Travel 9 Minuten 15 April 2025

2 Tage in: Berlin

Berlin ist Deutschlands Stadt mit dem aufregendsten kulinarischen Angebot. Nirgends sonst ist das Angebot in Vielfalt und Qualität so groß wie hier. Dank internationalem Publikum und Menschen, die ihr Handwerk lieben. Und damit nicht genug: Fast an jeder Ecke gibt es hier Sehenswürdigkeiten zu Geschichte und Kultur.

Berlin hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Bis 1989 war die Stadt durch eine Mauer in „Ost“ (Deutsche Demokratische Republik) und „West“ (Bundesrepublik Deutschland) geteilt. Mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung, die Berlin zur Hauptstadt Deutschlands machte, boomt die Metropole. Mit ihrem Reichtum an Geschichte und kulinarischer Vielfalt gehört sie zu Europas aufregendsten Städten. Hier kann man Dinge erleben und schmecken, die man in Deutschland sonst nicht findet.

Damit Sie die schwere Entscheidung, was man alles ansehen und probieren sollte, nicht alleine fällen müssen, sind dies unsere Empfehlungen für zwei genussvolle Tage in der Hauptstadt.

Tag 1: Kreuzberg & Neukölln

Morgen & Vormittag: Pancakes und Berliner Mauer

Die Wege sind nicht gerade kurz in Berlin, aber unterwegs gibt es erstens immer etwas zu entdecken und zweitens kommt man mit S- und U-Bahn problemlos überall hin.

Test the Best, Birgit Kinder © Stiftung Berliner Mauer
Test the Best, Birgit Kinder © Stiftung Berliner Mauer

Eine gute Stärkung macht jedoch in jedem Fall Sinn und so starten wir unsere Berlin-Tage direkt mit einer Benchmark, genauer gesagt mit Benchmark-Pancakes. Die findet man im annelies, einem Café im Herzen von Berlin-Kreuzberg, das ganztägig ein kreatives Frühstücks- und Mittagsmenü anbietet. Die Pancakes sind fluffig und saftig, gut gebräunt und wunderbar süß mit einem Hauch Salz. Der Pfannkuchen-Turm steht in einem See aus Ahornsirup, obenauf thront eine großzügige Nocke Crème fraîche, darunter Heidelbeerkompott und Butter. Geht es noch sündhafter? Kaum. Aber zwei weitere Empfehlungen dürfen trotzdem noch sein: Sauerteigbrot mit geriebenem, geräuchertem Eigelb, Tomaten-Aioli und Fenchel-Kimchi oder das Sausage-Patty im Pancake-Sesam-Bun mit Spiegelei und schmelzendem Käse.

Eine knappe Viertelstunde zu Fuß geht es anschließend ans östliche Ufer der Spree. Die Geschichte Berlins wäre nicht denkbar ohne seine Mauer. Sie ist seit ihrem Fall 1989 zum Glück kein teilendes Bauwerk mehr, sondern heute Teil einer Open-Air-Ausstellung: Zu der East Side Gallery gehören Mauergemälde von rund 100 Künstlerinnen und Künstlern, die aus grau bunt gemacht haben. Es lohnt, an ihren Werken entlangzuspazieren.

Mittag: Streetfood

In direkter Umgebung gibt es zwar kein Restaurant, das vom Guide MICHELIN empfohlen ist und auch mittags geöffnet hat, dafür aber andere kulinarische Highlights, die von Sterneköchen privat besucht und empfohlen werden.

Mustafa's Gemüse Kebab © Le Guide MICHELIN
Mustafa's Gemüse Kebab © Le Guide MICHELIN

Zum Beispiel von 2-Sterne-Koch Tim Raue. Er gibt bei fast jeder Gelegenheit einen hartnäckigen Tipp: Mustafa´s Gemüsekebab am Mehringdamm. Der Ansturm ist hier manchmal so groß, dass man sich die Füße in einer langen Schlange platt stehen muss. Aber der saftige Döner entschädigt: Er ist prallvoll mit frittiertem Gemüse, Feta und verschiedenen Saucen – Kleckergefahr! Vegetarisch ist er übrigens nicht zwangsläufig, Hühnchenfleisch gibt´s auch dazu. Mittlerweile hat die Imbissbude von Tarik Kara so einen großen Ruhm, dass sogar Kanye West sich hier schon angestellt hat. Hype oder echter Streetfood-Tipp – entscheiden Sie selbst!

