Travel 5 Minuten 02 Juli 2025

Die besten nordischen Strandziele für Feinschmecker

Erleben Sie den perfekten Mix aus Natur, Kulinarik und stilvollen Unterkünften an diesen einzigartigen nordischen Küstenzielen.

Mit ihren im Vergleich zum Mittelmeerraum meist kühleren Temperaturen bieten die nordischen Länder erfrischende Badeplätze (Neoprenanzug optional – je nachdem, wie abgehärtet man ist), unberührte Landschaften abseits der Touristenpfade (Wanderschuhe sind also genauso angebracht wie Flip-Flops) und innovative Restaurants sowie stilvolle Unterkünfte. Diese sechs nordischen Sommerstrände sollten Sie sich unbedingt merken – für eine kühle Auszeit im hohen Norden.

Von goldfarbenen Stränden über erfrischende Schwimmrunden in klaren Fjorden bis hin zu wohltuenden Bädern in geothermalem Wasser – natürlich mit einem Abstecher in die Bastu oder Sauna: Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark und Island sind perfekte Reiseziele für alle, die den Sommer lieber entspannt als schweißtreibend verbringen wollen.


Die Aussicht auf das Meer von der Holzterrasse des Restaurants Fyr in Halmstad, Schweden © Fyr
Die Aussicht auf das Meer von der Holzterrasse des Restaurants Fyr in Halmstad, Schweden © Fyr

1. Tylösand Beach, Halmstad, Schweden

Dank der Eiszeit, in der Gebirgsformationen zu feinstem Sand zermahlen wurden, bietet Halland an Schwedens Westküste einige der schönsten Strände des Landes. Besonders eindrucksvoll: Tylösand mit seinem sieben Kilometer langen, puderweißen Sandstreifen, der von grasbewachsenen Dünen und dem Haverdal-Naturreservat gesäumt ist. Im Sommer locken angenehme Wassertemperaturen von 15 bis 20 °C und milde Luftwerte um die 21 °C.

Wer eher Geselligkeit als Ruhe sucht, ist hier goldrichtig: Tylösand gilt als das schwedische St. Tropez – Mojitos in Beachclubs mit House-Musik, dazu Beachvolleyball in der Abendsonne. Erfrischend anders zeigt sich auch die Sauna-Kultur im Hotel Tylösand: Heiße Saunagänge wechseln sich hier mit eiskalten Tauchbecken ab – ein echtes Energie-Reset. 

Feinschmecker finden im direkt am Strand gelegenen Fyr ihre Erfüllung – Küchenchef und Inhaber Jacob Holmström serviert hier raffiniert zubereiteten Fisch. Im Sommer öffnet auch Fyr på Stranden – ein legerer Ableger ohne Reservierungspflicht mit kreativen kleinen Gerichten.

Gothenburg liegt rund 90 Minuten entfernt und eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Tagesausflüge an den Strand. Stilvoll übernachten lässt es sich im Boutique-Hotel Pigalle, das mit Pariser Flair der 1920er-Jahre, einer Prise Extravaganz und einer charmanten Dachterrasse begeistert.


Regionale und internationale Zutaten treffen hier im Kajo in Tampere, Finnisch-Lappland, aufeinander und werden mit asiatischen Kochtechniken zu einzigartigen Gerichten kombiniert. © Kajo
Regionale und internationale Zutaten treffen hier im Kajo in Tampere, Finnisch-Lappland, aufeinander und werden mit asiatischen Kochtechniken zu einzigartigen Gerichten kombiniert. © Kajo

2. Yyteri Beach, Pori, Finnland

Der Yyteri-Strand nahe Pori an Finnlands Westküste ist ein weiteres Naturwunder am Meer. Mit rund drei Kilometern geschütztem, goldschimmerndem Sand und sanften Dünen, die von Strandhafer bewachsen sind, ist Yyteri aktuell der erste und bislang einzige Strand Finnlands mit der internationalen Blue-Flag-Zertifizierung. Das seichte Wasser mit Temperaturen zwischen 15 und 18 °C lädt zum Schwimmen ein – Rettungsschwimmer sind von Mitte Juni bis Mitte August im Einsatz. Auch Stand-up-Paddling und Windsurfen sind hier möglich (die Sommerluft liegt im Schnitt bei angenehmen 22 °C). Für Surfanfänger bietet der Merisatamatie 13 Dog Beach passende Wellenbedingungen.

