Travel 12 Minuten 03 September 2025

2 Tage in: Wien

Zwischen Klassik & Moderne für Nostalgiker und Modernisten – entdecken Sie Wiens Kultur und kulinarische Highlights.

Die Hauptstadt Österreichs, ganz im Osten der Republik, ist die zweitgrößte deutschsprachige Stadt und war als Residenz des Kaisers zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Zentrum des kulturellen und politischen Europas. Durch Wien fließt die Donau – auch als Ziel vieler Flusskreuzfahrten und umrahmt von Weinregionen bietet Wien sehr großen Freizeitwert.

Wien mit seinen luftigen Mehlspeisen und knusprigen Schnitzeln, charaktervollen Restaurants von internationalem Rang, pittoresken Pferdekutschen und legendärer Kaffee-Kultur, klassischer Musik und modernen Ausstellungen eröffnet eine Qual der Wahl, die ihresgleichen sucht. Hotels, Restaurants, Bezirke: Man kann hier zwei völlig unterschiedliche Tage verbringen. In diesem Artikel haben wir eine Mischung aus unseren Favoriten ausgewählt und zeigen den charmanten Mix aus Historie, Klassik, Progressivität und Coolness.


Stephansdom, Fiaker © WienTourismus / Peter Rigaud
Stephansdom, Fiaker © WienTourismus / Peter Rigaud

Tag 1: Wiener Klassiker und internationale Superlative

Der erste Morgen und Vormittag: Ankommen, Wohlfühlen und Entdecken

Schon die Übernachtung gibt das Flair vor, in dem man in seinen Wien-Tag startet. Wien hat eine überdurchschnittlich große Auswahl an hervorragenden Hotels von modern-urbanen Hot-Spots bis zu echten Hotel-Klassikern der alten Schule. Mit knapp zwei Millionen Einwohnern hat Wien rund halb so viele MICHELIN Keys wie New York mit über acht Millionen. Eine Dichte also, die alles andere als selbstverständlich ist!

Wir starten für die erste Nacht enorm zentral, direkt an der Peterskirche: Das Rosewood Hotel Vienna schafft genau den Spagat, der Wien so charmant macht. Die wechselnden Ausstellungen moderner Kunst im Lichthof begleiten einen als Gast atmosphärisch in die heimelig-umfangende Lobby, in der man sich fast wie im eigenen Wohnzimmer fühlen kann – nur viel luxuriöser als zu Hause. Das Haus ist durch seine enge Eingebundenheit in die Altstadt verschachtelt und eher in die Höhe gebaut, wirkt boutiquig und gemütlich, die Zimmer bieten neben allen Annehmlichkeiten schönste Blicke über die Dächer und in die Gassen der Altstadt. Bei offenem Fenster hört man die Hufe der Fiaker – zweispännige Pferdekutschen, die das nostalgische Stadtbild prägen – und sieht von den Giebelzimmern aus dem Bett den Stephansdom.

Rosewood Vienna: Blick aus dem Fenster und Zimmer © Annette Sandner (Blick) & Rosewood Vienna (Zimmer)
Rosewood Vienna: Blick aus dem Fenster und Zimmer © Annette Sandner (Blick) & Rosewood Vienna (Zimmer)
Rosewood Vienna © Rosewood Vienna
Rosewood Vienna © Rosewood Vienna

Der gastronomische Bereich ganz oben im Hotel – z. B. für das größtenteils servierte Frühstück – öffnet sich angenehm hell, man sitzt bei schönem Wetter draußen auf der Terrasse. Die flauschigen Sitzecken laden ein, sich durch das Angebot von French Toast bis Shakshuka zu probieren- sowie das Brot der bekannten Wiener Bäckerei Joseph Brot zu verkosten und für einen klassischen Kaffee oder für einen Matcha Latte sitzen zu bleiben. Neben dem Restaurant gibt es außerdem die edel-coole Speakeasy Bar THE1835 (ohne Reservierungen) zu besuchen. Sie hat auf oberster Ebene eine eigene kleine Dachterrasse und spektakulären Ausblick. Das lädt definitiv auch externe Gäste zum Besuch ein.