Wer keine Lust auf Döner, aber auf Currywurst oder Buletten hat, findet in ganz Berlin zahllose Imbisse. Zum Beispiel bei Curry 36 (u. a. an der S-Bahn Warschauer Straße), wo auch 3-Sterne-Koch Marco Müller ab und an vorbeischaut.

Eine gute Mittags-Alternative in Kreuzberg, die ebenfalls von Marco Müller empfohlen wird, ist die Markthalle Neun. Unkompliziert, aber mit Anspruch und Verantwortung. Denn hier gibt es viele Erzeuger und Händler bester Lebensmittel. Angefangen vom hervorragenden Käse-Angebot von Alte Milch über Fisch von Frisch gefischt bis zur Metzgerei Kumpel&Keule. Bei Mani in Pasta gibt es handgemachte Pasta zu fairen Preisen, etwa Rigatoni mit Stracciatella, Tomaten-Confit und Basilikum oder Spaghetti Chitarra mit Stängel-Brokkoli, Oliven und Zitronen-Semmelbröseln.

Markthalle Neun am "Streefood Thursday" © Markthalle Neun
Markthalle Neun am "Streefood Thursday" © Markthalle Neun
Wochenmarkt in der Markthalle Neun, im Hintergrund Käse von Alte Milch © Markthalle Neun
Wochenmarkt in der Markthalle Neun, im Hintergrund Käse von Alte Milch © Markthalle Neun
Metzgerei Kumpel & Keule in der Markthalle Neun © Markthalle Neun
Metzgerei Kumpel & Keule in der Markthalle Neun © Markthalle Neun

Nachmittag: Eis, jüdisches Leben und Kunst

Eis zum Nachtisch gefällig? Bei Jones Ice Cream, zehn Minuten zu Fuß von der Markthalle entfernt, gibt es hervorragende Kugeln, die aus besten Zutaten (und davon nicht zu wenig) hergestellt werden. In den selbstgebackenen Hörnchen, die schon ein Genuss für sich sind, gibt es Sorten wie Schwarzwälder Kirsch (Mascarpone-Basis, Schokoladenkuchen, Kirschkompott), Blueberry Cheesecake, Gurke-Tonic, Lemon Curd und natürlich Klassiker wie salziges Karamell und Pistazie.

Für den Weg zur nächsten Station kann man sich entscheiden: Kalorien verbrennen und rund eine Stunde durch Kreuzberg oder am Landwehrkanal entlangspazieren. Oder doch lieber in zehn Minuten mit dem Taxi da sein. Das Ziel ist eines der wichtigsten und zugleich am häufigsten besuchten Museen: Das Jüdische Museum, das die jüdische Geschichte und Gegenwart thematisiert. Der zickzackförmige Bau von Daniel Libeskind ist weltbekannt. Der Eintritt in die Dauerausstellung ist frei und ein „Muss“.

Und wenn man schonmal in der Ecke ist, kann man sich auch gleich einen der bekanntesten Kunstorte ansehen. Denn bei der König Galerie ist allein der Raum Grund genug für einen Besuch: Die Galerie befindet sich in der umgebauten Kirche St. Agnes, die in den 1960er Jahren im Stile des Brutalismus gebaut und 2015 umgebaut und als Galerie eröffnet wurde. Die Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler rufen beim Betrachten unterschiedliche Emotionen hervor, nur eines nicht: Langeweile.

Jüdisches Museum im zickzackförmigen Bau von Star-Architekt Daniel Libeskind © Jüdisches Museum
Jüdisches Museum im zickzackförmigen Bau von Star-Architekt Daniel Libeskind © Jüdisches Museum
König Galerie, Künstler Armin Boehm © Roman März
König Galerie, Künstler Armin Boehm © Roman März

Abend: Drei Restaurants und eine Weinbar

Eines der aufstrebenden Restaurants Berlins wird von zwei Freunden geführt: Mical Rosenblat und Karl-Louis Kömmler haben einen unscheinbares Eck-Lokal in einen Ort für weltgewandte Küche verwandelt – das Loumi. Karl-Louis Kömmler ist Autodidakt und kocht mit seiner Crew eine Küche, die begeistert. Und Mical Rosenblat ist eine der entspanntesten Gastgeberinnen, die man sich vorstellen kann. Der Küchenstil hat einen klaren japanisch-französischen Schwerpunkt. Beispiele sind Gerichte wie Tintenfisch mit Hassaku, Wasabi & Mangalitza Lardo oder Seeteufel mit Sauce Vin Jaune, Schwertmuschel und Walnuss.

