Seit den 2010er Jahren sind die Brauereien und ihr Bier wieder in den Vordergrund der Brüsseler Szene gerückt. Das belegen die Entwicklung neuer Brauereien und der Erfolg von Veranstaltungen wie der „Zwanze Day“ von Cantillon und das „Belgian Beer Weekend“ sowie die Eröffnung der „Belgian Beer World“ in dem herrlich renovierten ehemaligen Gebäude der Brüsseler Börse und der Erfolg von Brauereien wie Nuëtnigenough und Moeder Lambic. Eines ist sicher: Brüssel ist das perfekte Reiseziel für Bierliebhaber.
Entdecken Sie die bekanntesten Brauereien der belgischen Hauptstadt, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit einem der überall verfügbaren „Villo“-Leihfahrräder ganz einfach zu erreichen sind. Bei einer Bierprobe sollte man immer auch etwas essen, damit das Getränk nicht zu schnell in den Kopf steigt. Aus diesem Grund haben wir auch einige Restaurants in der Nähe der Brauereien für Sie zusammengestellt, obwohl Sie Ihr Abendessen natürlich auch zu einem anderen Zeitpunkt einplanen können. Die Hotels in unserer Auswahl sind ideal, um sich nach einem langen Tag zu erholen.
Cantillon, Brasserie de l’Ermitage und La Jungle
Die Familie Van Roy de Cantillon gehört zu den berühmtesten Brüsseler Bierbrauern. In diesem Teil des Stadtviertels Anderlecht wird seit 1900 Bier gebraut, und heute ist sie eine der wenigen Craft-Lambic-Brauereien der belgischen Hauptstadt. Lambic, Gueuze und Kriek von Cantillon sind weltweit bekannt und u. a. in den USA sehr beliebt. Die Brauerei und das Gueuze-Museum sind an mehreren Tagen der Woche zur Besichtigung geöffnet. In jedem Fall lohnt sich ein Blick auf die Website, da die Familie Van Roy regelmäßig Veranstaltungen organisiert.
Knapp 200 Meter entfernt befindet sich die „Brasserie de l'Ermitage“, eine neuere Brauerei, die für ihre IPA-Biersorten bekannt ist. Außerdem bringt sie regelmäßig neue Biersorten auf den Markt, beispielsweise das „Cureghem Kriekland“ und verschiedene Stout-Biere. In Anderlecht besitzt die Brauerei ein Geschäft und einen Verkostungsraum, in dem auch Konzerte veranstaltet werden. In Saint-Gilles befindet sich die „Bar L'Ermitage“, in der die Biere des Hauses mit leckerer Sauerteigpizza serviert werden.
Etwas weiter entfernt im Viertel Petite Île in Anderlecht gibt es noch eine dritte Brauerei – „La Jungle“. Hier werden klassische belgische und deutsche Biere neu interpretiert. Neugierig geworden? Die Brauerei organisiert auch besondere Veranstaltungen, die über Social Media angekündigt werden.
In dem kosmopolitischen Stadtviertel Cureghem befindet sich das mit zwei MICHELIN Sternen ausgezeichnete Restaurant La Paix. David Martin hat die Brasserie gegenüber den Schlachthöfen von Anderlecht in einen Tempel der exzentrischen Gastronomie verwandelt. Die Verwendung außergewöhnlicher Produkte und die Kombination von japanischer Reinheit und französischer Tradition verleiht seiner Küche eine besondere Persönlichkeit.
In 300 m Entfernung finden Sie öffentliche Verkehrsmittel und eine Station für Leihfahrräder der Marke „Villo!“, mit denen Sie ins Stadtzentrum fahren können. Dort können Sie im Hôtel Amigo übernachten. Das Hotel befindet sich in einem ehemaligen Gefängnis unweit vom „Grand-Place“ und gehört heute zu den luxuriösesten Hotels der Stadt. Das Renaissancegebäude, der moderne Komfort und Kunstwerke von Magritte, Hergé und anderen renommierten Malern sorgen für eine inspirierende Atmosphäre.
©Hôtel Amigo
Brasserie de la Senne und La Source Beer Co.
