Das Gateway Canyons Resort ist Teil der Selektion des Guide MICHELIN. Jedes der mehr als 5.000 Hotels in der Auswahl wurde von unseren Experten aufgrund des außergewöhnlichen Stils, Service und der einzigartigen Persönlichkeit ausgewählt und kann über die Website und die App des Guide MICHELIN gebucht werden.
Ich bin mit einem Ziel vor Augen nach Colorado gereist: ich wollte im Schatten eines 300 Millionen Jahre alten Felsens schlafen. Die Fotos hatten mich in ihren Bann gezogen. Eine schuppige, verbrannte Flosse, die aus dem Gipfel eines Berges ragt und das Gateway Canyons Resort in den Schatten stellt. Ich ging zwar nicht so weit, sie mit meinem Kartoffelpüree zu modellieren, aber ich fühlte mich trotzdem von ihr angezogen.
Zuerst musste ich allerdings dorthin kommen. Mein Felsen lag weit draußen an der Westgrenze von Colorado. Mein Flugzeug landete in Denver – auf der anderen Seite der Rocky Mountains, auf der anderen Seite des Staates. Denver ist eine der am schnellsten wachsenden Städte in den USA, und ich freute mich darauf, am Ende der Reise herauszufinden, warum. Vorerst aber schlug ich den Kofferraum meines Jeeps zu und gab Gas, um die 400 Meilen vor Sonnenuntergang zu schaffen.
Die Fahrt durch Colorado ist ein Erlebnis, bei dem einem als Fahrer die Ohren schlackern, wenn man die Berge erklimmt und in die Täler eintaucht, sich an den Rand furchterregender Canyons schmiegt und sich in niedrige, dunkle Tunnel duckt, über denen Millionen von Jahren an Gestein lasten. Die Landschaft wechselt die Kostüme wie Schauspieler hinter einem Vorhang, von üppigen, in Kaskaden fallenden Kiefern bis zu flachen Tafelbergen, die sich bedrohlich aus der Wüste erheben. Irgendwann wird der Weg zu schmal für die Fahrspuren des Gegenverkehrs. Die Straßen verlaufen übereinander: die eine oberhalb, die andere unterhalb, direkt am Wasser. Auf der anderen Seite des Flusses tuckert ein Kohlezug in die endlose Weite. Das ist der amerikanische Westen.
Auf dem Weg dorthin kommt man an den angesagten Skigebieten von Breckenridge und Vail vorbei. In Vail kann man ein paar Nächte im Collective Retreat campen, so wie ich es bei meiner Rückkehr getan habe. Oder man besucht eine der vielen malerischen Bergbaustädte in Colorado, wie Idaho Springs oder Georgetown. Vielleicht hat man aber auch eher Lust auf einen kurzen Abstecher in einen Nationalpark? Der imposante Black Canyon of the Gunnison lädt zu einem Besuch ein. Oder man fährt weiter in Richtung der Grenze zu Utah, wo Orte wie Rifle und Parachute am Fenster vorbeiziehen und rote Klippen einen zum endgültigen Ziel führen.
Aber zurück zu meinem Ziel: Gateway mit 104 Einwohnern. Ich stieg aus meinem staubigen Mietwagen aus, um die Zahl auf 105 zu erhöhen. Das erste, was ich tat, war, nach oben zu schauen. Der als Palisade bekannte Felsen war das Ebenbild seines Fotos, ein kolossaler Irokese, der über einer Wüstenoase thronte. John Ford wäre beeindruckt gewesen. Darunter erstreckte sich das Gateway Canyons Resort im Tal einer urzeitlichen roten Felsschlucht. Ich habe zwei Tage hier verbracht. Der Reiz des Anblicks ließ in dieser Zeit nicht nach.
Das Resort ist das exzentrische Gegenstück seines Gründers: John Hendrix, Schöpfer des Discovery Channel. Wie es sich für einen Mann gehört, der seinen Ruf als Entdecker aufgebaut hat, ist das Hotel nichts weniger als ein kleines Stückchen Eden an einem Ort, der dem Mars sehr ähnlich sieht. Die Pools, Restaurants und das Spa sind über einen grünen Campus im Look einer Vorstadt verteilt. In der Mitte: ein Museum für Hendrix’ persönliche Sammlung von Oldtimern.
