Wenn man von der Gemeinde Deidesheim hört – ganz unabhängig von deutschen Weinregionen betrachtet, denkt wohl fast jeder als erstes an Politik, genauer gesagt an Helmut Kohl. Der einstige deutsche Bundeskanzler führte seine Staatsgäste vorzugsweise in dieses über 600 Jahre alte Winzerörtchen an der Deutschen Weinstraße in der Pfalz – seine Heimat.
Die Bilder von Staatsdamen und -männern, die im Deidesheimer Hof mit ihm rustikale Spezialitäten zu sich nahmen, gingen um die Welt. Chirac, Gorbatschow, Jelzin und Maggie Thatcher waren mit Kohl hier. Auch die Queen wurde vom Deidesheimer Hof bewirtet. Von außen belächelten damals viele die Vorliebe des Kanzlers für Provinzielles und sein Faible für Saumagen.
Was damals weniger bekannt war: Küchenchef Manfred Schwarz, der für die internationalen Gäste die regionalen Köstlichkeiten bereitete, kochte damals schon auf Sterneniveau. Genau wie heute war das Restaurant Schwarzer Hahn im Deidesheimer Hof bereits 1990 mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnet. Der Kanzler war seiner Zeit voraus.
“Der Kanzler war seiner Zeit voraus”


Saumagen steht in Deidesheim auch heute noch auf einigen Speisekarten, ebenso wie Leberknödel, Bratwurst und Sauerkraut. Im Restaurant Sankt Urban im Deidesheimer Hof findet sich unter den Gerichten noch dazu die „Kanzlersuppe“, die Sie dort neben dem Kachelofen in der sogenannten „Kanzler-Nische“ essen können.
Inzwischen gibt es aber weitaus mehr zu entdecken. Seit 1990 hat sich hier eine Menge getan und wer davon bis heute noch keinen Wind bekommen hat, dem möchten wir davon berichten.
Aber zunächst zum Ort selbst: Deidesheim, umgeben von Weinbergen, ist ein wunderbares Reiseziel - übrigens auch für internationale Besucher. Vom Frankfurter Flughafen sind es nur 1 Stunde und 15 Minuten mit dem Auto, vom ICE-Bahnhof Mannheim gerade einmal 30 Minuten. Innerhalb kürzester Zeit erreichen Sie also diesen Weinort, den Walt Disney in seiner Epcot World Showcase – der Welt im Miniaturformat - nicht besser hätte nachbauen können. Umgeben von sanften Weinbergen finden sich Fachwerkhäuser, mit dem Auto oder Rad ruckelt man über Kopfsteinpflaster, Winzer reihen sich aneinander und kleine Läden laden zum Stöbern ein.


Diverse Hotels gibt es ebenfalls, von denen zwei hervorragende Häuser mit ihren Restaurants regelmäßig von unseren Inspektorinnen und Inspektoren besucht werden.
Ketschauer Hof
Seit 2006 kann man in einem von nur 18 Zimmern und Suiten des historischen - komplett umgebauten - Ketschauer Hofs nächtigen, der sich direkt im historischen Stadtkern Deidesheims befindet und neben dem Spa auch zwei exzellente Restaurants beherbergt: das L.A. Jordan und das Restaurant 1718. Mit dem Restaurant L.A. Jordan hat es Deidesheim 2023 auch auf die kulinarische Weltkarte geschafft. Das Restaurant, benannt nach dem Gründer des Weinguts Ludwig Andreas Jordan, ist mit zwei MICHELIN Sternen ausgezeichnet. Im Menü von Küchenchef Daniel Schimkowitsch sucht man traditionelle Pfälzer Gerichte heute vergeblich. Wunderbare Kreationen wie „Kaisergranat, Wildspargel, Morchel und Bisque“ oder „Lamm, Bohne, Kichererbse und Nussbutter“ überzeugen. „Jakobsmuschel, Topinambur, Wagyuzunge, Wagyufett, Brunnenkresse, Haselnüsse, weißer Trüffel“ gehörte sogar zu einem der unvergesslichen Gerichte der MICHELIN Inspektorinnen und Inspektoren 2022.






Kaisergarten Hotel & Spa
Gradlinig stellt sich das Hotel Kaisergarten mit Spa und dem Restaurant Riva dar, in dem Liebhaber von Steaks, Pizza und international-mediterraner Küche glücklich werden. Appetit machen hier Gerichte wie z.B. "Helle Tomatenschaumsuppe, knusprige Garnele und Majoranöl", "Risotto Milanese", "Heilbutt, Dicke Bohnen, Safran-Fenchel und Tomaten-Estragonnage".




Weingüter
Und vom Hotel Kaisergarten als auch dem Ketschauer Hof sind einige der besten Weingüter der Region nur einen Steinwurf entfernt – gleich schräg gegenüber vom Hotel Kaisergarten können Sie z. B. im Innenhof des Weinguts von Winning nicht nur Große Gewächse degustieren, sondern auch wunderbar in dessen Restaurant Leopold speisen.


Noch nicht genug?
Weitere Weingüter im Ort mit bekannten Namen sind Bassermann-Jordan, Reichsrat von Buhl und Georg Siben Erben – sie alle gehören dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter an und zeichnen sich durch ihre hohen Qualitätsstandards aus.


Aber auch abseits dieses Qualitätssiegels gibt es grandiosen Wein im Ort und der unmittelbareren Umgebung. Robert Parker degustiert regelmäßig auch Weine der Weingüter Mehling und Jul. Ferd. Kimich sowie der Weingüter Reinhardt in Ruppertsberg und Scheuermann in Niederkirchen – die beiden letzteren sind kaum 10 Minuten mit dem Rad entfernt. Und wenn Sie nach Ihren Besuchen dort immer noch durstig sein sollten, so finden Sie das Weingut Dr. Bürklin-Wolf in Wachenheim oder das Weingut Frank John in Neustadt/Königsbach, das mit dem Robert Parker Green Emblem ausgezeichnet ist - eine Auszeichnung für herausragende Leistungen im Bereich der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit – beide ebenfalls Leuchttürme, wenn es um deutschen Wein geht.



Klingt das nach Genuss? Haben wir Ihnen Appetit gemacht auf einen kulinarischen Ausflug? Buchen Sie eines der beiden Hotels und freuen Sie sich auf die Genussreise!
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Illustration Image: Collage aus Deidesheim mit Suite-Terrasse im Ketschauer Hof, Gericht Sternerestaurant Schwarzer Hahn © Ketschauer Hof, Deidesheimer Hof