Eine der wenigen Sterneköchinnen Deutschlands ist Sarah Hallmann vom Hallmann & Klee
„Ehrlich gute Küche beschreibt unseren klaren, reduzierten, aber doch herzenswarmen Küchenstil“, sagt sie über ihre Art zu kochen. Dazu zählen so wohltuende Gerichte wie die bissfesten Pici cacio e pepe oder die Kombination von Haselnüssen und Steinpilzen im Dessert.

Apropos Dessert: René Frank hat sein CODA Dessert Dining gleich ganz diesem Thema gewidmet. Zusammen mit Julia A. Leitner schafft er mit Techniken, die man eher aus dem süßen Bereich kennt, Gerichte, bei denen Süße keine Hauptrolle mehr spielt. Wo bekommt man schon Tomaten-Confit mit karamellisierter Tomate und Tomaten-Eiscreme, Macadamia-Milch, Sobrasada-Öl und Sobrasada-Cracker?

Drei Restaurant-Adressen der Extraklasse. Nun haben Sie die Qual der Wahl

Sterneköchin Sarah Hallmann aus dem Restaurant Hallmann & Klee © Franz Grünenwald
Sterneköchin Sarah Hallmann aus dem Restaurant Hallmann & Klee © Franz Grünenwald
Gericht im 2-Sterne-Restaurant CODA Dessert Dining © Claudia Goedeke/CODA Dessert Dining
Gericht im 2-Sterne-Restaurant CODA Dessert Dining © Claudia Goedeke/CODA Dessert Dining

Und dürfen es nach dem Essen noch ein oder zwei Gläser Wein sein? Dann empfehlen wir die Bar Freundschaft von Willi Schlögl und Johannes Schellhorn. Ihre Wirtschaft liegt etwas versteckt zwischen Bahnhof Friedrichstraße und der Bibliothek der Humboldt Universität im Souterrain. Hier wird an einem 26 Meter langen Tresen aus Deutscher Eiche bis spät in die Nacht ausgeschenkt. Auf der kleinen Speisekarte findet man sehr genussfreudige Snacks. Die schmecken nicht nur gut, sondern sorgen auch dafür, dass man „nicht zu schnell betrunken wird“, wie man auf der Website der Bar erfährt.

Bar Freundschaft © Bar Freundschaft
Bar Freundschaft © Bar Freundschaft

Drei Hotels, von einfach bis luxuriös

So vielseitig wie die Restaurant-Landschaft, so abwechslungsreich ist auch die Auswahl bei den Hotels. Dies sind unsere drei Tipps, die in Stil und Budget nicht unterschiedlicher sein könnten.

Innen ruhig, außen trubelig: An der Warschauer Straße wurde aus einem Bürogebäudekomplex das Michelberger Hotel. Unsere Hotel-Experten beschreiben es so: „Jung, frisch und unkonventionell ist nicht nur das Team, sondern auch die Möbel, die öffentlichen Räume und die rohen Flächen – keine Designerbettwäsche, kein Sternerestaurant, sondern eben ‚frei nach Schnauze‘, wie es sich für das Szene-Berlin gehört.“
Das kleinste Zimmer ist für Einzelreisende oder Paare ausgelegt, das größte Zimmer hat mit seinen Doppelstockbetten genügend Platz für eine Großfamilie.

Unsere zweite Empfehlung ist ein Frauengefängnis. Ein ehemaliges natürlich. Denn nach jahrelangem Still- und Leerstand wurde das Haus in einen Ort großer Behaglichkeit verwandelt: Das mit einem MICHELIN Key ausgezeichnete Wilmina Hotel. Erinnerungen an die frühere Zeit wurden geschickt erhalten. Das Haus ist heute eines der faszinierendsten Hotels der Stadt. „Das Gebäude ist jetzt durchlässig und hell. Bei hochsommerlichen Temperaturen und absoluter Stille hier oben erinnert einen nur der Blick auf den Funkturm daran, dass man in der Hauptstadt ist“, beschreibt unsere Autorin das Gefühl während ihres Aufenthaltes.

