Restaurants 2 Minuten 20 September 2022

Die Eichhalde - Experience des Monats September

Ab sofort teilen wir jeden Monat unsere Begeisterung für gutes Essen, indem wir Ihnen Einblick in das „Dossier“ eines unserer Häuser gewähren. Die Wahl des Restaurants treffen unsere Inspektoren gemeinsam mit der Online-Redaktion. Lesen Sie diesen Monat über die „Eichhalde“ in Freiburg, in der uns das letzte Testessen ganz besonderen Spaß gemacht hat.

Sollten Sie von diesem Restaurant noch nicht gehört haben, so ändern wir das nun! Die „Eichhalde“, gelegen im wunderschönen Stadtteil Herdern, ist schon länger kein Geheimtipp mehr.
Wiedereröffnet und neu übernommen im Jahr 2019 – im Guide MICHELIN 2020 empfohlen – ist sie quasi ein Muss in Baden für Liebhaber der italienischen Küche. „In diesem Lokal gab es bei meinem Besuch nur zufriedene Gäste! Ich habe eine reduzierte, geschmacksintensive und ausdrucksstarke Küche erlebt, die klare Strukturen hat“, schwärmt unser Inspektor.

“In diesem Lokal gab es bei meinem Besuch nur zufriedene Gäste!”

Wer diese zubereitet? Es ist Federico Campolattano, der fünf Jahre im berühmten mit drei MICHELIN Sternen ausgezeichneten „Reale“ in Casadonna in den italienischen Abruzzen gearbeitet hat und dort zuletzt Souschef war. Gemeinsam mit seinem Team zaubert er Italien in das Breisgau! Was für ein Glück für hiesige Feinschmecker, dass es diesen talentierten Koch zusammen mit seiner Partnerin Valentina Tito nach Deutschland verschlagen hat und sie in Herdern Fuß gefasst haben.

“Gemeinsam mit seinem Team zaubert er Italien ins Breisgau!”

Das Interieur des Traditionshauses ist schlicht und reduziert gehalten. Die gleiche Gradlinigkeit fällt auch in der Gestaltung der Speisekarte ins Auge. Was darauf zu finden ist, bringt einen zum Träumen: „Spaghetti, gelbe Tomaten vom Vesuv, Basilikum und Vanille“, „Mezzi Rigatoni mit Kaninchen-Ragù, Karotten und Estragon“, „Ravioli gefüllt mit St. Pierre und Cacciucco-Sauce“ ist da unter „Pasta“ zu lesen. Und als Hauptgang „Kalb, Pfifferlinge und Prosciutto San Daniele-Sauce“ oder „Taube, Blumenkohl und Tomatenkaramell“?


Trotz sommerlicher Hitze ist das Restaurant heute Mittag sehr gut gebucht. Der Service bietet einen Tisch auf der kleinen Terrasse an, den wir zugunsten des angenehm klimatisierten Restaurants ablehnen. 

Auf welche Gerichte fällt die Wahl?

Die Reise beginnt. Als Amuse-Bouches gibt es eine würzige Panna Cotta mit Pecorino, Olivenöl und Pfeffer sowie ein kleines rundes Törtchen mit Frischkäse und Oliventapenade sowie Taralli aus Bari - die bekannten mürben Gebäckringe aus Apulien.

Die Vorspeise: Selbstgemachte „Spaghetti alla Chitarra“ mit Alpenbutter und Osietra Kaviar. Das puristische Gericht überzeugt durch Geschmack und Subtilität. Klar im Aufbau konzentriert sich der Chef hier auf das Wesentliche. Weglassen kann man nichts mehr. Die hausgemachten Nudeln frisch, perfekt auf den Punkt gegart mit dem typischen Geschmack von Eigelb, aufgerollt serviert und mit einem weichen, aromatischen Alpenbuttersud und obenauf einer Nocke von goldbraunem, feinperligem, ausdrucksstarkem Osietra Kaviar vollendet. Top! Man ist im Glück.

Paolo Piantadosi / Eichhalde / Spaghetti alla Chitarra mit Alpenbutter und Osietra Kaviar
Paolo Piantadosi / Eichhalde / Spaghetti alla Chitarra mit Alpenbutter und Osietra Kaviar

Im Hauptgang fällt die Wahl auf „Wilden Steinbutt, grüne Bohnen und Franciacorta-Sauce“. Der Fisch tadellos zubereitet, großzügig portioniert, herzhafte Röstaromen. Dazu sehr schmackhafte knackige Bohnen mit Tomatenwürfeln, die unter körniges Bulgur gezogen wurden. Eine luftig aufgeschlagene, geschmacksintensive Sauce des berühmten lombardischen Schaumweins mit einer tollen Säure im Nachklang vollendet das Gericht.

Perfekt begleitet werden Vorspeise und Hauptgang von dem Cuvée Puntacroce, von Raffaele Palma aus der Region Amalfi. Feine mineralische Noten und der Duft von Zitrusfrucht harmonieren wunderbar mit dem Essen. Die Weinkarte ist konsequent italienisch, lediglich beim Schaumwein findet sich Frankreich und einige wenige Weine vom Kaiserstuhl ergänzen das Angebot.

Paolo Piantadosi / Eichhalde / Wilder Steinbutt, grüne Bohnen und Franciacorta-Sauce
Paolo Piantadosi / Eichhalde / Wilder Steinbutt, grüne Bohnen und Franciacorta-Sauce

Im Dessert folgen „Himbeeren, Mascarpone, Traubenmost und Kapern“. Reife und sehr aromatische Himbeeren mit Noten von Traubenmost und Karamell werden mit einer Haube von göttlichem Mascarponeschaum serviert. Eine tolle Verbindung von Frucht und Creme, Süße und Säure – wunderbar harmonisch und rund. Obenauf etwas Kapernblattstaub. Großartig.

Paolo Piantadosi / Eichhalde / Himbeeren, Mascarpone, Traubenmost und Kapern
Paolo Piantadosi / Eichhalde / Himbeeren, Mascarpone, Traubenmost und Kapern

Nach einem exzellenten Espresso mit intensivem Röstaroma und dichter Crema sowie einem mit Zitronencreme gefüllten Baiser geht der Weg weiter in die Schweiz. Hoffentlich wird mein Abendessen heute auch so erfreulich, denkt unser Inspektor.

Fazit: Federico Campolattano kocht minimalistisch mit Ausdruck und Geschmack! Das Restaurant „Eichhalde“ ist definitiv eines der Häuser, für die es den Guide MICHELIN gibt: Freunde guten Essens sollten ganz bewusst hierher geführt werden!

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