Karthager, Griechen, Römer und Muslime haben die Geschichte der Stadt geprägt und ihre Spuren sowohl in der kulinarischen Tradition als auch in der Architektur der Stadt hinterlassen. Sevilla blickt auf eine glorreiche Vergangenheit zurück und hat sich als Stadt der Aristokraten und Könige, aber auch als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum etabliert. Heutzutage gehört sie zu den Städten mit den meisten Sehenswürdigkeiten in Europa.
Und wenn das nicht reicht, gibt es noch viele andere Gründe für einen Kurztrip nach Sevilla!

Gastronomie
In Sevilla werden Tapas und Frittiertes zu einer Kunstform erhoben, der man sich nicht entziehen kann. Zu den traditionellen Gerichten gehören Salmorejo und die berühmte Gazpacho, eine kalte Tomatensuppe, für die auch andere Zutaten wie Gurken, Paprika und Zwiebeln verwendet werden.
Weitere köstliche Rezepte sind frittierter Dornhai in Essig und Gewürzen, Kichererbsen mit Spinat, gesalzener Kabeljau mit Tomate, Eier a la flamenca, verschiedene Eintöpfe mit klein geschnittenem Kalbfleisch und „cocido sevillano“ (sevillanischer Eintopf). „Pescaíto“ und „Soldaditos de Pavía“ sind die Highlights der sevillanischen Frittierkunst und sollten unbedingt auf Ihrer Liste der ‚Must-haves‘ stehen.
Wer sich jedoch für Tapas entscheidet, findet viele traditionelle Gerichte in dem kleineren Format sowie in besonderer Zubereitung wie Schnecken, Tortilla, Serranito (ein Sandwich mit Grillfleisch, Schinken, Tomaten, Paprika und Soße) oder Pringá (bei dem Reste eines Eintopfes zerdrückt und gewürzt in einem Brot serviert werden). Da viele dieser Rezepte aus einer Zeit stammen, in der finanzielle Engpässe durch Einfallsreichtum überbrückt werden mussten, handelt es sich um einfache, aber ausgesprochen geschmacksintensive Zubereitungen.
Und als Nachspeise hat man die Wahl zwischen Churros, Tortas de aceite, Yemas de San Leandro, Pestiños, Mantecados und Polvorones... Die letzten beiden sind sogar Produkte mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g. U.).
Die Weine aus Sevilla gehören zwar nicht die renommiertesten, die „Vinos de Lebrija“ sind jedoch als Herkunftsbezeichnung geschützt und auch „Los Palacios“ und „Sierra Norte de Sevilla“ sind geschützte Bezeichnungen.
Zwei Tipps: Zum einen ist es ratsam, die heißesten Monate für einen Städtetrip zu meiden, und zum anderen sollte man die Hotels und Restaurants weit im Voraus buchen, wenn man eine Reise in der Osterwoche oder während der Feria im April plant.
Nach diesem Vorwort geht es nun weiter mit unseren Empfehlungen für die Stadtbesichtigung.
Tag 1
Die andalusische Hauptstadt bietet außergewöhnliche Unterkünfte wie das Hotel Mercer Sevilla und das Hotel Vincci Selección Unuk GL, die beide mit einem MICHELIN Key ausgezeichnet sind, oder das in einer Fußgängerzone im Herzen der Altstadt gelegene H10 Casa de la Plata, das mit einem ausgeprägten Nachhaltigkeitskonzept auf der Grundlage von erneuerbaren Energien, energiesparender Beleuchtung, Heizung und Klimaanlage, einer reduzierten Verwendung von Plastik und eines bewussten Umgangs mit Lebensmittelresten sowie von vorwiegend lokalen Lieferanten überzeugt.
Alle drei verfügen über einen Pool und eine Terrasse mit Aussicht, die nach einem langen Tag der Besichtigung zur Erfrischung und Entspannung einladen.
Unsere Stadtbesichtigung beginnt mit dem im ehemaligen Casa Palacio Castelar, einem kleinen Palast aus dem späten 19. Jahrhundert, befindlichen Hotel Mercer Sevilla im Herzen des historischen Zentrums in El Arenal in der Nähe der Plaza Nueva und direkt neben der Stierkampfarena Real Maestranza. Die Innenräume beeindrucken durch ihr Design, ihren Komfort und viele luxuriöse Akzente. Es verfügt über ein kleines Restaurant, zwei Bars für einen Drink in entspannter Atmosphäre und einen Snack- und Getränkeservice auf der Dachterrasse, der Tag und Nacht genutzt werden kann.

Vormittag
Vor Beginn der Stadtbesichtigung empfehlen wir zur Stärkung ein köstliches Frühstück in einem der Cafés in der Nähe des Hotels. Parada 7, das nur wenige Gehminuten entfernt ist, serviert lokale Produkte (Tee und Kräutertee stammen aus biologischem Anbau und aus fairem Handel) und ein vielfältiges Angebot von Toast bis Bagels. Neben traditionellen Kaffee- und Teegetränken gibt es auch Kombuchas, Säfte und Smoothies.
