In jüngster Zeit hat sich die Stadt auch zu einem Reiseziel für Feinschmecker entwickelt, mit kulinarischen Angeboten, die von eher zwanglosen Restaurants bis hin zu Haute Cuisine reichen und bei denen lokale Produkte wie vor der Küste der Stadt gefangener Fisch und in nur wenige Kilometer entfernten Bergregionen angebautes Gemüse im Mittelpunkt stehen – Rio de Janeiro hat für jeden Geschmack etwas zu bieten! Damit Sie die Stadt bestens kennenlernen und sich rundum verwöhnen lassen können, haben wir Ihnen einen Reiseplan für zwei Tage zusammengestellt.
Tag 1: Die Sandstrände von Copacabana und Leblon
Vormittag
Rio de Janeiro ist eine Stadt der Frühaufsteher: Schon am frühen Morgen sind die Strände voller Menschen, die joggen, Volleyball spielen und an den verschiedensten sportlichen Aktivitäten teilnehmen. Einer der schönsten Plätze, um den Sonnenaufgang zu genießen, ist am Posto 6 an dem weltberühmten Strand Copacabana. Der neueste Trend ist das Ausleihen eines Stand-up-Paddles, um zu dem ruhigeren Abschnitt der Küste in der Nähe des Copacabana Fort zu fahren, sobald die ersten Sonnenstrahlen des Tages am Horizont erscheinen.
Nach diesem eindrucksvollen Start in den Tag ist es Zeit, neue Energie zu tanken. In der bereits erwähnten historischen Militärfestung serviert die symbolträchtige Confeitaria Colombo Frühstück und Gebäck – wie das beliebte „Pastel de Nata“ – sowie Tee und Kaffee. Unter den Gästen sind Paare, Einzelgäste oder Freundinnen, die wegen der atemberaubenden Aussicht hier einkehren. Nach einer kleinen Stärkung lohnt es sich, mehr über die Errichtung der Festung im Jahr 1914 zum Schutz der Guanabara-Bucht zu erfahren. Der Weg von hier zum Strand Arpoador, wo das Surfen in der Stadt geboren und entwickelt wurde, ist einer der schönsten in Rio. Hier kann man sich wunderbar auf einen Felsen setzen und den Surfern beim Wellenreiten zusehen.
Mittagessen
Vom Strand Arpoador erreicht man das Mäska im Herzen des Viertels Ipanema in wenigen Minuten. Das Restaurant ist eine perfekte Adresse zum Mittagessen. Der bekannte Küchenchef Danilo Parah zaubert köstliche innovative Gerichte mit asiatischen Akzenten auf den Tisch. In der einsehbaren Küche kann man dem Koch und seinem fleißigen Team bei der Zubereitung von rohem Fisch mit Mango-Ingwer-Gelee und Mandarinen-Ponzu-Sauce sowie deftigeren Gerichten wie Schweinefleisch-Ramen mit weich gekochtem Ei, Copa-Lombo-Wurstwaren und schwarzem Nori-Algen zusehen. Das Restaurant liegt mitten an der Rua Joana Angélica und empfängt seine Gäste in einem modernen Bistro-Ambiente. Der einladende Speisesaal wird von einem bunt gemischten Publikum frequentiert und hat sich zu einer der beliebtesten Adressen des Stadtviertels entwickelt.
Nachmittag
Nach dem Mittagessen lohnt sich ein Spaziergang zur Rodrigo de Freitas Lagune, die zu den schönsten Orten der Stadt gehört. Die über zwei Kilometer lange Salzwasserlagune ist über einen Kanal mit dem Meer verbunden. Rings herum erheben sich Berge und Grünflächen und direkt am Wasser lädt eine entzückende Promenade zum Flanieren ein, an der man den Alltagsrhythmus der Stadt, z. B. einheimische Fahrradfahrer und Jogger sowie Eltern mit Kindern beim Familienspaziergang, erleben kann.
Abendessen und danach
Danach geht es wieder zurück nach Copacabana, um eines der legendärsten Gebäude von Rio (und Brasilien), den Copacabana Palace, zu besichtigen. Das Hotel beeindruckt mit einem einzigartigen Stil und Glamour und hat vor kurzem sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Bei der Eröffnung des Hotels im Jahr 1702 gab es in der Umgebung nur den Sandstrand, die Wellen des Atlantiks und einige wenige Gebäude. Der Bau dieses Hotels und seine illustren Gäste wie Louis Armstrong, Édith Piaf, Marlene Dietrich, Ella Fitzgerald, Ray Charles und Prinzessin Diana haben dazu beigetragen, dass Copacabana zu einem der weltbekanntesten Strände wurde.
