Grand Hyatt Berlin

Man kann das hier leicht mit einem Hotel in Tokio verwechseln, mit seinem Interieur im Zen-Design und überfließenden Becken im japanischen Stil, von Helmut Jahns elegantem Sony-Center nebenan ganz zu schweigen - aber das hier ist nicht Shibuya, sondern der Potsdamer Platz, die einstige Brache zu Mauerzeiten, inzwischen ein glitzerndes Geschäftszentrum, das laut schlagende, futuristische Herz des heutigen Berlins.

Die vom Schweizer Designer Hannes Wettstein eingerichteten Zimmer sind minimalistisch und auf sehr angenehme Weise avantgardistisch, mit japanischen Elementen wie Möbeln aus Kirschholz neben Bauhaus Chic – teils subtil, teils offen und direkt. Wie etwa die sieben Schwarzweiß-Abzüge aus Bauhaus-Archiven, die in jedem Raum hängen. Die Zimmer bieten viel Platz und sind nach den Regeln des Feng Shui eingerichtet, also alles andere als Grandhotel-Zimmer-Standard.

So manchen Fashion Editor hat das Interieur des Grand Hyatt schon inspiriert - die Räume dienten bereits bei etlichen Fotosessions als Location - es ist jedoch das komplette Paket, das die Tech- und Medien-Leute zu Stammgästen werden lässt. Der Service ist perfekt und kann es problemlos mit dem eines Grand Hotels der alten Schule aufnehmen. Es gibt auch ein Computerterminal, das einem bei jeder technischen Frage behilflich ist.

Ebenso überzeugend das Angebot der Einrichtungen: Auf dem Dach ein großartiges Spa mit Indoorpool, ferner Business- und Konferenzräumlichkeiten, die so manches Büro alt aussehen lassen. Dazu drei Restaurants, darunter das Vox mit Sushi-Bar und offener Küche. Benannt nach dem Vox-Haus, das während der 20er Jahre genau hier stand, ist es ein weiterer beeindruckender Entwurf von Hannes Wettstein und ein echter Hotspot der Stadt. Das Grand Hyatt ist auf dem besten Wege, Berlins Tophotel zu werden, und mit einem Ambiente wie diesem ist es ganz zweifellos das Stilvollste.