Rund 30 Kilometer Wanderwege durchziehen die Yyteri-Region, führen über sandige Pfade, durch Kiefernwälder und an den flachen Watten entlang. Letztere ziehen Watvögel wie Regenpfeifer und Rotschenkel in großer Zahl an – ein Paradies für Naturbeobachtende.

Ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge: das Lapland Hotel Tampere in Finnlands zweitgrößter Stadt, etwa 90 Fahrminuten entfernt. Die Zimmer verströmen mit dunklen Holzböden und „Arctic Dream“-Betten nordisches Flair, die Suiten bieten teils private Saunen.

Kulinarisch punktet Tampere mit dem gefeierten Restaurant Kajo: Die ständig wechselnde „Ode to Nature“-Menüfolge vereint saisonale finnische Zutaten mit asiatischen Techniken – etwa Saibling mit Pflaume und Shiso, aromatische Pilzbrühe mit glasiertem Sauerteigbrioche oder Rhabarber-Granita mit Holunderblüten-Sabayon und Ingweröl.


„Kontrast“ ist hier nicht nur ein Name: In diesem eleganten, angenehm klaren Restaurant im ehemaligen Industrieviertel der Stadt prägt das Konzept wirklich alles – von der internationalen Teamzusammensetzung bis hin zu den raffinierten Zutatenkombinationen auf den Tellern. © Kontrast
„Kontrast“ ist hier nicht nur ein Name: In diesem eleganten, angenehm klaren Restaurant im ehemaligen Industrieviertel der Stadt prägt das Konzept wirklich alles – von der internationalen Teamzusammensetzung bis hin zu den raffinierten Zutatenkombinationen auf den Tellern. © Kontrast

3. Ingierstrand, Sætre und Tofte: Strände in und um Oslo , Norwegen

Nach einer Mischung aus Stadt- und Stranderlebnis lohnt sich ein Beach-to-Beach-Abenteuer rund um Oslo und den Großraum Oslo. Nur etwa 30 Minuten vom Stadtzentrum entfernt liegt der familienfreundliche Ingierstrand, wo felsige Ausläufer in einen sanften Sandstrand übergehen – gesäumt von flachen Steinplatten entlang des Bunnefjords.

Ein echtes Highlight: das markante Sprungbrett aus den 1930er-Jahren im funktionalistischen Stil, mit Plattformen auf 3, 5 und 10 Metern Höhe. Besonders stimmungsvoll ist es, bei Sonnenuntergang den Wagemutigen zuzusehen, wie sie sich in das rund 20 °C warme Wasser stürzen.
Etwa eine Autostunde südlich von Oslo liegt der kleine, naturnah gelegene Sætre-Strand – ein ruhiger Küstenabschnitt mit felsigem Gelände, Birken und Kiefern, der zum Entspannen einlädt.

Noch weiter südlich, an der Spitze der Asker-Halbinsel, findet man abgeschiedenere Strände wie Tofte, die mit dramatischen Küstenwanderwegen und unberührter Natur locken. Besonders lohnenswert ist der Tofte–Sandbukta–Østnestangen-Trail durch das gleichnamige Naturreservat – mit etwas Glück kannst du unterwegs Robben oder Seevögel entdecken.
Übernachten lässt es sich stilvoll im Amerikalinjen, mitten im Zentrum von Oslo. Das historische Gebäude im Neobarock-Stil war einst Sitz der Norwegian America Line – heute spiegelt das Interior diese maritime Vergangenheit mit viel Charme wider. Im hauseigenen Café gibt es hervorragende Bagels, darunter eine Variante mit Brunost (norwegischem Braunkäse) und eine auffällige magentafarbene Version mit Roter Bete. Abends lockt ein New-York-inspirierter Jazzclub im Untergeschoss.