Die „Brasserie de la Senne“ hat zum Wiederaufleben der Brüsseler Brauereien beigetragen. Ihre Craft-Biere wie das „Zinnebir“ und das „Taras Boulba“ wurden weithin für ihre frische Bitterkeit gelobt. Nach mehreren Umzügen hat sich die Brauerei schließlich auf dem Gelände des Kulturzentrums „Tour & Taxis“ niedergelassen. Man kann dort eine Führung machen, in der „Zennebar“ ein Pint trinken oder im Geschäft ein paar Flaschen kaufen.
„La Source Beer Co.“, eine Kombination aus Bar und Mikrobrauerei, befindet sich an der Ecke der „Brasserie de la Senne“. Hier können Sie unter anderem die IPA und das Dessertbier „Pressure“ probieren. Besonders originell sind die direkt aus dem Tank gezapften Biere. Unbedingt probieren sollten Sie auch das köstliche Barfood, und informieren Sie sich über die Musikveranstaltungen.
„En Stoemelings“ besitzt ebenfalls eine Brauerei in der gleichen Straße, die jedoch nicht mehr besichtigt werden kann.
Das mit einem MICHELIN Stern und dem Grünen Stern ausgezeichnete Restaurant Barge ist mit dem Leihfahrrad Villo! schnell erreichbar (Stationen in der Nähe der Brauereien und des Restaurants). Grégoire Gillard arbeitet in seinem gut besuchten Restaurant in einem Eckgebäude stets mit saisonalen Zutaten. Wie die Brauereien bringt er die besten Produkte aus Brüssel und Umgebung in seiner Küche zur Geltung. Die Inspiration für seine Kreativität findet er in der Natur, und die attraktive Weinauswahl unterstreicht das nachhaltige Konzept des Hauses.
Wir empfehlen, das letzte Stück zum Hôtel des Galeries zu Fuß zurückzulegen, ein erfrischender Spaziergang vom Restaurant Barge durch das Zentrum von Brüssel. Das Hotel befindet sich an der Ecke der Galerie Royale und der Rue des Bouchers, wo sich historischer Charme perfekt mit zeitgenössischem Design verbindet. Direkt neben der Unterkunft liegt das Restaurant Comptoir des Galeries, das wir Ihnen ebenfalls wärmstens empfehlen können.
©Hôtel des Galeries
Beerstorming und L’Annexe
Im „Beerstorming“ werden verschiedenartige Biere gebraut – von IPA bis hin zu deutschen Weißbieren. Nach einer Führung kann man die verschiedenen Sorten probieren und sogar selbst brauen! Die Besucher haben Gelegenheit, in die Rolle eines Brauers zu schlüpfen und alle Schritte des Brauprozesses zu verfolgen, eigene Geschmacksakzente zu setzen und am Ende das eigene Bier zu probieren.
Weniger als einen Kilometer entfernt befindet sich die Brauerei „L'Annexe“, die gerne mit saisonalen Bieren experimentiert, aber auch fermentierte Getränke herstellt. Da sie nur selten für Besucher geöffnet ist, empfehlen wir, die Social-Media-Kanäle zu verfolgen.
Nach einem kurzen Spaziergang erreichen Sie das in einer ehemaligen Metzgerei eingezogene und mit einem Bib Gourmand ausgezeichnete Lokal La Charcuterie. In authentischer Atmosphäre werden unprätentiöse Köstlichkeiten angeboten, die man mit seinen Tischnachbarn teilt, z. B. Kroketten aus Schweinekeule und Chipirons auf baskische Art, dazu gibt es eine gute Auswahl offener Weine.
Etwa einen Kilometer entfernt liegt das JAM, ein trendiges Hotel im Industry-Stil. Das Vintage- und Industry-Chic-Ambiente unterscheidet sich von den üblichen Luxushotels, wobei auf Komfort keineswegs verzichtet wird. Die Gäste haben die Wahl zwischen privaten Zimmern und schlafsaalähnlichen Gemeinschaftszimmern. Unbedingt lohnenswert ist der Pool auf dem Dach des Hauses.
©JAM Hotel
Brasserie de la Mule
In Schaerbeek wurde mit der „Brasserie de la Mule“ sechzig Jahre nach der Schließung der letzten Brauerei nun wieder eine neue eröffnet. Der Schwerpunkt liegt auf typisch deutschen Bieren – helle Sorten oder Altbier –, die aus Bio-Zutaten hergestellt werden. In der „Bar de la Mule“ kann man die Getränke genießen, es werden regelmäßig Konzerte veranstaltet und das Geschäft läuft!