Zum Ankommen streifen Sie doch ein wenig durch die Innenstadt. Über den Kohlmarkt bis zum sich weitöffnenden, beeindruckenden Heldenplatz mit dem Erzherzog-Carl-Reiterdenkmal, durch den Burg- und Volksgarten – oder Sie erklimmen den Südturm des Stephansdoms und werden mit einem sagenhaften Ausblick belohnt!

Heldenplatz © WienTourismus / Christian Stemper und Hofburg, Michaelerplatz © WienTourismus / Paul Bauer
Heldenplatz © WienTourismus / Christian Stemper und Hofburg, Michaelerplatz © WienTourismus / Paul Bauer
Wiener Schnitzel in der Beletage Zum Schwarzen Kameel © Herbert Lehmann Beletage Zum Schwarzen Kameel
Wiener Schnitzel in der Beletage Zum Schwarzen Kameel © Herbert Lehmann Beletage Zum Schwarzen Kameel

Der erste Mittag:
Wiener DNA zwischen Jugendstil-Klassiker und 3-Sterne-Restaurant im Stadtpark

Das erste Mittagessen in Wien? Da muss man als Besucher natürlich die Stadt schmecken und in der Atmosphäre spüren. Wir haben zwei Ideen dazu: Halten Sie es mit dem Schwarzen Kameel ganz traditionell oder zelebrieren Sie österreichische Genusskultur auf allerhöchstem, feinsinnigem Niveau im Steirereck. Haben Sie schon einmal Fotos gesehen von diesen kleinen, hübsch belegten Brot-Schnittchen im Wiener Traditionscafé? Das war wahrscheinlich das Schwarze Kameel. Hier auf der Terrasse sitzen schon morgens Geschäftsleute auf ihren ersten Verlängerten (ein mit heißem Wasser „verlängerter“ Espresso), es wird mittags ein Glas Wein genossen, das Treiben auf der Gasse beobachtet und natürlich auch gespeist. Drinnen, neben der ikonischen Vitrine mit den fein säuberlich ausgarnierten Häppchen gibt es einen Barbereich zum Stehen für den kleinen Snack am Weg – oder man lässt sich in der Brasserie auf den gemütlichen Sitzbänken und in den Nischen des Jugendstil-Ambientes nieder, um die traditionell zubereiteten Klassiker von Wiener Schnitzel bis Kalbsrahmgulasch zu essen, die ohne großes Bohei an den Tisch kommen. Und wer es etwas ruhiger liebt, sitzt wunderschön im Restaurant in der Beletage im ersten Stock, auch mit Menü-Option.

Brasserie, Theke und Beletage im Schwarzen Kameel © Zum Schwarzen Kameel Beletage / Herbert Lehmann
Brasserie, Theke und Beletage im Schwarzen Kameel © Zum Schwarzen Kameel Beletage / Herbert Lehmann
Steirereck im Stadtpark, Familie Reitbauer © Steirereck
Steirereck im Stadtpark, Familie Reitbauer © Steirereck

Das Steirereck gehört zur Wiener DNA wie die Mehlspeisen und der Prater. Mitten im Stadtpark steht der schlichte Beton-Komplex, der einen eintauchen lässt in die Welt der Reitbauers, in der Vision und Feinsinn auf Tradition und sehr viel Liebe zum Produkt und zu den Schätzen der Natur herrscht. Gastgebertum wird großgeschrieben, sowohl in der Meierei, dem mit Bib Gourmand ausgezeichneten niveauvoll-legeren Restaurant im Gebäude des Steirereck mit Frühstück, Terrasse, beliebten Klassikern und sensationeller Käseauswahl – als auch im mit drei MICHELIN Sternen ausgezeichneten Steirereck selbst.

