Travel 3 Minuten 10 Juli 2024

Berlin: Die Metropole für Opernliebhaber und Feinschmecker

Berlin bietet die weltweit höchste Dichte an Opernhäusern. Für Kulturliebhaber und Feinschmecker ist die Stadt ein absolutes Muss!

Es gibt keine andere Metropole mit einer solchen Dichte an Opernhäusern wie Berlin, selbst kulturelle Hochburgen wie New York oder Rom können da nicht mithalten. Berlin ist die einzige Stadt weltweit, die drei Opernhäuser auf Weltklasseniveau bespielt: Die Deutsche Oper, die Staatsoper Unter den Linden und Die Komische Oper, die eine Sonderrolle einnimmt, da sie nicht nur bedeutungsschwere Dramen, sondern auch Operetten inszeniert. Berlin zieht die größten Künstlerinnen und Künstler des Genres an wie ein Magnetfeld. Wer etwas auf sich hält, betritt hier die Bühnen. Als Kronjuwel in diesem außergewöhnlichen Ensemble gelten die Berliner Philharmoniker, die seit ihrer Gründung 1882 Weltruf genießen: Sie zählen zu den drei besten Orchestern der Welt.

“Wer etwas auf sich hält, betritt hier die Bühnen”
Außenansicht Die Komische Oper Berlin, KOB @Schillertheater © Jan Windszus Photography
Außenansicht Die Komische Oper Berlin, KOB @Schillertheater © Jan Windszus Photography
Staatsoper Unter den Linden Innen © Ebner
Staatsoper Unter den Linden Innen © Ebner
Außenansicht Deutsche Oper Berlin © Günter Karl Bose
Außenansicht Deutsche Oper Berlin © Günter Karl Bose

Das Kronjuwel: die Berliner Philharmoniker

Die Berliner Philharmoniker haben eine riesige globale Fangemeinschaft, von Brasilien bis Japan werden sie von Orchester-Enthusiasten gefeiert. Auch wenn sie regelmäßig zu Auftritten in die bekanntesten Konzerthäuser der Welt aufbrechen, gilt ein Besuch in Berlin als Höhepunkt der musikalischen Saison. Die Philharmonie, Spielstätte des Orchesters, befindet sich an der Herbert-von-Karajan-Straße, benannt nach dem früheren Chefdirigenten des Orchesters, der mit seinem Ensemble eine einzigartige Klangästhetik entwickelte. Seit 2019 werden die Philharmoniker von dem ebenfalls weltweit gefeierten Kirill Petrenko dirigiert.

Philharmonie und Kammermusiksaal © Heribert Schindler
Philharmonie und Kammermusiksaal © Heribert Schindler
Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker © Stephan Rabold
Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker © Stephan Rabold

Im September findet traditionell das Musikfest Berlin statt. In diesem Rahmen dirigiert Petrenko ein anspruchsvolles Programm, das auch die Fünfte Symphonie von Anton Bruckner enthält. Nach dem Musikfest dirigiert Lahav Shani das Sinfonische Cellokonzert von Sergej Prokofjew, gespielt von Alisa Weilerstein.

Im Oktober steht das gewaltige Klavierkonzert mit Männerchor von Ferruccio Busoni auf dem Programm. Solist ist der Pianist Kirill Gerstein

Die Dichte der Weltstars, die in Berlin auftreten, ist außergewöhnlich hoch: Im Oktober kann man in der Staatsoper Unter den Linden etwa den Weltstar Anna Netrebko in Verdis Oper „Nabucco“ erleben.

Eine weitere Sternstunde ist der Auftritt von Daniel Barenboim mit Martha Argerich in der Philharmonie mit Musik von Beethoven und Brahms.

Nicht nur in der Musik auf Sterne-Niveau

Wer so ein außergewöhnliches kulturelles Programm erleben möchte, sollte auch die entsprechende Kulinarik dazu genießen. Denn Berlin ist nicht nur in der Musik auf oberstem Sterne-Niveau.