Fußläufig vom Hotel aus erwarten Sie einige der symbolträchtigsten Sehenswürdigkeiten Sevillas. In fünf Minuten erreicht man beispielsweise die Kathedrale und die Giralda, den Königspalast Alcazar und das Indienarchiv, das 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Für die Besichtigung dieses monumentalen Komplexes sollten Sie sich einen großen Teil des Vormittags, wenn nicht sogar den gesamten Vormittag Zeit nehmen.
Die Kathedrale ist das größte gotische Bauwerk Europas und ihr Glockenturm, die Giralda, ein Symbol der Almohaden-Architektur, das den Bau vieler ähnlicher Gebäude in Spanien und Amerika beeinflusst hat; das Indienarchiv erinnert an die Vergangenheit der Stadt als Tor für den Handel mit Indien, und der Königspalast Alcázar von Sevilla ist ein beeindruckender Baukomplex mit architektonischen Elementen des Mudejar-Stils, der Renaissance und des Barock. Die zauberhafte Anlage ist ein architektonisches Meisterwerk, das einen Besuch unbedingt lohnt. Wer dennoch nicht überzeugt ist, sollte wissen, dass der Alcázar von Sevilla in der Serie „Game of Thrones“ als Kulisse und Drehort für die Szenen im Königreich Dorne genutzt wurde.
Denken Sie an bequemes Schuhwerk, bevor Sie die Säle, Gänge, Höfe und Gärten dieser mittelalterlichen Palastanlage betreten.

Mittagessen
Der Spaziergang hat den Appetit angeregt. Zum Mittagessen empfehlen wir, eine der frittierten Spezialitäten der Stadt zu probieren. Im Tradevo Centro werden Bio-Mehl und Olivenöl verwendet und frischer Fisch und Meeresfrüchte nach Gewicht verkauft. Das stets gut besuchte Lokal im historischen Zentrum serviert traditionelle Küche mit einem Hauch Moderne.
Wer Lust auf Tapas hat, kann sich auch für das La Barra de Cañabota entscheiden, das von den gleichen Inhabern wie das mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnete Cañabota geführt wird. Die Speisekarte ist einfacher, aber die Qualität der Produkte auf dem gleichen Niveau.Nachmittag
Nach dem Mittagessen geht es weiter mit einem Spaziergang durch die Gärten von Murillo. Diese zauberhafte Grünanlage in der Nähe des Viertels Santa Cruz grenzt an den Paseo de Catalina de Ribera; beide sind seit 2002 als Kulturgut eingestuft. Nach einem entspannenden Spaziergang durch den Park und einer erholsamen Pause auf einer Bank im Schatten der Bäume begleitet von Vogelgezwitscher ist man durchaus bereit für den Abend des ersten Tages.
Zurück im Hotel und vor dem Abendessen ist es Zeit für ein erfrischendes Bad im Pool, dazu kann man einen Cocktail und einen atemberaubenden Blick auf die Stadt genießen.
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Abend
Zum Abendessen empfehlen wir, einen Tisch im Restaurant Abantal zu reservieren. Dieses elegante Lokal wurde unter Leitung von Chefkoch Julio Fernández Quintero mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnet und bezeichnet seine Küche als „avantgardistisches Angebot, stets bestrebt, die Seele der Stadt einzufangen. Seine Herkunft zu kennen, um sein Ziel zu verstehen.“ Die Küche stützt sich auf die andalusische Tradition sowie saisonale Produkte der Region, verarbeitet diese jedoch auf eine ausgesprochen kreative Art und Weise. Wenn man den „Chefs Table“ reserviert, kann man das Konzept sogar live erleben.
Nach dem Abendessen geht es zu Fuß zurück zum Hotel. Wer Lust hat, kann den Tag dann noch bei einem Drink in einer der Bars des Mercer Sevilla ausklingen lassen.
Tag 2: Torre del Oro, Paseo de Colón und der Guadalquivir
Vormittag
Nach einem leckeren Frühstück verlassen wir das Hotel. Einer der großen Vorteile des Hotels Mercer Sevilla ist seine Nähe zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die ersten Stunden des zweiten Tages sind daher einem Spaziergang entlang des Paseo Colón und dem Besuch des Torre del Oro und der Stierkampfarena La Maestranza gewidmet, die in zehn Minuten zu Fuß erreichbar sind.
