Um München kennenzulernen – und das, was die Münchner an ihrem „Dorf“ so sehr lieben - kann man als Besucher von verschiedenen Seiten in den Charakter der Stadt eintauchen. Zum Glück sind die meisten interessanten Lokalitäten und Orte zentrumsnah, vieles ist zu Fuß erreichbar und die kulinarischen Möglichkeiten auf dem Weg immer in Reichweite. Um Bier und Metzgerei-Kultur kommt man in der bayerischen Landeshauptstadt nicht herum – genauso wenig wie um die große Vielfalt exzellenter Restaurants.
Tag 1: Tradition & Innenstadt
Morgen & Vormittag
Um in einem der vielen münchnerischen Klischees zu bleiben: Selbstverständlich gibt es Weißwürste zum Frühstück. Die beste Idee ist, dafür zum kulinarischen Handelszentrum der Stadt ein Stück aus der Innenstadt heraus ins „Schlachthofviertel“ zur Großmarkthalle zu fahren. Dort sitzt die Metzgerei Wallner mit ihrer Gaststätte, in der schon ab 7 Uhr morgens die Marktleute und Händler ihr Weißwurstfrühstück mit Brezn und Weißbier zu sich nehmen.Von dort spazieren Sie wieder zurück in den Stadtkern: an der Isar oder am Westermühlbach entlang durch die beliebten und klein strukturierten Stadtviertel Dreimühlen- und Glockenbach zwischen Pestalozzi- und Fraunhoferstraße.
Viktualienmarkt
Weiter über den bekannten Gärtnerplatz am Gärtnerplatztheater vorbei öffnet sich Ihnen das pittoreske Bild des Viktualienmarkts, der kulinarischen Pulsader der Stadt, vor den dahinterliegenden Altstadttürmen. Egal ob saisonales Gemüse, frische Pilze, traditionelle Metzgereien, Fisch oder Südfrüchte: Hier schlagen wirklich die Herzen derer höher, die gutes Essen schätzen. Eine kleine Pause vom Flanieren über den Markt beschert ein perfekter Kaffee bei Sweet Spot Coffee, die direkt auf dem Markt jeden Tag frisch gebackene Pâtisserie von Lea Zapf oder eine „Schmalznudel“ im Café Frischhut, wo seit Jahrzehnten noch warmes Schmalzgebäck direkt „to go“ verkauft wird.
Auch eine kleine Käseverkostung im Tölzer Kasladen, bei der Münchner Käsemanufaktur oder Schokoladen-Shopping in der gläsernen Manufaktur von Alain Ducasse Chocolaterie sind ein Muss, bevor es einen weiter zieht Richtung Marienplatz – dem Stadtzentrum und sicher bekanntesten Platz mit dem historischen Rathaus. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war der städtische Markt übrigens hier situiert, bevor er umzog und zum „Viktualienmarkt“ wurde.
Mittag: Die Qual der Wahl
Nur einen Steinwurf vom Marienplatz entfernt Richtung Opernplatz finden Sie in der Dienerstraße das bekannte gelbe Gebäude, in dem das Dallmayr Stammhaus sitzt. Eines der traditionellsten Feinkost-Häuser Deutschlands und die mit feinsten Delikatessen bestückte Gewölbehalle sollten Sie sich unbedingt ansehen.Im ersten Stock serviert Küchenchefin Rosina Ostler im 2-Sterne-Restaurant Alois - Dallmayr Fine Dining ihre feinsinnige, modern-nordisch inspirierte Küche. Es ist eines der wenigen herausragenden Restaurants der Stadt, die auch zu Mittag geöffnet haben. Unsere Wahl, wenn Sie schon zum Lunch ein Highlight setzen und in Ihrer Zeit in München möglichst viele "Sterne" erleben möchten.
Natürlich gibt es auch im Delikatessenhaus direkt diverse Möglichkeiten, eine Kleinigkeit zu verkosten und hier die Mittagspause zu verbringen.
Wen es weiter treibt, der kann auf der gegenüberliegenden Seite des Marienhofs auch gut die schöne Brasserie im Erdgeschoss des „Les Deux“ besuchen. Während im ersten Stock das Sternerestaurant "Les Deux" abends seine Gäste begrüßt, kocht das Team rund um Küchenchefin Natalie Leblond in der Brasserie durchgehend ab Mittag eine frankophile Küche zwischen Bistro-Klassikern wie Krabbencocktail mit Brioche und Wohlfühl-Gerichten wie gebratenem Loup de Mer mit weißem Bohnen Salat, Chorizo und Beurre Blanc.