Kein Wunsch bleibt vom Team um Birgit und Heinz Reitbauer, Co-Küchenchef Michael Bauböck und Sommelier René Antrag unerfüllt. Wer Lust auf das große Tasting-Menü hat, kann sich mittags wie abends der „großen Oper“ hingeben, oder aus den Mittagsmenüs wählen, kombinieren und das legendäre Beuschel genauso verkosten wie den ikonischen Saibling im Bienenwachs oder eben doch die Kreationen rund um beste Erzeugnisse aus den Orangerien, Gemüsegärten oder der eigenen Landwirtschaft. Kreislaufwirtschaft, Qualitätsanspruch und Regionalität verstehen die Reitbauers als engmaschig ökologisch orientiertes System, das einen Mehrwert schafft. Dazu gehört auch das Zelebrieren der Vielfalt z. B. auf dem Brotwagen – mindestens so legendär wie der Käsewagen, der einen mit seinen Dimensionen wahrhaftig ins Staunen versetzt! Zum Abschluss ein herrlich sauer-fruchtiges Dessert aus verschiedenen Zitrusfrüchten und einer Wabe Honig nach Wahl aus dem Bienenwaben-Wagen (!) und ein Spaziergang durch den Stadtpark zurück in die Innenstadt, und man kann nur glückselig sein.

Gericht © Steirereck im Stadtpark | Ein Teil des Käsewagens im Steirereck @ Annette Sandner
Gericht © Steirereck im Stadtpark | Ein Teil des Käsewagens im Steirereck @ Annette Sandner

Der erste Nachmittag:
Süßspeisen-Kultur galore

Apropos Süßspeisen: egal, wo Sie essen gehen – verpassen Sie die Mehlspeisen- und Gebäckkultur dieser Stadt nicht. Einige ikonische Gerichte der österreichischen Küche wie der Kaiserschmarren tragen nicht umsonst diesen und natürlich isst man die K&K Klassiker nirgends so gut wie hier. Auch bei den Kaffeehäusern bietet Wien natürlich die Qual der Wahl. Von Bezirk zu Bezirk, von prunkvoll bis alternativ, von plüschig bis hip ist alles dabei. In jedem Reiseführer finden Sie das ohne Zweifel beeindruckende Café Central, unter dessen Gewölbedecke schon Freud und Trotzki Stammgäste waren. Aber versuchen Sie doch auch z. B. mal die coole Cafétiere im Retro-Stil (Tipp: der Schinken-Käse Toast und der Filterkaffee!) oder das versteckte „Kleines Café“ am hübschen Franziskanerplatz auf eine Melange in der Sonne vor dem Brunnen. Oder mit einer Tageszeitung in der Hand das gemütliche Café Prückel am Stubentor auf eines der besten „Punschkrapferl“ der Stadt!

Typisch Wien: Punschkrapferl und Zeitungen im Café Prückel © Café Prückel
Typisch Wien: Punschkrapferl und Zeitungen im Café Prückel © Café Prückel
Kaiserschmarrn © Herbert Lehmann Beletage Zum Schwarzen Kameel und Die Caftière © Annette Sandner
Kaiserschmarrn © Herbert Lehmann Beletage Zum Schwarzen Kameel und Die Caftière © Annette Sandner

Über Cafés und Gebäck in Wien lässt sich natürlich nicht sprechen, ohne das Hotel Sacher zu erwähnen. Sagenumwoben kann man dieses Traditionshaus sicher nennen. Es ist das einzige Hotel in Wien, das unsere Inspektoren und Inspektorinnen mit 3 MICHELIN Keys ausgezeichnet haben. Das Gesamterlebnis ist für Liebhaber von Hotel- und Servicekultur, von historischen Räumen und Möbeln und der Wiener Tradition an sich ein absolutes Highlight.

Wir möchten Ihnen mindestens einen Besuch im Café auf ein Glas Champagner und einen Sacherwürfel (unser Favorit!) ans Herz legen. Die gibt es genauso wie die Torten, Kaffee und kleine Mitbringsel auch im Shop nebenan. Ein süßes Mitbringsel für diejenigen, die Wien nicht vor Ort erleben konnten.

Sacher Würfel © WienTourismus / Paul Bauer und Eingang des Hotel Sacher @ Hotel Sacher Wien
Sacher Würfel © WienTourismus / Paul Bauer und Eingang des Hotel Sacher @ Hotel Sacher Wien

Der erste Abend:
Große internationale Bühnen

Mittags und abends drei Sterne essen? Das geht in Wien natürlich! Juan Amadors Restaurant liegt am Stadtrand im Weingut Hajszan. Es bietet sich also an, vorher (oder auf dem Weg zurück in die Stadt) vielleicht noch einen Spaziergang an der Donau zu machen, auch die Weinberge in Nussdorf und das interessante Beethoven Museum sind in unmittelbarer Nähe. Ein Ziegelgewölbe dient als stylish-eleganter Gastraum, wie in ganz Wien trifft sich Tradition und Moderne hier auf besondere Weise. Besonders ist auch die Küche des Duos Juan Amador und David Fleckinger, die sich in ihren raffinierten, fein balancierten Gerichten perfekt ergänzen.