3-Sterne-Restaurant Rutz Interieur © jobayer/Rutz
3-Sterne-Restaurant Rutz Interieur © jobayer/Rutz
Speise im 3-Sterne-Restaurant Rutz © jobayer/Rutz
Speise im 3-Sterne-Restaurant Rutz © jobayer/Rutz

Mit dem Restaurant Rutz bietet Berlin eines der zehn 3-Sterne-Restaurants in Deutschland an: Was die Berliner Philharmoniker und die drei Opernhäuser auf musikalischer Ebene leisten, erreicht im Restaurant Rutz Küchenchef Marco Müller mit seinem Team. Dem Rutz wurde zusätzlich noch der Grüne Stern für Nachhaltigkeit verliehen. Mit seinem eigenen, klaren Stil baut Müller in seinem Inspirationsmenü gekonnt einen Spannungsbogen auf: Ob Kaninchen als Tatar oder Dry Aged Karpfen, auch erfahrene „Esser“ werden sicher das ein oder andere Mal überrascht – natürlich in positivem Sinne! Bemerkenswert, wie man hier beste Produkte in Szene setzt und dabei ihre Natürlichkeit bewahrt – alles wirkt so mühelos und steckt dennoch voller Komplexität.

Hinter dem Rutz garantieren fünf Restaurants mit zwei MICHELIN Sternen und gleich 16 Restaurants mit einem Stern gehobenes kulinarisches Niveau.

2-Sterne-Restaurant Tim Raue Interieur © Nils Hasenau/Tim Raue
2-Sterne-Restaurant Tim Raue Interieur © Nils Hasenau/Tim Raue
2-Sterne-Restaurant Tim Raue: Ente "Marie-Anne" © Nils Hasenau/Tim Raue
2-Sterne-Restaurant Tim Raue: Ente "Marie-Anne" © Nils Hasenau/Tim Raue

Tim Raue ist der wohl bekannteste Botschafter der Hauptstadt, in seinem 2-Sterne-Restaurant schafft er mit seinem hierzulande einmaligen Stil den erfrischenden Twist von asiatisch inspirierter Küche und Signature Dishes wie „Wasabi Kaisergranat“ und „Ente Marie-Anne“. Samstags ist auch mittags geöffnet: Das Lunch-Menü mit vier bis sieben Gängen ist auch vegan wählbar.

Terrasse des 2-Sterne-Restaurants Facil im Hotel Mandala © Jens Bösenberg/FACIL
Terrasse des 2-Sterne-Restaurants Facil im Hotel Mandala © Jens Bösenberg/FACIL
Hauptgang im 2-Sterne-Restaurant Facil ©  Hiroshi Toyoda/FACIL
Hauptgang im 2-Sterne-Restaurant Facil © Hiroshi Toyoda/FACIL
The Mandala Hotel Zimmer © The Mandala Hotel
The Mandala Hotel Zimmer © The Mandala Hotel

Ein triftiger Grund, die Berliner Genusstage nicht erst am Wochenende beginnen zu lassen, ist die exzellente Küche im 2-Sterne-Restaurant Facil von Spitzenkoch Michael Kempf, das mittags und abends geöffnet, aber Samstag und Sonntag geschlossen hat. Das Facil ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse in Berlin, eine intime Location mit nur 14 Tischen: Im fünften Stock des Hotels „The Mandala“ sitzt man herrlich auf der kleinen Terrasse mit Kastanienbäumen und Springbrunnen – eine entspannte Oase mitten in der pulsierenden Stadt. Die kreative Küche hat eine klassische Basis und integriert gekonnt asiatische und mediterrane Akzente mit Gerichten wie „Norwegischer Jakobsmuschel, Meeresfenchel und Liebstöckel“. Wer auf höchstem Level Konzerte und Sterneküche erlebt, sollte sich danach auch entsprechend erholen und ausruhen können. Es gibt einige Hotels in der Nähe des Herbert-Karajan-Saals, die dafür weit über Berlin hinaus bekannt sind, wie „The Mandala“ mit 16 individuell eingerichteten Suiten. Das Design ist modern, clean und hell, aber niemals zu grell.