Eine weitere Empfehlung aus dem Guide MICHELIN in der Nähe: das bunte italienische Restaurant Galleria für diejenigen, die gerne der Vorliebe der Münchner in der „nördlichsten Stadt Italiens“ nachfühlen möchten.
Nachmittag:
Direkt in der Altstadt gibt es einige empfehlenswerte und individuelle Hotels. Wenn Sie zum Beispiel im exklusiven BEYOND by Geisel mit Panoramafenstern direkt gegenüber dem Rathaus oder im traditionell-modernen Platzl Hotel nächtigen, können Sie nach Ihrer Tour schon einmal kurz verschnaufen oder Einkäufe nach Hause bringen.
Sightseeing, Kultur und Shopping
Auch für Sightseeing, Kultur und Shopping kann man gut noch in der Innenstadt bleiben und den Nachmittag zwischen Frauenkirche, Oper, Residenz und der Kunsthalle verbringen. Die Maximilianstraße, Fünf Höfe und die Hofstatt locken mit exklusiven Shops und ein paar Schritte entfernt am Sebastiansplatz befinden sich das Jüdische Museum und das Münchner Stadtmuseum. Die schönste Aussicht über die Stadt haben Sie nach einigen Treppenstufen vom Kirchturm des „Alten Peter“.Und was wäre ein München-Bummel ohne frisch gezapftes Bier? In der „Schwemme“ des Augustiner Klosterwirt oder beim neuen „Haxengrill“ samt Bar trinkt sich z. B. gut ein schneller „Schnitt“ – ein sehr schaumig gezapftes und damit kleineres Bier – oder ein großes Helles im Stehen. Und auch das begehrte alkoholfreie Augustiner Bier von der Traditionsbrauerei wird hier ausgeschenkt. Es hat nach Markteintritt einen wahren „Hype“ in der Bierstadt ausgelöst, nachdem die beliebte Traditionsbrauerei, und die letzte der Münchner Großbrauereien, die noch im Privatbesitzt sind, endlich auch ein alkoholfreies Bier aufgelegt hat.
Abend: Zum Geburtsort des „deutschen Küchenwunders“
Der Tag stand ganz im Zeichen der Münchner Kulinarik-Tradition. Für den Abend geht es entsprechend weiter an den Geburtsort des „deutschen Küchenwunders“, dem Tantris Maison Culinaire. Wer im benachbarten Andaz Hotel schläft, kann davor noch einen Drink in der M’uniqo Bar im 12. Stock nehmen und läuft ein paar Meter zu Fuß, ansonsten geht es mit dem Taxi oder der U-Bahn nach Schwabing.Das „Tantris Maison Culinaire“ blickt auf über 50 Jahre Geschichte mit den drei großen Küchenchefs Eckart Witzigmann, Heinz Winkler und Hans Haas zurück. Der Unternehmer Fritz Eichbauer hatte Anfang der 70er Jahre die Vision, ein Restaurant internationaler Qualität mit französischem Vorbild nach München zu bringen. Er ließ dafür das Tantris bauen und holte als Küchenchef den Österreicher Eckart Witzigmann aus Paris zurück, der sich dort bei Paul Bocuse ausbilden ließ. Er erkochte später als Erster drei Sterne im Deutschen Guide MICHELIN und bildete unzählige Sterneköche aus.
Das Tantris trug die Höchstauszeichnung von drei Sternen in den Jahren 1982 – 1991.
Heute beherbergt das Tantris Maison Culinaire nach großer Neueröffnung im Herbst 2021 drei Konzepte unter einem Dach. Im neuen A-la-carte-Restaurant Tantris DNA (1 MICHELIN Stern) lassen Küchenchef Benjamin Chmura und sein Team französische Klassiker (und Klassiker der vergangenen Tantris-Küchenchefs) aufleben. Wer mittags noch nicht mit zwei Sternen zum Lunch verwöhnt wurde, geht selbstverständlich ins Restaurant Tantris (2 MICHELIN Sterne) und genießt dort Chmuras moderne französische Küche, die in ihrer klaren Reduktion, ausgefeiltem Handwerk und schlichter Ästhetik beeindruckt.