Gericht und Raum im Restaurant Amador © Lukas Kirchgasser Amador
Gericht und Raum im Restaurant Amador © Lukas Kirchgasser Amador

Vielleicht ist Ihnen aber auch nach einem völlig anderen Dinner-Erlebnis und Sie machen sich auf den Weg in den 8. Bezirk. Mit ihrem mit zwei MICHELIN Sternen ausgezeichneten Doubek haben Stefan Doubek und Nora Pein zurecht schon viel internationale Aufmerksamkeit erregt. Über die Grenzen hinaus spricht man von dem Dinner-Erlebnis in einem ganz eigenen Kosmos, der sich hinter der schlichten Tür dieses Eckhauses verbirgt. Wer ihn betritt, lässt sich von einer stimmungsvollen, dunkel gehaltenen Welt umfangen und beginnt seine Reise in diese Destination beim Aperitif in einem eigens dafür vorgesehenen Bereich, bevor es die Stiegen hinab geht. Dort erwartet Sie als Gast fast schon ein Theater-gleiches Setting mit der offenen Feuerküche als Bühne.

Auf vier Feuerstellen arbeiten Doubek und sein Team mit Präzision und großer Passion für Fisch und Seafood von sensationellen Qualitäten, wie lebend präsentierten norwegischen Kaisergranat. Hier wird geschürt, gegrillt, gebraten, gewärmt – es erfordert viel Feintuning, auf so hohem Niveau so vielschichtig mit Feuer zu kochen. Allein dabei zuzusehen, ist faszinierend. Was die Gäste hier erleben und auch schmecken, gibt ein sehr internationales Gefühl. Wien beweist hier, es hat auch das Zeug zu Kopenhagen oder New York, sowohl was Setting, Ambiente und Service – aber auch Produktauswahl, -Qualität und Geschmackswelten betrifft!

Jakobsmuschel © Griesbacher Tafner und Feuerküche im Doubek © Julius Hirtzberger
Jakobsmuschel © Griesbacher Tafner und Feuerküche im Doubek © Julius Hirtzberger
Stefan Doubek in seiner Feuerküche © Christian Maislinger
Stefan Doubek in seiner Feuerküche © Christian Maislinger

Tag 2:
1000 Möglichkeiten zwischen Kunst, Märkten und familiärem Gastgebertum

Der zweite Morgen und Vormittag:
Übernachten mit Historie und Erkunden zwischen moderner Kunst und Würstelstand

Wie beginnen wir Tag zwei in der Stadt der 1000 Möglichkeiten? Interessieren Sie sich für moderne Kunst und State-of-the-Art-Interieur? Dann könnte das Hotel The Amauris Vienna etwas für Sie sein. Nicht nur liegt es optimal direkt zwischen Oper und Albertina Modern Museum direkt auf dem Kärtner Ring, es ist auch selbst ein wahres Kunstwerk. Sagenhafte 160 Tonnen Marmor in fünf Farben aus fünf verschiedenen Ländern wurden bei der aufwändigen Restaurierung dieser Stadtvilla aus dem 19. Jahrhundert verbaut – dabei blieben Stuck und Flair natürlich erhalten. Die Kombination aus Designer-Möbeln, ausgefallenen Lampen, viel Kunst und der modernen Art, die prunkvollen Räume mit Leben zu füllen, ist sehr international und luxuriös. Die relativ überschaubare Zimmer- und Suitenanzahl mit nur knapp über 60 Einheiten hält auch die Atmosphäre intim und persönlich. Sogar ein kleiner Pool und ein angeschlossener ruhiger Spa-Bereich mit Fitnessraum sind Teil des Angebots, alles erreichbar über das kunstvoll bemalte Treppenhaus oder den wunderschönen historischen Käfigaufzug.
Nach der Nacht in hochwertiger italienischer Bettwäsche in Boxspring-Betten wie auf Wolken frühstücken Sie in den mit edel-samtigen Bezügen ausgestatteten Räumlichkeiten des Glasswing-Restaurants ein reines A-la-carte-Angebot, das von modernem Superfood bis zum klassischen Egg Benedict keine Wünsche offen lässt.