Am Rathaus von Schaerbeek kann man ein Villo!-Fahrrad ausleihen und zum Restaurant Yoka Tomo fahren. Die mit einem „Bib Gourmand“ ausgezeichnete Adresse serviert authentische südjapanische Küche. Die Speisekarte zeichnet sich durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aus und hält immer wieder exzellente Überraschungen bereit, z. B. vegetarische Gyozas oder Auberginen mit Dashi. Eine Adresse für kulinarische Genussmomente.
Nach einer kurzen Fahrradfahrt erreicht man das Nhow Brussels Bloom. Das farbenfrohe Boutique-Hotel neben dem Kulturzentrum „Botanique“ pflegt eine künstlerische Atmosphäre. Die Zimmer sind mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet und wirken mit ihren auffälligen Kunstwerken wie Galerien. Zum Frühstück werden am „Waffelbus“ im Frühstücksraum frische Waffeln serviert. Einfach lecker!
©Nhow Brussels Bloom
Taymans, Vandekelder und Tipsy Tribe
Sechs Brüder und Enkel des letzten Brauers der historischen „Taymans Brewery and Maltings“ haben den Betrieb des Familienunternehmens wieder aufgenommen. Sie stellen IPA und saisonale Biere her und haben kürzlich ihr eigenes Lambic auf den Markt gebracht. Ein Besuch dieser Brauerei in Jette ist ein absolutes Muss. Am Freitagabend ist das Geschäft geöffnet, wo man die Biere des Hauses probieren und einige Flaschen kaufen kann.
Nach einem zehnminütigen Spaziergang erreicht man anschließend die Brauerei „Vandekelder“. Saison Noire, Imperial Stout, IPA oder Berliner ... Bierliebhaber werden begeistert sein. Jeden dritten Samstag im Monat wird ein Tag der offenen Tür veranstaltet, bei dem man die Brauer kennenlernen und einige Biere mit nach Hause nehmen kann.
Auch die dritte Brauerei des Viertels ist nur wenige Gehminuten entfernt. Die „Tipsy Tribe“ in Koekelberg ist sowohl Brauerei als auch Destillerie, die unter anderem ihren eigenen Whisky herstellt. Wie wäre es mit einem von japanischen Bieren inspirierten IPA, einem durstlöschenden Koekelbeer oder einem Kölsch? Die Brauerei stellt ihre Geräte auch Außenstehenden zur Verfügung, die ihren eigenen Gin oder ihr eigenes Bier herstellen möchten. Unbedingt lohnenswert ist ein Blick in den Verkostungsraum und die Werkstätten. Über die Möglichkeiten einer Besichtigung informieren Sie sich bitte selbst.
Das mit einem Bib Gourmand ausgezeichnete und ganz in der Nähe der Brauereien gelegene Restaurant French Kiss in Jette eignet sich ideal zur Stärkung zwischendurch. Die stets freundliche Atmosphäre und die umfangreiche Speisekarte überzeugen die Gäste zu jeder Tageszeit. Pilztoast, Tomaten mit Garnelen, gegrilltes Hüftsteak, reines Pferdefilet: Angesichts des exzellenten Angebots fällt die Auswahl schwer. Die günstigen Preise, die Menüs und die hervorragende Weinkarte machen die Adresse noch attraktiver.
Die letzte Station ist problemlos mit einem Villo!-Fahrrad erreichbar. Das im Stadtzentrum in der Nähe des Grand-Place gelegene Hotel Craves verfügt über 59 Zimmer. Die tiefblauen Farbtöne, die eleganten Retro-Verzierungen und das zeitgenössische Design bilden eine harmonische Kombination und bieten jeden erdenklichen Komfort. Eine gute Adresse, um Brüssel vom Stadtzentrum aus zu erkunden.
©Craves
Brussels Beer Project und Brasserie Surréaliste
Das „Brussels Beer Project“ ist ein umweltbewusstes Unternehmen, das großen Wert auf Nachhaltigkeit legt. Das Bier „Babylone“ wird beispielsweise mit unverkauftem Brot gebraut und das „Slow Mo“ mit lokalen Rüben und Birnen aus biologischem Anbau. Die Brauerei probiert immer wieder neue Konzepte aus. In der Rue Dansaert und der Rue du Bailli gibt es mehrere Bars, in denen auch regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Außerdem besitzt die Brauerei einen Standort in Anderlecht, wo die Besucher einen Einblick in die Bierherstellung erhalten und bei schönem Wetter im Garten sitzen können.
