Schauen wir uns die drei neuen Restaurants genauer an:
FLYGGE, Kiel
Was für eine coole Adresse! Mit seinem puristisch-urbanen Look samt offener Küche und Chef’s Table liegt das „FLYGGE“ ganz im Trend. Als i-Tüpfelchen kommt noch die tolle Lage an der Kieler Förde dazu, die man dank großer Fenster schön im Blick hat - am besten ist die Aussicht aber natürlich von der Terrasse. Mathias Apelt und seine Partnerin Britta Künzl haben hier nach gemeinsamen Jahren im Kieler Restaurant „Ahlmanns“ (wo sich Mathias Apelt als Küchenchef bereits einen Namen machte) den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt, sind sozusagen „flygge“ geworden. In seiner Küche verarbeitet der Chef vorzugsweise regionale Produkte und die bezieht er am liebsten von kleineren Erzeugern. Daraus entstehen dann moderne Gerichte wie z. B. Sauer eingelegtes Gemüse, Rindertatar & Estragon-Mayo oder auch Kabeljau, bunter Mangold, Rote Bete & Pommes-Macaire. Das „FLYGGE“ bietet aber nicht nur gute Küche, im Service sorgt die aufmerksame Chefin für einen reibungslosen Ablauf und eine angenehm persönliche Note. Fazit: Hier macht es Spaß zu essen – eine echte Bereicherung für Kiel!
Pan Vinothek, Germersheim
Im südpfälzischen Germersheim leiten Regina und Dennis Schneider seit Juni ihre „Pan Vinothek“. Untergebracht ist sie in einem gepflegten Backsteinhaus von 1847, das früher einmal eine Essigfabrik und Brennerei beherbergte. Hier setzen die beiden engagierten Gastgeber – er als Küchenchef, sie im Service - ein interessantes gastronomisches Doppelkonzept um. Zur Wahl stehen das Bistro mit etwas günstigeren Speisen und „Happen“ sowie das Restaurant mit gehobeneren Gerichten. Während man sich im Bistro gerne Carpaccio, Pasta oder auch einfach nur ein Glas Wein schmecken lässt, machen auf der Restaurantkarte z. B. Rinderfilet, Trüffelkruste, Sellerie, Kartoffeltaler oder Seeteufel, weiße Bohnen, Chorizo, Taggiasche-Oliven Appetit. Ein fair kalkuliertes 3-Gänge-Mittagsmenü ist ebenfalls zu haben. Neben der schmackhaften Küche und dem modernen Ambiente kommt auch der Service gut an. Das liegt an der überaus charmanten Chefin, die sich auf sympathisch-herzliche Art um ihre Gäste kümmert. Restaurant und Bistro sind übrigens räumlich nicht getrennt. Geben Sie am besten schon bei der Reservierung an, wo Sie essen möchten. Oder speisen Sie lieber im Freien? Dann dürfen Sie sich auf eine richtig schöne Terrasse freuen, die angenehm ruhig im Innenhof liegt.
Trois Lis, Sulzburg
„Casual Fine Dining“ nennt Sükrü Türker das Konzept im geschmackvollen „Trois Lis“, seinem ersten eigenen Restaurant, das er in dem charmanten alten Gasthof mitten im Weinörtchen Laufen betreibt. Dass der junge Küchenchef zuvor in einigen Top-Häusern in Deutschland und der Schweiz gearbeitet hat, lässt schon die durchaus ambitioniert klingende Speisekarte vermuten. Hier zeigen moderne Gerichte wie z. B. Börek, Aubergine, Gurke oder Türlü, Manti, Edamame oder auch Kalb, Oliven-Brioche, Tomate sein Faible für die Kombination von mediterranen, türkisch-orientalischen und asiatischen Einflüssen. Auch wenn man in den hübschen Gasträumen mit ihrem Mix aus modernem Stil und rustikaler Note sehr schön sitzt, sollten Sie sich an warmen Sommertagen nicht die herrliche Terrasse hinter dem Haus entgehen lassen - für Schatten sorgt hier eine Pergola aus Weinreben. Der Name des Restaurants nimmt im Übrigen Bezug auf die drei Lilien (französisch „Trois Lis“) auf dem Wappen der Stadt Sulzburg, in die der Winzerort Laufen eingemeindet wurde.
Richtig schöne neue Restaurants haben die Inspektoren für den Guide MICHELIN Deutschland ausfindig gemacht. Ihre nächsten Neuentdeckungen folgen im Dezember – man darf gespannt sein...
Titelbild: Vorspeise © Sükrü Türker/Trois Lis