Auch die Tantris Bar sollte man spätestens auf dem Weg nach draußen noch besuchen und unter der silbern funkelnden Decke einen der fabelhaften Cocktails wie den Americano mit Vermouth vom hauseigenen Weingut Salicutti in der Toskana trinken und die professionelle Bar-Kultur genießen.
Tag 2: Kultur, Schwabing und Gärten
Morgen & Vormittag
Wachen Sie umgeben von schlichtem Luxus im exklusiven Rosewood Hotel – dem neusten Zugang in der High-End-Hotellerie in München – in der ehemaligen Bayerischen Staatsbank auf und genießen Sie das A-la-carte-Frühstück und die hervorragende Pâtisserie in der Brasserie Cuvilliés von Küchenchef Matthias Brenner im Haus. Wen es schon früh aus dem Hotel treibt, der stärkt sich zum Frühstück in der Schumanns Tagesbar oder im traditionellen Café Luitpold, beides etablierte und beliebte Tagesgastronomien in Laufweite zu Altstadt und Odeonsplatz.
Ein Spaziergang führt von der Theatinerkirche am geschichtsträchtigen Odeonsplatz aus über den Hofgarten am Haus der Kunst vorbei (interessante wechselnde Ausstellungen) zur Eisbachwelle. An der künstlich stehenden Wasser-Welle unter der Eisbachbrücke am Tor zum Englischen Garten kann man zu jeder Jahreszeit die Surfer bestaunen und beobachten. Je nach Gusto laufen Sie von hier Richtung Norden, am griechischen Rundtempel „Monopterus“ vorbei bis zum Chinesischen Turm (hier gibt es einen beliebten Biergarten) oder noch weiter über den See hinaus bis in den Nordteil des Gartens. Dort in der „Hirschau“ liegt auch das mit Grünem Stern ausgezeichnete Restaurant 1804.
Mittag & Nachmittag:
Zurück aus dem Grünen geht es von Schwabing zurück in die Maxvorstadt ins Museumsviertel nahe der Universität. Hier kann man sich den ganzen Tag gut aufhalten und die verschiedenen Ausstellungen und Museen erkunden: Alte Pinakothek, Pinakothek der Moderne, die Gylptothek am Königsplatz, das NS Dokumentationszentrum und das Lenbachhaus sind in Laufweite. Direkt gegenüber dem Museum Brandhorst liegt eine von Münchens beliebtesten Eisdielen Ballabeni. Alberto Ballabeni konzentriert sich auf beste Qualität bei weitgehend klassischen Sorten. Besonders gut sind zum Beispiel das Zitronensorbet oder Dunkle Schokolade mit Ingwer. Meistens zeigt die Warteschlange schon an: Probieren lohnt sich.Zwischen so viel Kultur braucht es eine entspannte Stärkung. Wir schicken Sie zum Einkehren in Das Tschecherl. Das österreichische Bistro (Östro) betreibt Jürgen Wolfsgruber neben seinem Sternerestaurant Sparkling Bistro in der Amalienpassage. Küchenchef Nico Sator betreut im Tschecherl das lockere Konzept mit sehr guter einfach gehaltener Küche im stilvollen, aber legeren Rahmen. Hier kann man einfach richtig gut essen und mit Blick in die Küche z. B. Seeforellenmatjes, Paprika Hendl oder Marillenpalatschinken bestellen. Das Tschecherl ist durchgehend geöffnet von 12-21 Uhr.
Ein Kaffee oder ein Drink nach den Museen rundet den Nachmittag ab. Direkt am Museumsviertel liegt zum Beispiel die moderne-designte Coeur Tagesbar. Ein Stück weiter zurück Richtung Innenstadt der absolute Klassiker, die Schumanns Bar am Hofgarten oder am Haus der Kunst mit sehr schöner Außenterrasse zum Englischen Garten hin die Goldene Bar.
Abend: Restaurant JAN mit 3 MICHELIN Sternen
Seit dem Herbst 2022 führt Jan Hartwig sein eigenes Restaurant JAN. Dieses kulinarische Highlight – nämlich drei Sterne – haben wir für Ihren zweiten Abend in München vorgesehen. Hartwig überzeugte die MICHELIN Inspektorinnen und Inspektoren schon in seiner ersten Saison nach Eröffnung, was ihm auf Anhieb drei MICHELIN Sterne bescherte. Damit gehört das JAN nicht nur zu den besten Restaurants in Deutschland, sondern der ganzen Welt.
