Feature 2 Minuten 29 Juli 2020

Leidenschaft und feminine Kreativität: MICHELIN Young Chef Award 2020

Im Rahmen der MICHELIN Star Revelation im Schweizer Lugano wurde Marie Robert, Küchenchefin des mit einem Stern ausgezeichneten „Le Café Suisse“, der MICHELIN Young Chef Award 2020 verliehen.

Voller Energie, positiv und gut gelaunt so kam sie strahlend auf die Bühne des LAC Arte e Cultura in Lugano, um ihren Preis entgegen zu nehmen. Ein Jahr nach der Verleihung des ersten Sterns darf die 30-jährige Küchenchefin des „Le Café Suisse“ in Bex im Kanton Waadt sich erneut freuen. Andrea Caputo, Vice President Blancpain, überreichte ihr den Young Chef Award. Gwendal Poullennec, internationaler Direktor des Guide MICHELIN, gratulierte Marie Robert und lobte: „Durch ihre Leidenschaft und ihr Engagement kreiert sie eine recht feminine, manchmal freche, moderne und sehr kreative Küche, die sehr detailliert ist und dennoch nie die Produkte aus den Augen verliert und den typischen „Marie Robert“-Stil kultiviert, für den sie vergangenes Jahr einen MICHELIN Stern verliehen bekam.“

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Das Café ist ein Restaurant in Pink

Ihre rote Haarpracht ist ihr Markenzeichen, Farbe spielt für Marie Robert eine grosse Rolle. Pink sorgt in ihrer Küche sowie im Restaurant für den zusätzlichen Touch. Das „Café“ ist ein Restaurant, Robert führt es mit ihrem Partner Arnaud Gorse, doch für die Küche ist sie verantwortlich. Bei all der erkennbaren Kreativität, auch bei der Präsentation ihrer Gerichte wird deutlich: Marie Robert weiss, was sie will. „Für mich ist der Geschmack das Wichtigste bei einem Gericht, doch dazu liebe ich es einfach, wenn es auch das Auge anspricht, verspielt und feminin ist.“

Frech, verrückt, mit der Vorliebe, Regeln zu brechen

Mit einem Schmunzeln antwortet sie auf das Lob Gwendal Poullennecs: „Ich weiss nicht, ob meine Gerichte frech sind, ich gebe mein ganzes Herz hinein, ich wähle die Zutaten aus, mit denen ich es liebe zu arbeiten. Zuerst müssen sie gut sein, dann füge ich immer gerne noch etwas von meiner mir eigenen ‚Verrücktheit‘ hinzu.“ Kurz denkt sie nach und lacht dann: „Ich habe das „Le Café Suisse“ nun seit zehn Jahren und habe mich schon oft gefragt, wer Marie Robert eigentlich ist?“ Denn, so verrät sie, sie koche so, wie sie sei, ohne Angst vor Neuem oder Anderem. Doch gerade zu Anlässen wie diesem besonderen Award grüble sie schon manchmal: „Ich denke, durch meine Erfahrungen und meine Leidenschaft habe ich mich weiterentwickelt – und: Ich liebe es, die Regeln zu brechen. Ich bin ein Mensch, der es liebt, sich Herausforderungen zu stellen, und ich versuche immer, an meine Grenzen zu gehen, denn wir sollten nie irgendetwas als selbstverständlich ansehen!“ 

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Lokal, saisonal und ein exotischer Szenenwechsel

Kreativ zu sein bedeutet für sie nicht nur der Vollzeitjob als Chefin und Köchin, sondern auch gleichzeitig Entspannung. Dazu zählt Robert übrigens nicht nur ihre oft sehr farbenfrohen Gerichte, sondern auch die wechselnde Ausstattung und Dekoration ihres Restaurants: „Die Gesamterfahrung soll den Besuch bei uns zu einem Abenteuer machen!“ Ihre Zutaten sind lokal und saisonal, das ist ihr wichtig. Exotisch aber auch, denn die „Young Chef 2020“ liebt Asien: „Die Gewürze, die neuen Entdeckungen sind wie ein Szenenwechsel.“ Die Michelin Inspektoren loben: „Hier geht es lebendig und charmant zu, hier fühlen sich Stammgäste wie auch "Neulinge" bestens aufgehoben! 

Der Service arbeitet kompetent, aufmerksam und mit Pfiff, die Küche der Patronne ist auf technisch hohem Niveau, zeigt eigene Ideen am Fliessband, basiert auf hervorragenden Produkten und wird Ihnen auch Spass machen! Hier sind Sie übrigens nicht zu einem Menü gezwungen, sondern können auch nach Herzenslust à la carte wählen, auch wenn die "grosse kulinarische Reise", also das Menü surprise zweifelsohne lockt!“

“ich wünsche mir, dass das Abenteuer so weitergeht!”

Andreas Caminada: Wunschgast mit Klasse

Einen Mentor habe die 30-Jährige nicht, da sie Autodidaktin sei. Doch wenn sie wählen dürfte, wen sie gerne mal im „Le Café Suisse“ zu Gast hätte, wäre dies Andreas Caminada, denn „dieser Mann ist nicht nur ein sehr geschickter Küchenchef, sondern er hat ein gutes Gefühl für Management, was ich sehr bewundere. Ausserdem hat er Klasse!“ Dann kommt es wieder zum Vorschein, das Freche, Verspielt-feminine, das MICHELIN Direktor Gwendal Poullennec bei der Verleihung lobte: „Ich gebe zu, es wäre interessant, herauszufinden, welche Standards erforderlich sind, um einen zweiten MICHELIN Stern zu kriegen. Das ist aber nur reine Neugierde!“, gibt sie lachend zu, „ich wünsche mir, dass das Abenteuer so weitergeht!“

Der perfekte Abschluss

Ihr Lieblingsgericht? Das eine gibt es nicht, aber sie gibt ihre Leidenschaft preis: „Nicht sehr originell, aber ich liebe Schokolade. Ich habe schon immer die Patisserie geliebt, und die süsse Küche, denn es ist der perfekte Abschluss eines Restaurantbesuchs!“


Der Guide MICHELIN Schweiz 2020 ist zum Preis von 39 Schweizer Franken (29.95 Euro in Deutschland und 30.80 Euro in Österreich) erhältlich. In der neuesten Ausgabe werden insgesamt 632 Restaurants und 215 Hotels empfohlen, wobei die vom Guide MICHELIN empfohlenen Speiselokale von Landgasthöfen bis hin zu Gourmetrestaurants reichen.

© Guide MICHELIN/lenaka/Le Café Suisse

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