Kulinarisch setzt das 2-Sterne-Restaurant Kontrast (auch mit Grünem Stern ausgezeichnet) Maßstäbe: Küchenchef Mikael Svensson interpretiert nordische Küche neu – mit Erzählkraft und Zutaten aus verantwortungsvoller, kleinbäuerlicher Produktion. Wer es experimentell-exotisch mag, sollte das Plah besuchen – seit über 20 Jahren ein fester Begriff in Oslo, bekannt für seine moderne Fusion aus norwegischen und thailändischen Aromen.


Der Paradiesstrand Haukland auf den Lofoten in Norwegen ist die Reise wert – dank seines außergewöhnlich weißen Sands und türkisfarbenen Wassers. © Constantinos Iliopoulos/iStock
Der Paradiesstrand Haukland auf den Lofoten in Norwegen ist die Reise wert – dank seines außergewöhnlich weißen Sands und türkisfarbenen Wassers. © Constantinos Iliopoulos/iStock

4. Haukland Beach, Lofoten-Inseln, Norwegen

Bereit für eine abgelegene Strandidylle? Der Haukland Beach auf der Insel Vestvågøy im Lofoten-Archipel Norwegens besticht durch strahlend weißen Sand, imposante Bergkulissen und kristallklares azurblaues Wasser. Die Anreise ist zwar nicht ganz unkompliziert, doch der Aufwand lohnt sich allemal. Möglich sind Flüge nach Bodø, eine Fähre nach Moskenes und anschließend eine etwa einstündige Autofahrt – oder ein zusätzlicher Flug von Bodø nach Leknes, gefolgt von einer kurzen 15-minütigen Fahrt. Die Belohnung: Landschaften, die an die Karibik erinnern könnten.

Das Wasser hingegen ist deutlich erfrischender – im Juli liegt die Durchschnittstemperatur bei etwa 12 °C, mit Jahrestemperaturen zwischen 3 und 15 °C. Neoprenanzüge und Sit-on-Kajaks können vor Ort gemietet werden. Kulinarisch erwartet Sie keine Gourmetküche, aber von Juni bis September sorgt ein saisonales Strandcafé für leckere Stärkungen wie Räucherlachs-Sandwiches, Bacalao und Bananenbrot.

Für eine Unterkunft fahren Sie nach Moskenes und ins Holmen Lofoten, das auch kulinarische Events mit Gastköchen wie Simon Rogan und Ana Roš unter dem Namen „Kitchen on the Edge“ veranstaltet. Die Gäste übernachten in modernen Fischerhütten und Suiten im skandinavischen Stil, einige mit Panoramablick aufs Meer.


Läuten Sie die bronzene Löwenkopf-Glocke und tauchen Sie ein in ein vierstündiges Fest mutiger, herzhafte isländischer Küche – serviert in einem Retro-Ambiente, inspiriert von den Großmüttern des Küchenchefs. © ÓX
Läuten Sie die bronzene Löwenkopf-Glocke und tauchen Sie ein in ein vierstündiges Fest mutiger, herzhafte isländischer Küche – serviert in einem Retro-Ambiente, inspiriert von den Großmüttern des Küchenchefs. © ÓX

5. Nauthólsvík Geothermal Beach, Reykjavík, Island

Für alle, die das Wechselspiel zwischen kühlen Fjordtauchgängen und warmen Entspannungsbädern lieben, ist der künstlich angelegte Strand Nauthólsvík unweit von Reykjavíks Innenstadt ein wahrgewordener Traum. An der Küste des Atlantiks mit Wassertemperaturen zwischen 10 und 15 °C erstreckt sich hier ein goldgelber Sandstrand – eine Besonderheit in Island, wo die meisten Strände schwarzen Sand haben. Das feine Sandkorn stammt aus Marokko.
Besonders reizvoll ist die Flutlagune mit Meerwasser, die im Sommer dank Geothermie auf angenehme rund 17 °C erwärmt wird.