Maisonette Suite im The Amauris Vienna © Tony Gigov The Amauris Vienna
Maisonette Suite im The Amauris Vienna © Tony Gigov The Amauris Vienna
Frühstück und das Restaurant Glasswing im The Amauris Vienna © Tony Gigov The Amauris Vienna
Frühstück und das Restaurant Glasswing im The Amauris Vienna © Tony Gigov The Amauris Vienna

Sie ziehen das Flair der 20er und 30er Jahre vor und sehen sich lieber Viertel an, die etwas mehr unter dem Radar fliegen? Auch kein Problem, wir haben einen Tipp für Sie: Das Hotel Josefine zelebriert hinter der eleganten Gründerzeit-Fassade die Zeit zwischen Surrealismus, Künstler-Soireen und Grammophonen. Zwischen Wählscheibentelefonen, einer großen Schallplattensammlung und den samtig bezogenen Betten der Einzelzimmer, die wie Récamieren gebaut sind, kann man sich die Namensgeberin und Aristokratin Josefine de Bourblanc lebhaft vorstellen, wenn sie zu Jazz und mit Champagnerschalen und 20er-Jahre-Frisur ihre Gäste beherbergt hat. Auch das heutige Team sind perfekte Gastgeber: herzlich und hilfsbereit, da kann es sofort los gehen, den 6. Bezirk zu erkunden. Und abends lässt es sich im hauseigenen Barfly’s Club auf Josefines Spuren wandeln. Bei Rat-Pack-Musik und einer riesigen Cocktailkarte sitzt man hier an einem der schönsten und beliebtesten Tresen Wiens.


Barfly's Bar und Zimmer im Hotel Josefine © Hotel Josefine Wien
Barfly's Bar und Zimmer im Hotel Josefine © Hotel Josefine Wien

Den Vormittag kann man von beiden Hotels aus zu Fuß hervorragend mit Sightseeing im Sinne der Kunst verbringen – sei es die Secession, das Schloss Belvedere, die Karlskirche oder das mumok, und auch die Albertina und das Museumsquartier sind nah. So viel Kultur macht hungrig und zum Glück liegen in Wien immer wieder Würstelstände auf dem Weg, die sie auf keinen Fall verpassen dürfen. Käsekrainer „Eitrige“ werden klassisch mit Senf und frischem Meerrettich gegessen. Hervorragend sind sie zum Beispiel bei Alles Wurscht am Börseplatz 1, aber jeder Wiener hat seinen eigenen Liebling und auch Sie werden sicherlich den ein oder anderen entdecken! Ein Spaziergang, auf dem man ebenfalls enorm viele kulinarische Entdeckungen machen kann, führt entlang des Naschmarkts. Er zieht sich entlang der „Linken Wienzeile“, ausgehend vom Karlsplatz. Lassen Sie sich treiben und vielleicht inspirieren bei einem Achterl Wein und ein paar Snacks am Weg.

Secession von aussen © WienTourismus / Christian Stemper und Albrecht Dürer in der Albertina © WienTourismus / Paul Bauer
Secession von aussen © WienTourismus / Christian Stemper und Albrecht Dürer in der Albertina © WienTourismus / Paul Bauer
"Alles Wurscht" © Annette Sandner und Naschmarkt © WienTourismus / Julius Hirtzberger
"Alles Wurscht" © Annette Sandner und Naschmarkt © WienTourismus / Julius Hirtzberger

Der zweite Mittag und Nachmittag:
Gemütlich einkehren und auf kaiserlichen Spuren wandeln

Wenn Sie mittags (oder auch abends) Lust auf echte Wiener Gasthauskultur mit einer der charmantesten Wirtinnen der Stadt haben, sollten Sie hier noch ein Stück weiter stadtauswärts laufen oder fahren, in den angesagten 5. Bezirk, nahe der U-Bahn-Station Pilgramgasse. Marion Jambor bewirtet in ihrem Gasthaus Woracziczky mit einer Mischung aus quirliger Herzlichkeit und großstädtisch-alternativer Coolness und bringt Backhendl, Geschnetzeltes und köstlich-saftige Marillenknödel an die weiß gedeckten Tische des schön gestalteten Gastraums mit dem ein oder anderen entdeckenswerten Deko-Detail.

