Seine letzte Saison als Küchenchef: coronabedingt anders als geplant
Armin Amrein, seit 2015 Küchenchef im Davoser „Glow by Armin Amrein“, legt zwar keinen grossen Wert auf übermässiges Trara, einen gebührenden Abschied in Form einer letzten Wintersaison hätte sich der überaus sympathische Koch nach 50 Jahren am Herd aber schon gewünscht, zumal er im Herbst 2020 auch noch seinen 65. Geburtstag feierte. Geplant war, seinen zahlreichen Stammgästen vor seinem bevorstehenden Ruhestand noch einmal das volle Genuss-Programm zu bieten. Und für echten Genuss ist der gebürtige Luzerner schliesslich bekannt, wurde er doch über viele Jahre mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnet. Doch dann kam Corona und durchkreuzte seine Pläne für die letzte Saison als Küchenchef. So fällt sein Abschied von der gastronomischen Bühne bedauerlicherweise eher still aus. Beachtung schenken möchten wir Armin Amrein und seiner langen Karriere aber dennoch.
Blicken wir zurück…
Für den 1955 in Luzern geborenen Armin Amrein fiel die Entscheidung für den Beruf des Kochs bereits während der Schulzeit. Statt es seinem Vater gleichzutun und eine Laufbahn als Musiker einzuschlagen, machte er eine Kochlehre und widmete sich seither seiner grossen Leidenschaft, dem Kochen. Wenn man auf all die erfolgreichen Jahre zurückblickt, hätte der Spitzenkoch (übrigens nebenbei auch Fachlehrer, Kochbuchautor und TV-Koch) keine bessere Entscheidung treffen können. Er hat sich zu einer wahren gastronomischen Grösse in der Schweiz entwickelt, immer wieder wurde seine tolle Leistung mit einem MICHELIN Stern gewürdigt. Nach 32 Jahren auf dem Bürgenstock, wo er im Restaurant „Le Club“ bereits einen Stern erkochte, leitete er gemeinsam mit seiner Frau Corina den „Walserhof“ in Klosters. Hier glänzte er ebenso mit Sternnniveau wie danach in Davos im „Seehofstübli“ und zuletzt im chic-modernen „Glow by Armin Amrein“.
Sein Ehrgeiz und sein stetiger Wunsch, sich weiterzuentwickeln und neue Ideen umzusetzen, führten ihn zwischendurch auch zu berühmten Kollegen. So nutzte er diverse Stages u. a. bei Daniel Humm in New York, bei Kevin Fehling in Hamburg oder auch bei Claus-Peter Lumpp in Baiersbronn zur kulinarischen Inspiration.
Nicht nur die Michelin Inspektoren sind voller Lob
Armin Amrein kocht klassisch, bleibt aber dennoch nicht stehen. Geschickt bindet er moderne Elemente in seine Gerichte ein und trifft genau den Zeitgeist, ohne viel Spielerei, vielmehr mit einer angenehm klaren Linie. Handwerklich fehlerfrei, geschmacklich finessenreich und kraftvoll, die Produkte hochwertig. Da erklärt sich die Begeisterung unter den Gästen von selbst. Auch die Testesser aus dem Hause Michelin kamen stets zum selben Ergebnis: „Ob Klassiker oder kreativ inspiriert, ob Hummer, Engadiner Lamm oder fein gefüllter Raviolo, die Küche von Armin Amrein hat einen Stern verdient“ - und das schon seit Jahren. Ein Engagement, das er nicht nur in der Küche an den Tag legt. Auch im Restaurant spürt man seit eh und je, dass er mit Freude bei der Arbeit ist. Auffallend herzlich begrüsst er hier - wann immer möglich – seine Gäste. Seine liebenswert menschliche Art kommt an und sorgt für eine persönliche Note. Dabei macht er keinen Unterschied zwischen „Neulingen“, treuen Stammgästen oder auch berühmten Persönlichkeiten. In Erinnerung bleiben dürfte ihm wohl eine ganz besondere Begegnung während seiner Zeit im „Walserhof“: Hier kochte er sogar für die britische Königsfamilie. Aber auch Namen wie Naomi Campbell oder Sophia Loren finden sich auf der Liste der prominenten Gäste. Anerkennung für seine hervorragende Küche kam von allen Seiten.
Und was kommt jetzt?
Ruhestand hin oder her, Armin Amrein wird der Branche auch zukünftig nicht ganz den Rücken kehren. So möchte er als Ratgeber für Restaurants seine Erfahrung und sein Wissen einbringen und auch gelegentlich als Gastkoch weiterhin am gastronomischen Geschehen teilhaben. Ganz private Restaurantbesuche mit seiner Frau Corina dürfen natürlich auch nicht fehlen!
Das gesamte Team des Guide MICHELIN wünscht ihm dabei viel Vergnügen und alles Gute für die Zukunft!
Fotos © Glow by Armin Amrein