Noch wärmer ist der hauseigene Whirlpool in der Lagune, der zwischen 35 und 38 °C gehalten wird. Wer zwischen Mittag und den Abendstunden von 17 bis 19 Uhr vorbeischaut, trifft hier oft Mitglieder der Reykjavíker Meeresschwimm-Community, die Nauthólsvík als ihr Zentrum nutzen.

In der Nähe laden die hügeligen, bewaldeten Wanderwege von Öskuhlíð sowie das Perlan-Museum zu Erkundungen ein. Auch kulinarisch bietet Reykjavík eine große Auswahl: Von ausgedehnten Menüs in dem mit einem MICHELIN Stern und Grünem Stern ausgezeichneten ÓX, wo gesammelte und konservierte Zutaten nach der Nose-to-Tail-Philosophie verarbeitet werden, bis hin zum Newcomer Hosiló, frisch im MICHELIN Guide gelistet. Das Restaurant im Industrie-Look wird von drei Freunden geführt: Númi Þorkell Thomasson, Atli Ottesen und Aðalsteinn Ragnar Benediktsson – und bietet eine wöchentlich wechselnde Karte.

Übernachten lässt sich zentral im Hotel ION City am Laugavegur, mit designorientierten Zimmern, die recycelte Holzdielen, Möbel im Midcentury-Stil und Duschen aus Lavastein verbinden.


Das Restaurant von Claus Henriksen befindet sich in einem roten Backsteinhaus inmitten der Kunsthandwerkerateliers im Annebergparken. Hier verbinden sich saisonale dänische Zutaten mit handgefertigter Keramik - teilweise von Claus selbst hergestellt - zu Kreationen, die ein Gleichgewicht zwischen Einfachheit und Ideenreichtum schaffen. © Mota
Das Restaurant von Claus Henriksen befindet sich in einem roten Backsteinhaus inmitten der Kunsthandwerkerateliers im Annebergparken. Hier verbinden sich saisonale dänische Zutaten mit handgefertigter Keramik - teilweise von Claus selbst hergestellt - zu Kreationen, die ein Gleichgewicht zwischen Einfachheit und Ideenreichtum schaffen. © Mota

6. Gudmindrup Strand, Odsherred, Dänemark

Odsherred, Heimat zahlreicher Sommerhäuser, ist der Rückzugsort für Dänen, die das Besondere suchen. Diese großartige nordische Strandregion und Dänemarks einziger UNESCO Global Geopark liegt etwa eine Stunde von Kopenhagen entfernt. Sie eignet sich nicht nur perfekt für entspannte Strandtage und Wiesen-Spaziergänge, sondern beeindruckt auch mit ihrem nährstoffreichen Boden und erstklassigen Produkten, die eine innovative Farm-to-Table-Küche beflügeln.

Tatsächlich war Odsherred Gastgeber der MICHELIN Guide Ceremony Nordic 2025. Für sandige Glücksmomente empfiehlt sich der Gudmindrup Strand – ein breiter, bauschig-weicher, 500 Meter langer Sandstrand an der Sejerø-Bucht. Das ruhige, flache Wasser und aufmerksam platzierte Rettungsschwimmer im rot-weißen TrygFonden-Turm machen den Strand besonders familienfreundlich.

Frische Miesmuscheln und klassisches Smørrebrød bekommen Sie in den Küstencafés, oder Sie fahren 20 Minuten zum 1-Stern-Restaurant MOTA, wo Claus Henriksen saisonale dänische Produkte auf Tellern serviert, die von benachbarten Kunsthandwerkern gefertigt wurden.

Für einen romantischen Aufenthalt lohnt sich das Dragsholm Slot – ein 800 Jahre altes Schloss, das heute als Relais & Châteaux Hotel geführt wird. Das mit einem MICHELIN Stern und dem Grünen Stern ausgezeichnete Restaurant des Schlosses bietet ein Menü mit Gemüse aus der Region Lammefjorden und Meeresfrüchten aus den umliegenden Gewässern.

Illustration Image: Die weiten Sandstrände von Tylösand, Schweden. © Steven Erixon

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