf der Speisekarte locken beispielsweise Soupe de poissons de roche - Südfranzösische Fischsuppe mit Aioli und Croûtons oder Ballotine de caille sur un jus de volaille - Ausgelöste französische Wachtel mit Cognac-Fleisch-Pilz-Farce auf Geflügel-Jus mit Cassoulet von weißen Coco-Bohnen sowie Desserts wie Crème brûlée mit Tahiti-Vanille oder die Tarte du jour. Nicht zu vergessen Meeresfrüchte wie Austern, Krevetten oder Miesmuscheln. Beeindruckt ist unser Inspektor unter anderem von der fantastischen Pissaladière tiède de thon rouge, einem blättrig-knusprigen dünnen Teig, belegt mit Thunfisch in Sushi-Qualität sowie geschmorten Zwiebeln und einem Hauch Senf. „Ein wahres Gedicht“ auch der Cheesecake mit seinem wunderbaren Mürbteig und der feinen Quarkcreme. „Man merkt deutlich, dass hier Vollblutgastronomen am Werk sind“, ist da zu hören. Und weiter lobt ein Inspektor: „Die Küche hat ganz klar einen Stern verdient, eine tolle Leistung so kurz nach dem Neustart!“ Seine Kollegen kommen zum selben Ergebnis. Damit ist das Le Moissonnier Bistro eines der neu mit einem MICHELIN Stern ausgezeichneten Restaurants der Selektion 2024.
Und die Atmosphäre? „Savoir-vivre“!
„Das ist ein Restaurant mit Potenzial zum Lieblingslokal“, sagt einer unserer Inspektoren nach seinem Besuch. Was das sympathische Restaurant neben der anspruchsvollen Kulinarik seit jeher ausmacht, ist auch nach dem Konzeptwechsel geblieben: sein französischer Charme. Dieser ist nicht zuletzt den Gastgebern zu verdanken. Liliane und Vincent Moissonnier verstehen es, ihren Gästen mit ihrer herzlichen Art ein unbeschwertes Lebensgefühl zu vermitteln, ein bisschen „Savoir-vivre“ eben. Die fröhlich-lebendige Atmosphäre passt perfekt ins frankophile Bild, ebenso das Interieur, das mit seinen schönen Jugendstilelementen nostalgisches Flair versprüht. Es ist lebhaft hier, man sitzt recht eng. Auch am Tresen gibt es einige Plätze, hier kann man dem Chef beim Austernöffnen zuschauen.Da bleibt nur zu sagen: Hier fühlt man sich einfach wohl und es macht richtig Spaß zu essen!
Illustration Image © Eric Chmil/Le Moissonnier Bistro