Sie mögen es luxuriös und repräsentativ? Dann empfehlen wir, direkt am Brandenburger Tor zu übernachten – im legendären Hotel Adlon. Historisch, gediegen, die Nähe zu Reichstag, Brandenburger Tor, Pariser Platz und Museumsinsel – alles hier ist Oberklasse. Schon Charlie Chaplin, Marlene Dietrich und Michael Jackson haben hier übernachtet. Und dann wäre da noch das Sternerestaurant Lorenz Adlon Esszimmer im 1. Stock des Nobelhotels. Mit etwas Glück sitzt man hier mit Blick auf das Brandenburger Tor. Jonas Zörner kocht klassisch französisch, zum Beispiel Bio-Entenleber mit Périgord-Trüffel, Haselnuss und Banane oder Steinbutt mit Fenchel, Paprika und Tomate.

Lobby im Hotel Adlon © Adlon
Lobby im Hotel Adlon © Adlon
Zimmer im Michelberger Hotel @ Michelberger Hotel
Zimmer im Michelberger Hotel @ Michelberger Hotel
Zimmer im Wilmina Hotel © Wilmina Hotel
Zimmer im Wilmina Hotel © Wilmina Hotel

Tag 2: Mitte

Morgen: Brunch und Reichstagskuppel

In allen von uns empfohlenen Hotels kann man selbstredend hervorragend frühstücken. Sie möchten aber raus aus dem Hotel und dort frühstücken, wo es auch Berliner tun?

Interieur Bonvivant © Bonvivant
Interieur Bonvivant © Bonvivant
Getränk Bonvivant © Bonvivant
Getränk Bonvivant © Bonvivant

Im Bonvivant, ausgezeichnet mit einem MICHELIN Stern, gibt es hier neben Sterneküche am Abend eines der besten Brunch-Angebote der Stadt . Mit Gerichten von sündhaft-herzhaft bis frisch-kräuterig. Was gibt es Schöneres am Morgen als das Grüne Shakshuka mit Spinat, Erbsen, gestockten Eiern, Ziegenkäse und Sauerteigbrot? Oder knusprig frittierte Austernpilze mit Gurken-Kimchi und Schnittlauch-Mayo? Oder doch lieber Brioche-Pancakes mit weißer Schokoladenganache und Karamell? Abends ist das Menü übrigens komplett vegan.

In fußläufiger Entfernung erreicht man mit KEIT und JOHANN zwei der besten Bäckereien Berlins. Beide haben sich der Verarbeitung bester Rohstoffe verschrieben und backen mit Sauerteig. Ihre Gebäcke sind von geschmacklicher Komplexität und sind dank ihrer hervorragenden handwerklichen Herstellungen auch lange haltbar. Ein gutes Mitbringsel aus Berlin!

Bäckerei Johann © Bäckerei Johann
Bäckerei Johann © Bäckerei Johann

Nach dem ausgiebigen Brunch ist wieder Zeit für Sightseeing. Und da muss jeder mal rauf: Auf dem Reichstag thront die gläserne Kuppel, die Architekt Norman Foster dem historischen Gebäude aufgesetzt hat. Von hier hat man einen beeindruckenden Blick ins Parlament und über die Stadt, inklusive Kanzleramt. Der Eintritt ist frei, man muss sich aber (rechtzeitig) vorher online registrieren. Und natürlich geht man zum Reichstag durchs Brandenburger Tor, Berlins bekanntestes Wahrzeichen. Der direkt davor liegende Pariser Platz und die Straße Unter den Linden sind ebenfalls Orte von Weltruhm.

Der Reichstag mit Kuppel © Mesut Dogan
Der Reichstag mit Kuppel © Mesut Dogan
Blick vom Hotel Adlon auf das Brandenburger Tor © Hotel Adlon
Blick vom Hotel Adlon auf das Brandenburger Tor © Hotel Adlon

Mittag: Sterne-Lunch

Das ist mittlerweile eine Seltenheit: Ein Sternerestaurant, das mittags geöffnet hat und dazu auch noch preislich attraktiv ist. Und so kommt es, dass der Mittagstisch im Facil mittlerweile eine große Fangemeinde hat. Drei Gänge gibt es hier für 88 Euro, zum Beispiel Oktopus Bombay mit roter Bete, Bockshornklee und Vadouvan oder Rotbuntkalb mit Sauce Albufera. Obendrein sitzt man hier oben im 5. Stock des mit einem MICHELIN Key ausgezeichneten Hotels The Mandala besonders hübsch: Auf einer kleinen Terrasse mit Kastanienbäumen und Springbrunnen oder drinnen im Dachgarten-Restaurant mit Rundumverglasung.