Das ehemalige Bananenlager im Jugendstil, in dem sich heute die „Brasserie Surréaliste“ befindet, wäre allein schon einen Besuch wert. Es werden eine Führung durch die Brauerei sowie Musikveranstaltungen angeboten. Dabei erfährt man, wie das „Surréaliste“ gebraut wird, und lernt die verschiedenen IPA kennen, für die die Marke bekannt ist. Auch das Design des Brüsseler Künstlers Elzo Durst ist äußerst beeindruckend.
Nur wenige Gehminuten entfernt befinden sich mehrere gemütliche Restaurants, die einen Besuch wert sind. Im Henri bietet die Speisekarte z. B. eine schöne Auswahl an Brüsseler Bieren, die ideal zu reichhaltigen Gerichten wie Steak mit Pommes frites und Bouchot-Muscheln mit Pastis-Sauce passen. Wer eine klassische Küche bevorzugt, ist im Restaurant La Belle Maraîchère an der richtigen Adresse, wo Meeresfrüchte und in der Jagdsaison auch Wild in ausgezeichneter Zubereitung serviert werden.
Ein paar Schritte weiter liegt das Dominicain direkt hinter dem „Théâtre Royal de la Monnaie“. Die Einrichtung erinnert an eine Abtei, jedoch in einer Interpretation des 21. Jahrhunderts. Die Badezimmer und das Spa laden zum Entspannen ein, bevor man mit der Erkundung des Stadtzentrums beginnt.
©The Dominican
CoHop
CoHop ist eine Genossenschaft von Brüsseler Mikrobrauereien mit Sitz im Arsenal. Janine, Witloof, DrinkThatBeer und 1B2T teilen sich hier die Tanks. Die Brauerei verfügt über 24 Zapfhähne, an denen man u. a. ihre Kreationen probieren kann. Außerdem werden verschiedene Gerichte wie Hummus und Nachos angeboten. Besonders lohnenswert sind auch die in der Brauerei veranstalteten Musikkonzerte und Comedy-Shows.
An der nächsten Straßenecke leiht man sich wieder ein Villo!-Fahrrad und fährt zum Restaurant Stirwen. Die Adresse beeindruckt durch ihre Eleganz, die sowohl in der Inneneinrichtung als auch in der Küche zum Ausdruck gebracht wird. Der kräftige Geschmack eines traditionellen Produkts wie Kalbsbries, eine reichhaltige Sauce aus Krustentierbisque und einige raffinierte pflanzliche Beilagen überzeugen in einer modernen Interpretation, die auch viele Brüsseler Gourmets begeistert.
In unmittelbarer Nähe – nur 200 m entfernt – befindet sich das Sofitel Brussels Europe. Das modernistisch eingerichtete ursprünglich für Eurokraten und Geschäftsleute, die das pulsierende Stadtviertel frequentieren, konzipierte Hotel ist natürlich für alle Reisenden und Genussmenschen eine empfehlenswerte Adresse.
©Sofitel Brussels Europe
Adressenliste :
Cantillon : rue Gheude 56 à Anderlecht
Brasserie de L’Ermitage : rue Lambert Crickx 56 à Anderlecht
La Jungle : rue de la Petite-Île 1A à Anderlecht
Brasserie de la Senne : drève Anna Boch 19/21 à Bruxelles
La Source Beer Co : rue Dieudonné Lefèvre 4 à Laeken
Beerstorming : chaussée d'Alsemberg 75 à Saint-Gilles
L’annexe : rue du Metal 19 à Saint-Gilles
Brasserie de la Mule : rue Rubens 95 à Schaerbeek
Taymans Brouwerij : rue Van Bortonne 46 à Jette
Vandekelder : rue Paul Michiels 52 à Jette
Tipsy Tribe : chaussée de Jette 374 à Koekelberg
Brussels Beer Project : rue Antoine Dansaert 188 à Bruxelles
Brasserie Surréaliste : place du Nouvea-Marché-aux-Grains 23 à Bruxelles
CoHop : chaussée de Wavre 950 à Etterbeek