Am Anfang des Paseo Colón befindet sich die Triana-Brücke (früher Isabel II-Brücke genannt), die dieses berühmte Viertel mit dem Stadtzentrum verbindet; wer möchte, hat hier die Gelegenheit, den Spaziergang zu verlängern. Es bietet sich aber auch eine einstündige Bootsfahrt auf dem Guadalquivir an. In dem Viertel gibt es zahlreiche Cafés mit Terrassen, in denen man eine kleine Pause machen und eine Erfrischung genießen kann. Besonders sehenswert ist auch das Hospital de la Charité, ein Meisterwerk der Barockarchitektur.
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Mittagessen
Nach dem Rundgang geht es weiter bis zur Plaza San Sebastián, wo das Restaurant Ispal auf seine Gäste wartet. Der Name des Restaurants, eine Anspielung auf den ursprünglichen Namen der Stadt, ist hier Programm und verspricht „eine gastronomische Reise durch die kulinarische Tradition der Dörfer der Provinz Sevilla“. Angeboten werden zwei Degustationsmenüs und eine Auswahl passender Weine. Das Lokal wird von Jorge Manfredi geleitet und ist im Guide MICHELIN empfohlen.
Nachmittag
Es ist bereits der zweite Tag in Sevilla, und es gibt noch viel zu sehen und zu erleben. Einen Besuch wert ist die Plaza de España, die man in etwa neun Minuten erreichen kann. In unmittelbarer Nähe befindet sich der María-Luisa-Park, eine Grünanlage und erster Park der Stadt, der 1983 zum Park von kultureller Bedeutung erklärt wurde. Von hier geht es weiter zum Palacio de San Telmo.
Wer noch Energie hat, geht bis zum Stadtteil San Salvador, wo man die Kirche des Göttlichen Erlösers (die zweitgrößte Kirche Sevillas), den Metropol Parasol, auch „Pilz“ genannt, auf der Plaza de la Encarnación, die Casa de Pilatos und den Palast der Gräfin von Lebrija bewundern kann.
Rings um die Kathedrale befinden sich zahlreiche Geschäfte. Wer nach Souvenirs sucht, wird hier sicher fündig.
Sevilla eignet sich mit seinen vielen Gärten Parks, Plätzen, Kirchen und historischen Denkmälern ideal zum Spazierengehen. Die verschiedenen Stadtviertel beeindrucken durch ihre besondere Atmosphäre, die Offenheit ihrer Bewohner und das pulsierende Leben. Beim Flanieren und sich Verlieren in den einzelnen Straßen kann man sich von ihrem Orangenblütenduft, ihrer Fröhlichkeit, ihrer Schönheit und ihrer kulturellen Vielfalt berauschen lassen. Am besten entdeckt man die Stadt, wenn man sich in ihren Straßen treiben lässt.

Abend
Nach einem langen Tag freut man sich auf ein gutes Abendessen. Für den letzten Abend empfehlen wir das Bib-Gourmand-Restaurant Sobretablas. Das Lokal liegt in dem ruhigen Wohnviertel El Porvenir, nicht weit vom Park María Luisa und der Plaza de España entfernt, und wird von dem erfahrenen Gastronomenpaar Camila Ferraro (Küche) und Robert Tetas (Service) geführt, das sich bei der Arbeit im El Celler de Can Roca kennengelernt hat. Die Gerichte basieren auf traditioneller Küche und werden mit einem Hauch von Avantgarde – sowohl bei der Zubereitung als auch bei den Zutaten – verfeinert.
Eine weitere Option ist das Restaurant Manzil, dessen Chefkoch Juan Andrés Morilla Spanien beim Kochwettbewerb „Bocuse d'Or“ vertreten hat. Und obwohl man zum Kennenlernen einer Stadt im Allgemeinen die lokalen Spezialitäten probieren sollte, lohnt sich auch das Restaurant Basque Eneko des berühmten Kochs des renommierten Azurmendi in Andalusien.
Adressenliste
Hotel Mercer Sevilla. Castelar, 26 41001 Sevilla. Tel. : +34 954 223 004
Paradas 7. Marqués de Paradas, 7 41001 Sevilla. Tel.: 954 019 757
Abantal. Alcalde José de la Bandera, 7-9, 41003 Sevilla. Tel.: 954 540 000
Tradevo Centro. Cuesta del Rosario, 15, 41004 Sevilla. Tel.: 955 270 075
La Barra de Cañabota. Orfila 1, 41003 Sevilla. Tel.: 954 870 298
Cañabota. Orfila 5, 4003 Sevilla. Tel.: 954 913 432
Ispal. Plaza de San Sebastián 1, 41004 Sevilla. Tel.: 955 547 127
Sobretablas. Colombia 7, 41013 Sevilla. Tel.: 955 546 451
Manzil. Alfonso XII, 13, 41001 Sevilla. Tel.: 854 745 906
Basque Eneko. Plaza de la Magdalena 1, 41001 Sevilla. Tel.: 955 121 033
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Illustration Image: Blick vom Guadalquivir auf den Torre del Oro © only_fabrizio/iStock