In seinem schlichten Lokal serviert er ein 7-Gänge-Menü mit Kreationen wie Foie Gras au Chantilly, Krokant Kaper, Pekannuss, Finger Limes & geräucherter Ahornsirup oder Taube, Kohlrabi, schwarzer Knoblauch, Anchovis, Vadouvan & Kirschblüte. Das Menü können Sie mit tagesaktuellen Signature Dishes ergänzen. Das Team im „Labor der Liebe“, wie der Schriftzug über der Küche die Ambition unterstreicht, sorgt für einen unvergesslichen Abend.
Zum Abschluss der letzten Nacht in der Stadt empfehlen wir noch einen gediegenen Drink, zum Beispiel in der Bar Montenz im Rosewood Hotel – hier spielt im gemütlichen Rahmen jeden Abend Jazz-Livemusik. Nachteulen sind auch in der Bar Gabányi am Beethovenplatz bis in die Morgenstunden bestens aufgehoben.
An- und Abreise
Wollen Sie den Weg schon zum Ziel machen und bei An- oder Abreise noch gut essen? Im Osten von München liegt die Gaststätte Zum Vaas. Diesen Tipp werden Sie von vielen Münchner Köchen und Gastronomen bekommen. Die bayerischen Gerichte mit modernem Einschlag, Gastgeberqualitäten und auch die Weinkarte sind zum Verlieben und einfach richtig gut. Gut erreichbar über den Autobahn-Ring von Norden und Süden aus kommend.Wenn Sie Ihre Strecke eher gen Westen aus der Stadt herausführt, liegt zum Beispiel das Fürstenfelder in einer schönen alten Klosteranlage in Fürstenfeldbruck auf dem Weg. In dem mit Grünem Stern ausgezeichneten Lokal mit Biergarten legt man besonders viel Wert auf Bio-Produkte aus ökologischer Landwirtschaft.
Beide Restaurants sind auch ideal als Stadtflucht zum Mittagessen.
Adressenliste
Cafés
- Ballabeni Icecream Stammhaus, Theresienstraße 46, München
- Café Luitpold, Brienner Straße 11, München
- Cœur Tagesbar, Theresienstraße 38, München
- Lea Zapf Marktpatisserie, Viktualienmarkt Abteilung 3, Stand 20/21, München
- Schmalznudel - Café Frischhut, Prälat-Zistl-Straße 8, München (keine eigene Website)
- Schumanns Tagesbar, Maffeistraße 6, München
- sweet spot kaffee - specialty coffee, Heiliggeiststraße 1, München
Bars
- Bar Gabányi, Beethovenplatz 2, München
- Goldene Bar, Prinzregentenstraße 1, München
- Schumann’s Bar am Hofgarten, Odeonsplatz 6-7, München
Museen
- Alte Pinakothek, Barer Straße 27, München
- Glyptothek, Königsplatz 3, München
- Kunsthalle München, Theatinerstraße 8, München
- Museum Brandhorst, Theresienstraße 35a, München
- Münchner Käsemanufaktur, Viktualienmarkt, Abteilung 5, Stand 1, München
- NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, München
- Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, München
- Städtische Galerie im Lenbachhaus, Luisenstraße 33, München
Einkaufen
- Dallmayr Delikatessenhaus, Dienerstraße 14-15, München
- Fünf Höfe Einkaufspassage, Theatinerstraße 15, München
- Hofstatt Einkaufspassage, Sendlinger Straße 10, München
- Le Chocolat Alain Ducasse Manufacture Munich, Rosental 7, München
- Tölzer Kasladen, Viktualienmarkt Abteilung 1, Stand 4, München
- Viktualienmarkt, München
Traditions-Gastronomie
- Gaststätte Großmarkthalle, Kochelseestraße 13, München
- Augustiner Klosterwirt, Augustinerstraße 1, München
- Biergarten am Chinesischen Turm, Englischer Garten 3, München
- Haxengrill, Sparkassenstraße 6, München
Besondere Orte
- Eisbachwelle, Eisbachbrücke Prinzregentenstraße, München
- St. Peter „Alter Peter“, Petersplatz 1, München
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Die gesamte Liste unserer Hotels in München
Die gesamte Liste unserer Restaurants in München
Illustration Image : Collage aus Sonnenuntergang hinter der Frauenkirche © München Tourismus, Weisswurst Frühstück © München Tourismus, Dessert aus dem 2-Sterne-Restaurant Alois: Erdbeere, Zitronenverbene, Sancho © Annette Sandner