Vielleicht ist Ihnen nach so viel Programm etwas nach einem Ausflug ins Grüne – oder Sie verbinden Natur mit Kultur. Schloss Schönbrunn ist immer einen Besuch wert, ein Tipp für Botanik- und Kulinarik-Interessierte ist auch die wundervoll gepflegte Orangerie mit ihren unzähligen Zitruspflanzen. Und wer doch lieber noch intensiver auf den Spuren der Kaiserinnen und Kaiser wandelt, könnte sich die Zeit natürlich auch im Sisi Museum in der Hofburg vertreiben.

Gastraum und Gericht im Woracziczky © Annette Sandner
Gastraum und Gericht im Woracziczky © Annette Sandner
Gloriette, Schlosspark Schönbrunn © WienTourismus Peter Rigaud (l.) und Gregor Hofbauer (r.)
Gloriette, Schlosspark Schönbrunn © WienTourismus Peter Rigaud (l.) und Gregor Hofbauer (r.)

Der zweite Abend:
Worin Wien Meisterin ist: Modernes mit Traditionellem verbinden

Tradition und Moderne haben immer auch viel mit der Weitergabe von Generation zu Generation zu tun. Familienbetriebe prägen und erhalten den klassischen Gedanken, können ihn aber auch weiterentwickeln und gemeinsam aus beiden Welten das Allerbeste herausholen. Das 2-Sterne-Restaurant Mraz & Sohn ist ein Paradebeispiel für die unkonventionelle und doch so enge Zusammenarbeit von Generationen, das Lokal mit der unscheinbaren Fassade trägt es schon im Namen. Lukas Mraz ist eigentlich mittlerweile der „Enkel“ in der Konstellation. Er steht gemeinsam mit seinem Vater am Herd, schon der Großvater hat den Familienbetrieb geführt und aufgebaut.

Was hier in einen großen Topf in einem mittlerweile extrem hochwertig gestalteten, modernen und sehr unkonventionell-coolen Lokal zusammenkommt, ist wahnsinnig spannend. Echte Verwurzelung in Wiener Traditionsküche, internationale Einflüsse von Japan bis Sichuan, beste Produkte von hier und aus der ganzen Welt sowie echte Kreativität - all das einmal umzurühren und daraus ganz ohne Scheuklappen oder Konventionen Mundwässerndes zu kochen. Der berühmte Warenkorb im Einkaufswagen fährt vom herzlichen Service gesteuert vor, der rare Weißwein aus La Palma ist im Glas und man fragt sich: Was passiert wohl mit Scholle, Hummer, Pflaumen, Eierschwammerl und Co? Ein überraschender, augenöffnender, köstlicher und hoch unterhaltsamer Abend – wenn Sie Lust haben, sich auf etwas einzulassen und mal etwas ganz anderes zu schmecken und zu erleben.

Lukas Mraz und sein Vater Markus Mraz und Gastraum © Maša Stanić
Lukas Mraz und sein Vater Markus Mraz und Gastraum © Maša Stanić
Gerichte und Warenkorb im Mraz & Sohn © Annette Sandner
Gerichte und Warenkorb im Mraz & Sohn © Annette Sandner

Ihnen ist für Ihren zweiten Abend eher nach etwas weniger Action, einem guten Glas Wein, ein paar feinen Gängen zum Teilen oder sogar einem Jausenbrett mit besten Käsen und Schinken-Spezialitäten? Dann ist das MAST Weinbistro ein perfekter Ausklang. Eine der besten Weinbars der Stadt, das kompetente und freundliche Sommelier-Team berät Sie bei der Auswahl von leger bis außergewöhnlich und führt Sie durch das Menü-Konzept, das frische regionale Zutaten zu Sharing-Gerichten kombiniert, die Wein, Gespräche und Stimmung perfekt begleiten. Ein sehr schöner Ort, sowohl draußen im Schanigarten als auch direkt am Bartresen – oder weiter oben an den gemütlichen Tischen näher an der Küche.

