Michelberger Hotel

Nur allzu oft haben wir erlebt, dass sich stylische Hotels zwar ein kreatives Klientel wünschen, doch die Preise so hoch ansetzten, dass sie das Budget der Zielgruppe übersteigen. Besonders in Berlin ist das Preisverhältnis nicht zu unterschätzen: Die junge, kreative Elite zieht es zwar in die deutsche Hauptstadt, doch mit der Erwartung, nur einen schmalen Taler für die Reise zu zahlen. Ein hipper Lifestyle, der ohne einen Lottogewinn auskommt, ist selten – ebenso selten wie Hotels wie das Michelberger.

Im Michelberger sind Bankiers oder Anwälte natürlich auch willkommen, aber hier ist eben auch jeder willkommen. Das Team hinter dem Hotel, samt dem Namensgeber Herrn Michelberger, sind Debütanten in der Szene – doch das heißt nicht, dass sie Amateure sind. Jung, frisch und unkonventionell ist nicht nur das Team, sondern auch die Möbel, die öffentlichen Räume und die rohen Flächen – keine Designerbettwäsche, kein Sterne-Restaurant, sondern eben „frei nach Schnauze“ wie es sich für das Szene-Berlin gehört. Das Restaurant verführt mit anspruchsvoller Küche und lässiger Atmosphäre sowie mit einer reichlichen Auswahl an veganen und vegetarischen Optionen.

Das kleinste Zimmer ist für einen Einzelreisenden ausgelegt oder ein Pärchen, das größte Zimmer bietet hingegen mit seinen Doppelstockbetten genügend Platz für eine Band oder eine Großfamilie. Die Ausstattung kann keineswegs als luxuriös bezeichnet werden, wobei eingelassene Wannen mit Blick auf den Innenhof durchaus charmant sind. Entsprechend entspannt ist auch die Atmosphäre in dem Café oder in der Lounge – man muss sich hier
Wer großen Wert auf das „wie“ und „wie edel“ seiner Unterkunft legt, dem können wir andere Hotels in Berlin empfehlen. Wer aber das Michelberger langweilig findet, dem können wir nur einen Psychiater empfehlen. Es ist ein junges Hotel, an dessen erster Stelle Gastfreundschaft und nicht Geld steht – also schnell buchen, ehe die Betreiber ihre Meinung ändern.