Tag 2: Von der Innenstadt bis nach Botafogo
Vormittag
Am besten beginnen Sie den Tag mit einem Frühstück im Hotel Santa Teresa Rio MGallery, das auch für Nicht-Hotelgäste geöffnet ist. Dieses Boutique-Hotel auf einem ehemaligen Landgut im Kolonialstil im Künstlerviertel Santa Teresa ist eine Oase der Ruhe. Den Eigentümern ist es gelungen, die historische Architektur wie unverputzte Steinwände und Holzböden zu erhalten und stilvoll mit modernen Elementen wie lokaler Handwerkskunst und Kunstwerken renommierter Designer, z. B. dem brasilianischen Modernisten Sergio Rodrigues, zu kombinieren. Das vielseitige Restaurant Térèze lohnt sich sowohl zum Mittag- als auch zum Abendessen. In einem Speisesaal mit komfortablem Ambiente und einer atemberaubenden Aussicht auf die Guanabara-Bucht im Hintergrund wird eine moderne Küche mit Schwerpunkt auf lateinamerikanischen Einflüssen serviert.
Nach dem Frühstück erkunden Sie das beliebte Künstlerviertel Santa Teresa mit seinen zahlreichen Galerien und Ateliers, die auch für Besucher geöffnet sind. Beim Spaziergang durch die gepflasterten Straßen und der Besichtigung von Ausstellungsräumen wie dem Atelier des Kollektivs zeitgenössischer Künstler Estudio Dezenove kann man die ruhige, kreative Atmosphäre dieses Stadtviertels hautnah erleben.
Mittagessen
Ganz in der Nähe von Santa Teresa befindet sich das Restaurant Lilia, das wir wegen seines köstlichen Menüs zum Mittagessen empfehlen. Das im historischen Stadtviertel Lapa im Zentrum von Rio gelegene Restaurant in unmittelbarer Nähe der berühmten Kathedrale São Sebastião beeindruckt durch eine zurückhaltende Atmosphäre und eine frische Küche, die Produkte diverser lokaler Erzeuger verwendet. Obwohl die Einrichtung mit unverputzten Backsteinwänden insgesamt an Industrial Style erinnert, wirkt die Atmosphäre einladend und gemütlich. Passend dazu überzeugt die Küche von Chefkoch Rafael Scatolin mit einer Kombination aus Kreativität und intensiven Geschmacksnoten, z. B. gegrillten Pilzen mit Blumenkohlcreme, Paranüssen mit Chimichurri und Kichererbsen sowie leichten Vorspeisen wie frischen Austern mit Seetang und Fischrogen.
Nachmittag
Nach dem Mittagessen geht die Erkundung der Stadt mit einem Spaziergang durch das umfassend sanierte Stadtviertel im Zentrum von Rio weiter. Nachdem das Viertel lange Zeit als unsicher galt, haben Initiativen zur Wiederbelebung öffentlicher Plätze zu einer Verwandlung des gesamten Stadtviertels geführt. Im Rahmen des Reviver-Kulturprogramms wurden beispielsweise verlassene Gebäude in Räume für Kunst und Kultur umgestaltet, von denen einige bereits geöffnet sind, wie das Centro Carioca de Fotografia, in dem Bilder der Stadt gezeigt werden, und die Casa Tucum, in dem Handwerkskunst indigener brasilianischer Künstler ausgestellt sind. Im Zuge dieser neuen Dynamik im Stadtzentrum haben sich Künstleragenturen, Köche und Künstler in der Umgebung niedergelassen, z. B. in der Rua do Senado, die heute mit Kunstzentren wie dem modernen Solar dos Abacaxis als Hauptachse des Kunstlebens gilt.
Abendessen und danach
Zum Abendessen empfehlen wir einen Tisch im Lasai zu reservieren, einem der besten Restaurants der Stadt, das kürzlich umfassend renoviert wurde und sogar die Adresse gewechselt hat. Der neue Speiseraum ist mit knapp einem Dutzend Sitzplätzen ausgesprochen intim und verspricht seinen Gästen ein einzigartiges kulinarisches Erlebnis. Das Restaurant ist nur wenige Meter weiter gezogen und verfügt nun über einen modernen Speisesaal und eine L-förmige Theke, an der die Gäste gemeinsam an einem Tisch speisen können. Die Küche ist jedoch ihrer Philosophie treu geblieben und serviert Gerichte mit Schwerpunkt Gemüse, das weitgehend von den beiden von Küchenchef Rafa Costa e Silva verwalteten und nur eine Stunde entfernt gelegenen Bauernhöfen bezogen wird. Durch den Umzug in die neuen Räumlichkeiten konnte das Restaurant zudem den Service unter Leitung von Malena Cardiel optimieren und die minimalistische und präzise Küche des Lasai perfektionieren.