MAST Weinbistro © Katharina Hettegger
MAST Weinbistro © Katharina Hettegger

Noch nicht genug von Wien?

Das ist noch nicht genug Wien? Finden wir auch. Unsere Inspektorinnen und Inspektoren kommen regelmäßig sehr begeistert von ihren Wien-Reisen zurück und der Aufenthalt in Österreichs Hauptstadt lässt sich bedenkenlos auch auf drei oder vier Tage verlängern. Mit mehr Zeit würden wir vielleicht noch ein paar Stunden im Prater verbringen, oder die Lokale direkt am Donau-Ufer für einen Aperitif besuchen. Auch eine der geführten Touren über den berühmten Zentralfriedhof lohnt sich, genauso wie eines der vielen Konzerte und Theaterstücke (im Sommer auch oft unter freiem Himmel).

Wiener Prater, Riesenrad © WienTourismus / Paul Bauer
Wiener Prater, Riesenrad © WienTourismus / Paul Bauer

Mehr vom Wiener Umland:

Und wenn Sie bei der An- und Abreise noch etwas Zeit vor den Toren der Stadt verbringen möchten, sei Ihnen die Wachau genauso ans Herz gelegt wie der Neusiedler See. Beides ist je nach Lage eine knappe Autostunde von der Stadt entfernt und bietet neben dem Erholungsfaktor die Möglichkeit, Weingüter und Wirtschaften zu besuchen, genauso wie erstklassige 2-Sterne-Restaurants.

Hier einige Adressen für Ihre Zwischenstationen:

Wachau: von Marillen und Weinbergen

Weinberge und Marillen, herrliche Aussichten über die malerisch gebettete Donau: Vor den Toren Wiens (von Westen kommend) lässt sich bestens ein Zwischenstopp auf dem Weg einlegen, um eine der schönsten Regionen Österreichs zu entdecken, die Wachau. Eine Übernachtung mitten in den Weinbergen bietet das hübsche Boutique-Hotel MALAT. Modern und mit viel Familiengeschichte zugleich haben Sie hier einen tollen Ausgangspunkt zum Spazierengehen und natürlich um die vielfältige Gastronomie der Wachau zu genießen.


Zwischen Marillen und Weinbergen in der Wachau © Österreich Werbung: v.l. Christian Kremser, Cross Media Redaktion
Zwischen Marillen und Weinbergen in der Wachau © Österreich Werbung: v.l. Christian Kremser, Cross Media Redaktion
Refugium mitten in den Weinbergen © MALAT Weingut und Hotel
Refugium mitten in den Weinbergen © MALAT Weingut und Hotel

Auf keinen Fall verpassen sollten Sie das mit zwei Sternen ausgezeichnete Landhaus Bacher. Der mit dichten Bäumen bewachsene, gekieste Garten gehört zu diesem seit Generationen geführten Haus ebenso wie familiäre Herzlichkeit und absolut individueller Service mit einer enorm großen A-la-carte-Auswahl. Kommen Sie zum Lunch oder Dinner für ein großes oder kleineres Menü, für Schnitzel und Marillenknödel mit brauner Butter und Puderzucker aus dem Silberstreuer, die herrlichen Fischgerichte und Thomas Dorfers ganz eigene, frische und bunte Teller-Ästhetik mit süffigen Saucen und noch mehr Herzblut.

Gericht im Landhaus Bacher, Familie Dorfer © Günther Standl
Gericht im Landhaus Bacher, Familie Dorfer © Günther Standl

Ihnen ist nach Kultur und Landschaftserlebnis zugleich? Dann empfehlen wir einen Ausflug zum Schloss Grafenegg. Vom Frühstück über bildschöne Torten, einen frischen Salat zum Mittagessen oder das große Menü am Abend: Toni Mörwald macht mit seinem Konzept hier vom Konzertbesucher bis zum Wanderer jeden Gast glücklich.