Interieur mit Blick bei Nacht ©  Thomas Schlorke/GOLVET
Interieur mit Blick bei Nacht © Thomas Schlorke/GOLVET
Speise im 1-Stern-Restaurant Golvet ©  Kirchgasser photography/GOLVET
Speise im 1-Stern-Restaurant Golvet © Kirchgasser photography/GOLVET

Ambitioniert wird auch in der Nachbarschaft gekocht im stylischen 1-Stern-Restaurant Golvet. In der achten Etage des „Loeser & Wolff“-Hauses beeindruckt der sensationelle Blick über den Potsdamer Platz und die Stadt! Das Team um Küchenchef Jonas Zörner kocht finessenreich modern-kreativ und setzt auf hohe Produktqualität. Der Service ist kompetent und stilsicher, spannend neben den alkoholfreien Angeboten wie Kombucha ist die Weinkarte mit kleinen ökologischen Betrieben.

Außenansicht Hotel Telegraphenamt ©  Telegraphenamt
Außenansicht Hotel Telegraphenamt © Telegraphenamt
Zimmer mit Blick auf den Fernsehturm ©  Hotel Telegraphenamt
Zimmer mit Blick auf den Fernsehturm © Hotel Telegraphenamt

Das Hotel Telegrafenamt genießt seine zentrale Lage in Mitte, gleich um die Ecke liegt die Museumsinsel. Wer nicht nur wegen Musik und Kulinarik nach Berlin reist, sollte hier übernachten. Das Telegrafenamt ist der perfekte Ausgangspunkt für Sightseeing. Dieses neobarocke Wahrzeichen der Stadt wurde 1910 erbaut, sein Stil kombiniert unverputzten Backstein und freiliegende Träger mit Deko-Schnörkeln und klassischer Moderne. Das Telegrafenamt bietet Zimmer in verschiedenen Größen und phantasievollem, luxuriösem Design an – von gemütlich-klein bis hin zu Suiten, die sich über zwei Etagen erstrecken.

© Lulu Guldsmeden
© Lulu Guldsmeden
© Lulu Guldsmeden
© Lulu Guldsmeden

Wessen Budget für die Übernachtung beschränkt ist, findet im skandinavischen Hotel Lulu Guldsmeden am Potsdamer Platz die passende und erschwinglichere Alternative, die zudem in Berlin als „hip“ und „hygge“ gilt: Die Innenräume mit gemütlichen Textilien und Oberflächen aus abgenutztem Backstein, Holz und Leder sind ausgesprochen geschmackvoll und ganz im Stil des 21. Jahrhunderts eingerichtet. Das gilt auch für das Restaurant Sæson, das fast ausschließlich Bio-Produkte aus der Region anbietet und für seinen Sonntagsbrunch bekannt ist.

Berlin ist lebendig und vielfältig wie keine andere deutsche Stadt und bekanntlich immer eine Reise wert. Aber im Herbst, wenn sich in allen Konzerthäusern ein unvergesslicher Zauber verbreitet, ist ein Besuch für Liebhaber des kulturellen und kulinarischen Genusses ein Muss.


Auf der Karte:



Illustration image: von links oben nach rechts unten: Speise im Restaurant Rutz, Amuse Bouche im Restaurant Tim Raue, Berliner Philharmoniker, Wasabi Kaisergranat im Restaurant Tim Raue, Berlin bei Nacht, Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie © jobayer/Rutz, Nils Hasenau/Tim Raue, Stephan Rabold, Nils Hasenau/Tim Raue, bluejayphoto/iStock, Heribert Schindler / Berliner Philharmoniker

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