Eine sehr gute Alternative ist das Remi mit zeitgemäßer mediterran-europäischer Küche. Keinesfalls verpassen sollte man hier das Signature Dessert Choux à la creme mit saisonal wechselnder Begleitung von Haselnuss Praliné bis Erdbeere.

Rehrücken im Facil © Restaurant Facil
Rehrücken im Facil © Restaurant Facil
Choux à la creme © Restaurant Remi
Choux à la creme © Restaurant Remi

Nachmittag: Kunst, Kultur und natürlich Kalorien

Vom Mittagessen im Facil geht man rund eine halbe Stunde durch Berlin-Mitte zur Museumsinsel. Sie gehört zu den bedeutendsten Museumskomplexen Europas und besteht aus dem Alten Museum, dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Bode-Museum und dem weltberühmten Pergamonmuseum (aktuell wegen Sanierung geschlossen).

Und wo man schonmal da ist: Die Hackeschen Höfe sind weitere 15 Fuß-Minuten entfernt und einen ausgiebigen Bummel wert. In dem historischen Gebäudeensemble mit Jugendstil-Fassaden findet man kleine Shops, Kultur und Cafés.

Zwischendurch wieder Lust auf etwas Süßes? Das Handwerk von Patissière Daniella Barriobero Canal ist meisterhaft und ihre Gebäcke ein unvergleichlicher Genuss. Dazu zählen auch die Éclairs in vielen Varianten, etwa Tahiti-Vanille-Pekannuss, Pistazie-Himbeere oder Earl Grey. Man findet die Canal-Köstlichkeiten an drei Standorten, u. a. am Hackeschen Markt.

Und wenn es lieber etwas Kühles sein darf, empfehlen wir auch am zweiten Tag Eis der Extraklasse: aus der Eispatisserie Hokey Pokey. Gründer Niko Robert hat als Koch und Patissier viele Jahre in Luxushotels und sehr guten Restaurants in verschiedenen Ländern gearbeitet. Das Eis wird hier handwerklich und mit besten Zutaten hergestellt: Zitronen und Limetten werden nach eigener Auskunft von Hand gepresst und die Schalen abgerieben, Nüsse geröstet und karamellisiert, Brownies selbst gebacken. Neben klassischen Sorten gibt es hier auch immer wieder Neuheiten zu entdecken, etwa weiße Schokolade mit Macadamia und Tonka, Blutpfirsich-Marzipan-Riesling oder das Valrhona Guanaja 70% Sorbet.

Wer noch etwas Besonderes (und zur Abwechslung Salziges) aus Berlin mitnehmen möchte, sollte Markus Shimizu in seiner Mimi Ferments-Manufaktur besuchen. Dort stellt er Miso, Shoyu und andere Fermentationsprodukte von außergewöhnlicher Qualität her. Viele Berliner Spitzenrestaurants kaufen bei ihm ein oder lassen ihn spezielle Fermente herstellen, etwa Garum aus Carabinero-Köpfen oder Shoyu. Ein zitroniges Vergnügen ist das Yuzu Amazake, das ein Müsli zu einem Hochgenuss machen kann.

Museumsinsel und die Brücke über die Spree, wunderschönes Panorama © Anton Aleksenko/iStock
Museumsinsel und die Brücke über die Spree, wunderschönes Panorama © Anton Aleksenko/iStock
Canal Artisanal Ice Cream & Pastry © Canal
Canal Artisanal Ice Cream & Pastry © Canal
Éclairs Canal Artisanal Ice Cream & Pastry © Canal
Éclairs Canal Artisanal Ice Cream & Pastry © Canal
Eisbecher © Eispatisserie Hokey Pokey
Eisbecher © Eispatisserie Hokey Pokey

Abend: Die große Oper – in der Oper oder auf dem Teller

Das Finale unserer zwei Tage in Berlin steht an. Wem nach Musik, Theater oder Oper ist, der hat eine riesige Auswahl: Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Friedrichstadt Palast, Berliner Philharmonie, Deutsche Oper, Staatsoper Unter den Linden, komische Oper und Staatsballett sind nur ein paar der vielen Möglichkeiten.