Die anderen Gäste, denen ich begegnete, stammten meist aus der Umgebung und wollten einen erholsamen Spa-Urlaub im Resort verbringen. Ich nicht. Ich war nur gekommen, um mich an der unwirklichen Landschaft zu erfreuen, an die sich die Einheimischen längst gewöhnt hatten. Ihre Nonchalance war ein Beweis für den allgegenwärtigen natürlichen Reichtum in diesem Teil des Landes, der in Gateway in atemberaubender Weise zu sehen ist und bei zahlreichen Ausflügen erkundet werden kann.
Eine UTV-Tour führte mich hinauf auf ein Plateau, wo unser Führer uns die Geheimnisse hinter den fast unglaublichen Aussichten dieses Stück Landes erklärte. Wir bestaunten den einzigen Canyon der Welt, in dem das Wasser in zwei entgegengesetzte Richtungen abfließt – ein geologisches Phänomen, das Wissenschaftler noch immer nicht vollständig erklären können. Wenn man in den Sandstein auf der anderen Seite des Weges bohrt, findet man Fischfossilien aus einem alten Meer. Eine Wanderung in diese Richtung, so zeigte er, und man würde auf die Spuren von Dinosauriern stoßen, die hier einst umherstreiften. Später ritt ich auf einem Pferd unter den Bergen hindurch, und für mich sah es so aus, als würden sie immer noch dort umherstreifen.
Schließlich zog ich mich in meine Casita-Suite zurück und legte mich unter den Sternen (und meinem Felsen) auf den Liegestuhl in meinem kleinen Hinterhof. Allerdings erst, nachdem ich allein durch die zerklüfteten Pfade hinter dem Resort gewandert war. Hier gibt es die reinste rote Wüste, die ich je gesehen habe, und sie gehörte ganz mir. Im Tagesverlauft hatte eine Reiseleiterin das Bärenspray erwähnt, das sie als Vorsichtsmaßnahme bei ihren Ausritten mit den Pferden immer dabei hat. Gibt es Bären auf dem Mars? Ich summte noch immer diese Bowie-eske Frage, als etwas aus dem Gebüsch gesprungen kam. Ich verspürte das unschlüssige Gefühl von „Kampf oder Flucht“. Zwei Weißwedelhirsche verschwanden so schnell wie sie aufgetaucht waren. Ich schnappte nach Luft und lachte – wie oft kommt es vor, dass man in einem Luxusresort Urangst bekommt?
Als ich am Ende meines Colorado-Abenteuers nach Denver zurückkehrte, sah ich eine Stadt im Aufbruch. Die Hotels, in denen ich übernachtete, lieferten alle Beweise dafür, dass dies eine moderne Boomtown ist. Im Künstlerviertel floriert das Source über einer Markthalle. Das Crawford, in einem ikonischen Zugterminal in der Innenstadt, ist das schöne Gegenteil von New Yorks Grand Central. Wellen von jungen Leuten und Familien strömten durch die Türen beider Unterkünfte; in den Cafés, Grillrestaurants, Cocktailbars und Buchläden darunter herrscht reges Treiben.
Doch meine Gedanken blieben im Westen. Auf der Rückfahrt nach Denver hatte ich angehalten, um mir die Beine zu vertreten. Durch reinen Zufall fand ich einen Wanderweg und folgte ihm hinauf in die Berge. Innerhalb weniger Minuten wurde der Straßenlärm von einem plätschernden Bach abgelöst, den man in Western als Soundeffekt verwendet hätte. Auf dem Gipfel befand sich ein See, der so blau war, dass es mir fast schwer fiel, ihn zu genießen, so sehr war ich gezwungen, meine kostbare Entdeckung zu dokumentieren. Bisamratten jagten sich gegenseitig die Ufer hinauf und hinunter. Es war kein anderer Wanderer in Sicht. Im Umkreis von 100 Meilen um mein Zuhause in New York City wäre ein Ort wie dieser zu jeder Tageszeit überfüllt und montags wegen Wartungsarbeiten geschlossen. In Colorado fand ich so etwas, einfach indem ich die Karte aufschlug und meinen Finger wahllos an einem Punkt halten ließ.
Und dabei hatte ich gerade erst an der Oberfläche gekratzt.
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