Mörwald Schloss Grafenegg © Mörwald Holding GmbH, Robert Herbst
Mörwald Schloss Grafenegg © Mörwald Holding GmbH, Robert Herbst

Neusiedlersee: Süßwein und Oasen zum Abschalten

Trinken Sie gerne edle Süßweine? Rust am Westufer des Neusiedlersees hat eine eigene Herkunftsbezeichnung für seine Süßweine, die hier im speziellen Mikroklima ganz besonders gut ihre Edelfäule entwickeln und traditionell ausgebaut werden. Von Wien aus ist es nur ein Katzensprung mit dem Auto oder dem Zug in Richtung eines der wenigen Steppenseen in Europa mit sehr mildem Klima und einzigartiger Natur. Viele Weingüter direkt in Rust – wie das Weingut Feiler-Artinger oder das Weingut Giefing – bieten individuelle Verkostungen in ihren Vinotheken vor Ort – außerdem ist die Storchenpopulation auf den Dächern der kleinen Freistadt absolut pittoresk zu beobachten! Einkehren könnten Sie hier beispielsweise im Hofgassl, einem Bürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert mitten im Stadtkern, das regional-saisonale Küche mit modernen Einflüssen bietet.

Weingut Feiler-Artinger in Rust, Blick auf den Neusiedler See bei Podersdorf  © Österreich-Werbung: v.l. Rudolf Lantschbauer, Martin Steinthaler tinefoto
Weingut Feiler-Artinger in Rust, Blick auf den Neusiedler See bei Podersdorf © Österreich-Werbung: v.l. Rudolf Lantschbauer, Martin Steinthaler tinefoto

Ein Ort mit einzigartigem Flair, der alles vereint, ist der Taubenkobel in Schützen im Gebirge. Gastgeberin Barbara Eselböck ist hier auf- und hineingewachsen und erhielt im Januar 2025 den MICHELIN Service Award. Gemeinsam mit ihrem Mann Alain Weissgerber betreibt sie im Taubenkobel heute eine wahre Oase, die von den quakenden Fröschen am hauseigenen Schwimmteich bis zur Top-Weinkarte und ein paar individuellen Suiten wirklich alles bietet.

Man genießt im 2-Sterne Restaurant das mehrgängige Menü von Weissgerber, das mit klassisch-französischer Basis, viel kreativer Eleganz, Regionalität und Weltoffenheit an den Tisch kommt. Ein Tipp sind aber auch seine Hauptgänge zum Teilen wie Steinbutt oder Kalbskotelett aus der offenen Feuerküche. Und wer nur auf einen Sprung vorbeikommt, oder wer sich eher nach etwas Legererem fühlt, der ist in der liebevoll gestalteten Greisslerei bei ein paar Austern, Weinbergschnecken, Antipasti, Gnocchi mit Trüffel oder Wiener Schnitzel aller bestens versorgt.

Restaurant Taubenkobel © Taubenkobel
Restaurant Taubenkobel © Taubenkobel
Taubenkobel Teich und Kaiserlinge in der Greisserlei © Taubenkobel
Taubenkobel Teich und Kaiserlinge in der Greisserlei © Taubenkobel

An der Nordspitze des Sees, im namensgebenden Neusiedl, liegt ganz in Seenähe das sympathische Lokal Zur Blauen Gans mit vielfältiger Küche zwischen Backhendl und 8-Gänge-Menü. Einer unserer Tipps mit Bib Gourmand im Burgenland, einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis! Noch ein Stück weiter um den See herum, auf der Ostseite, können Sie in den großzügigen, modernen Zimmern und Suiten des VILA VITA Pannonia herrlich entspannen.

VILA VITA Pannonia © VILA VITA Pannonia
VILA VITA Pannonia © VILA VITA Pannonia

Adressenliste

Hotels

Restaurants

Cafés & Süßes

Bars

  • THE1835 (Speakeasy Bar im Rosewood Vienna) – Petersplatz 7, 1010 Wien
  • Barfly’s Club (im Hotel Josefine) – Esterházygasse 33, 1060 Wien

Kultur & Sehenswürdigkeiten

Märkte & Kulinarik

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Illustration Image:  Sachertorte, Café Sacher © WienTourismus / Paul Bauer

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