Oder darf es vielleicht die große Oper auf dem Teller sein? Von allen Sternenrestaurants in Berlin strahlt das Rutz am hellsten. Die Küche von Marco Müller ist mit drei MICHELIN Sternen und dem Grünen Stern ausgezeichnet. Das Konzept: fast ausschließlich Produkte aus Region und Nation, enger Kontakt zu den Erzeugern, aufwändige und langwierige Herstellung eigener Rezeptbausteine durch Fermentation. Beispiele für die Gerichte aus handwerklich anspruchsvollster Küchentechnik sind der Nordseekalmar mit Schweinekinn und Wildquitte, Challans Ente mit Salatstrunk und Johannisbeere oder Rothirschkalb mit Laubporling.

Sie mögen´s hochklassig, aber scharf und gerne etwas internationaler? Dann ist das Restaurant Tim Raue das Richtige für einen kulinarischen Abschluss der Berlin-Tage mit Nachhall. Kaum ein Sternekoch setzt Schärfe mutiger ein und ist virtuoser beim Verwenden asiatischer Aromen. Zur Auswahl stehen hier zwei Menüs: Die „Kolibri“-Variante ist eine Hommage an Berlin mit regionalen Zutaten, Speisen und Geschmäckern aus der Kindheit, aber ergänzt durch Raues asiatisch geprägte „Würzwelt“ mit Süße, Schärfe und Säure.
Das „Koi“-Menü besteht aus den nach eigener Beschreibung „stilprägendsten“ asiatisch inspirierten Gerichten der letzten Jahre. „Ein kulinarischer Meltingpot von thailändischer Aromatik, chinesischen & japanischen Zutaten und mit all der Inspiration, die Tim Raue auf seinen Reisen gesammelt hat.“ Dazu kann man Raues Signature Dishes wählen, allen voran den legendären „Wasabi Kaisergranat".

Das sind unsere Empfehlungen für zwei randvolle Tage in der Hauptstadt. Und falls mal irgendwas schiefläuft oder chaotisch wirkt – immer dran denken: Dit is Berlin!

Gericht Restaurant Rutz © jobayer/Rutz
Gericht Restaurant Rutz © jobayer/Rutz
Kaisergranat Restaurant Tim Raue © Tim Raue
Kaisergranat Restaurant Tim Raue © Tim Raue
Ente Restaurant Tim Raue © Tim Raue
Ente Restaurant Tim Raue © Tim Raue

Adressenliste

Cafés & Eis

annelies, Görlitzer Straße 68, 10997 Berlin
Canal, Rosenthaler Straße 40, 10178 Berlin
Eispatisserie Hokey Pokey, Torstraße 141, 10119 Berlin
Jones Ice Cream, Wiener Straße 15, 10999 Berlin

Bars

Freundschaft, Mittelstraße 1, 10117 Berlin

Kunst & Kultur

East Side Gallery, Mühlenstraße, 10243 Berlin
Jüdisches Museum, Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
König Galerie, Alexandrinenstraße 118-121, 10969 Berlin

Oper und Theater

Berliner Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin
Deutsche Oper, Bismarckstraße 35, 10627 Berlin
Friedrichstadt-Palast, Friedrichstraße 107, 10117 Berlin
Komische Oper, Bismarckstraße 110, 10625 Berlin
Staatsballett, Richard-Wagner-Straße 10, 10585 Berlin
Staatsoper Unter den Linden, Unter den Linden 7, 10117 Berlin
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Linienstraße 227, 10178 Berlin

Sehenswürdigkeiten

Brandenburger Tor, Pariser Platz, 10117 Berlin
Reichstag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Streetfood, Bäckereien und Einkaufen

Mustafa´s Gemüsekebab, Mehringdamm 32, 10961 Berlin
Markthalle Neun, Pücklerstraße 34, 10997 Berlin
KEIT, Goltzstraße 18, 10781 Berlin
JOHANN Bäckerei, Gleditschstraße 47, 10781 Berlin
Hackesche Höfe, Rosenthaler Straße 40, 10178 Berlin
Mimi Ferments, Oudenarder Straße 16/Haus C7, 13347 Berlin



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Die gesamte Liste unserer Hotels in Berlin
Die gesamte Liste unserer Restaurants in Berlin




Illustration Image: Interieur und Getränk im Restaurant Bonvivant © Bonvivant, Eisbecher © Eispatisserie Hokey Pokey

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