Restaurants 2 Minuten 12 Dezember 2025

Restaurant und Weinkeller Dveri Pax: Vom Weingut auf den Tisch

Seit der Römerzeit wird im Nordosten Sloweniens Wein produziert – eine Tradition, die noch heute von der Kellerei Dveri-Pax in Jarenina in Podravje (Weinregion der Steiermark) fortgeführt wird.

Wenn man bedenkt, dass es sich um einen Familienbetrieb handelt, ergibt sich ein vollständiges Bild. Heute wird die Weinkellerei von Danilo Flakus betrieben, der als einer der besten slowenischen Winzer gilt. Er produziert Wein, während sein Sohn Aleš Flakus das Restaurant leitet, dessen Küche seit letztem Sommer vom serbischen Chefkoch Miloš Stamenković geführt wird.

Aber gehen wir der Reihe nach. Der Weinbau wird im Norden Sloweniens seit 1139 betrieben – dem Jahr, in dem die Benediktiner diese Tätigkeit übernahmen. Zwischen 1130 und 1135 wurde das Gut rund um Jarenina nämlich der Kirche geschenkt, die es dem Kloster Admont übertrug. Durch Käufe und Schenkungen vergrößerte sich der Besitz so sehr, dass die Mönche auch die Weinberge von Železne dveri und Kapela erhielten.

Zur damaligen Zeit wurde der von den Benediktinern hergestellte Wein mit Fuhrwerken zum Verkauf nach Österreich transportiert. Denn schließlich war Wein im Mittelalter die Haupteinnahmequelle, und die Benediktiner des Klosters Admont waren dankbar für die über Jahrhunderte erhaltenen Bestände und Spenden in Jarenina. Daher beschlossen sie, das Gutshaus zu renovieren und zu einem der eindrucksvollsten Weinbauziele Sloweniens zu machen. Die Tradition wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen und erst 2002 unter dem Namen Dveri Pax wieder aufgenommen.

Dveri Pax - S. Leitner
Dveri Pax - S. Leitner


In dem historischen Gebäude von 1573, wo einst die Mönche lebten und Wein herstellten, findet man heute einen Verkostungsraum und die Dveri-Pax-Boutique. Außerdem gibt es ein Restaurant im früheren Keller, das 2019 eröffnet wurde und der regionalen Küche gewidmet ist. Die Atmosphäre ist sehr gemütlich mit Backsteingewölben, Bögen, Holzelementen und Eichentischen. Angeboten werden Menüs mit fünf, sechs oder sieben Gängen.

Das im Restaurant verwendete Obst und Gemüse stammt das ganze Jahr zum Großteil aus dem eigenen Gemüsegarten, während der Rest bei lokalen Lieferanten eingekauft wird. So wachsen hier Karotten, Tomaten, Äpfel, Zitronengras, Spargel, Erdbeeren, Gurken und Kürbisse, deren Kerne in diesem Teil Sloweniens zur Herstellung eines geschätzten Öls verwendet werden, das ein traditionelles lokales Gewürz darstellt.

Dveri Pax - Peter Irman
Dveri Pax - Peter Irman

Um in den direkt neben dem Restaurant gelegenen Garten zu gelangen, geht man unter einer enormen Linde hindurch, die als Symbol der slowenischen Identität gilt. Im Sommer bietet sie den idealen Platz für ein Essen im Freien im Schutz vor der sengenden Sonne. Der Eingang des Restaurants mit Blick auf den Garten ist von altem Isabella-Wein gerahmt, eine Sorte, die sich mit ihrem Erdbeergeschmack hervorragend zum Essen eignet und hier häufig für Nachspeisen verwendet wird.

In der Küche arbeiten drei Personen mit Miloš Stamenković zusammen, um ein kulinarisches Angebot zu zaubern, das die Weine des Weinguts ausgezeichnet begleiten. Unter den Speisen findet man Sellerie mit Kürbis und Pilzen, zarten Stör mit Blumenkohl und Birne, Muskatkürbis, Kaninchen mit Estragon und Butter, Schweinebacken mit Tomate und Fenchel, Wild mit Pastinake und Himbeere sowie Papau mit Baiser und Trauben. Zu den lokalen Lieferanten gehört auch der Metzger Kodila aus Murska Sobota, aus dessen Herstellung einige Produkte auch in der Boutique verkauft werden und dessen Fleisch- und Wurstwaren ein Stolz für ganz Slowenien sind.

Dveri Pax - cellar - Leitner
Dveri Pax - cellar - Leitner

Und was die Önologie betrifft, produziert Dveri-Pax auf den 73 Hektar Weinbergen, die auf den besten Ländereien von Jeruzalem, Kapela, Radgona und Maribor verteilt sind, verschiedene Weinsorten: Schaumweine wie Dp Brut Furmint, Dessertweine und die Linien Benedict und Admund (wobei es sich bei letzterem um Gutsweine handelt), unter anderem Spätburgunder, Sauvignon, Grauburgunder, Chardonnay sowie Šipon Furmint and Blaufränkisch.

Furmint ist eine der ältesten Rebsorten in dieser Region und wurde hier wahrscheinlich schon vor Jahrhunderten eingeführt. Eine Kuriosität ist der Name Šipon. Er stammt aus einer Zeit, als französische Soldaten als Besatzer in der Gegend waren und beim Probieren des Weins sagten: „Mhmm, c’est si bon.“


Nach einer Neubepflanzung der Weinberge Anfang der 2000er-Jahre werden in Dveri-Pax nunmehr 350 000 Flaschen jährlich produziert, die in Slowenien, Österreich und dem Rest Europas sowie den USA und China vertrieben werden. Es handelt sich zu 20 % um Rotweine und zu 80 % um elegante und ausgewogene Weißweine, die den Geist des Terroirs vermitteln und deshalb vielfach ausgezeichnet wurden.

Dveri Pax

Jarenina, Slowenien
€€€ · Modern, Saisonal

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