Travel 5 Minuten 04 März 2025

Moselle-Roadtrip: 10 Tage voller Highlights und Geheimtipps

Entdecken Sie mit uns in zehn Tagen den Reichtum des Departements Moselle: Burgen, Zitadellen, Kunsthandwerk, malerische Dörfer und idyllische Landschaften – eine Region voller verborgener Schätze im Herzen Europas. Auf geht's!

Das Departement Moselle bietet eine Vielzahl von Schätzen, die es zu entdecken gilt. Doch wo fängt man am besten an? Die Experten von ViaMICHELIN haben eine ideale Route für Sie zusammengestellt. Sie können der Strecke entweder komplett oder in einzelnen Etappen folgen – so entgeht Ihnen nichts vom reichen Kulturerbe und den beeindruckenden Landschaften der Mosel. Also, anschnallen und auf ins Abenteuer!


Tag 1 – Metz, mittelalterlicher Spaziergang und lokale Spezialitäten

Die Kathedrale Saint-Étienne in Metz ist der ideale Ausgangspunkt für die Erkundung der Moselhauptstadt. Das zwischen 1220 und 1522 errichtete gotische Bauwerk hat ein schwindelerregendes Kirchenschiff mit einer Höhe von 42 Metern. Es beherbergt eine Fülle von Skulpturen, die die Jahrhunderte alte Geschichte der Kunst und der Religion erzählen. Ihre wunderschönen Glasfenster zeigen die Entwicklung dieser Kunst, von der 11 Meter langen westlichen Rosette von Hermann von Münster (14. Jahrhundert) bis zu den abstrakten Fenstern von Kimsooja, die 2022 eingebaut wurden.


Nur wenige Schritte entfernt befasst sich das Musée de la Cour d'Or mit der vielschichtigen Vergangenheit von Metz. Im Untergeschoss befinden sich die Überreste römischer Thermen aus dem 2. Jahrhundert, die von der Bedeutung von Divodurum Mediomatricorum zeugen. Das antike Metz war eine wohlhabende Stadt des Römischen Reiches.

Ganz in der Nähe befindet sich die Markthalle, eine gute Adresse fürs Mittagessen. Cremiger Käse, Pâté lorrain – Fleischpasteten mit goldener Kruste –, und in der Saison süße Mirabellen locken Feinschmecker in die lebhafte Markthalle. An den Ständen kann man mit jedem Bissen den Geschmack Lothringens entdecken.

Der Nachmittag beginnt mit einer Kunstpause im Centre Pompidou-Metz, einem kühnen schiffsähnlichen Bauwerk aus Holz und Glas, das von einem wellenförmigen Dach bedeckt ist. In den Galerien werden wechselnde Ausstellungen von großen Namen der modernen und zeitgenössischen Kunst gezeigt. Die ausgestellten Kunstwerke stammen vor allem aus dem Fundus des Musée national d'Art moderne, der 100 000 Werke umfasst.

Wir lassen den Tag am Place Saint-Louis mit seinen mittelalterlichen Arkaden ausklingen. In der Rue Taison, der Rue Fournirue und der Rue Chaplerue nehmen wir uns Zeit, in Designerläden oder einer kleinen Buchhandlung zu stöbern oder in einem gemütlichen Café einen Tee zu genießen.

Tag 2 – Amnéville, zwischen Abenteuern und Wellness im Herzen des Mosel-Departements

Szenenwechsel in der Cité des Loisirs d'Amnéville, einem riesigen Komplex 15 km von Metz entfernt. Hier passt sich das Programm allen Wünschen an. Im Zoo, der zu den schönsten Europas zählt, leben über 2.000 Tiere, von majestätischen weißen Tigern bis hin niedlichen roten Pandas. Die Gestaltung der Gehege ist auf das Tierwohl ausgerichtet. Das Aquarium gibt Einblicke in die Geheimnisse der Ozeane: Haie, Quallen und Rochen bewegen sich in weitläufigen Becken, in denen Lichtspiele und Dekorationen die Tiefen der Weltmeere nachbilden. Das Wassersportzentrum Thermapolis und die Villa Pompeii laden mit heißen Becken, duftenden Dampfbädern und Bädern unter freiem Himmel zu einer von der Antike inspirierten Auszeit ein: der perfekte Ort zum Abschalten.


Kathedrale Saint-Etienne / Place Saint-Louis © Philippe Gisselbrecht - Ville de Metz
Kathedrale Saint-Etienne / Place Saint-Louis © Philippe Gisselbrecht - Ville de Metz

Tag 3 – Rodemack und Luxemburg, von den Stadtmauern zum Großherzogtum

Am nächsten Tag geht es nach Rodemack (deutsch Rodemachern), eines der „Schönsten Dörfer Frankreichs“. Die perfekt erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauern umschließen ein Labyrinth aus gepflasterten Gassen und Häusern aus Jaumont-Stein. Im mittelalterlichen Garten gedeiht eine schöne Sammlung von Kräuterpflanzen, die früher in der Küche und in der Kräuterkunde verwendet wurden.

Am Nachmittag überqueren wir die Grenze nach Luxemburg, zu den Bastionen und Palästen der Oberstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Auf dem von eleganten Häusern gesäumten Chemin de la Corniche hat man einen spektakulären Ausblick auf das Alzette-Tal. Bei Einbruch der Dämmerung ändert sich das Tempo der luxemburgischen Hauptstadt: Die Terrassen erwachen zum Leben, die Gourmet-Restaurants verströmen kosmopolitische Aromen und das Sofitel Luxembourg Le Grand-Ducal wird zum perfekten Ort, um einen letzten Blick auf die beleuchtete Stadt zu werfen.

Tag 4 – Luxemburg, eine europäische Hauptstadt mit vielen Gesichtern

Der Morgen beginnt in den malerischen Vierteln Grund und Clausen, die sich an den Fuß der Klippen schmiegen. Die malerische Kulisse aus Steinstegen und bunten Häusern lädt zu einem Spaziergang an den von Bäumen gesäumten Ufern der Alzette ein. Wir schlendern am Flusses entlang zu gemütlichen, schattigen Terrassen, die sich perfekt für eine Kaffeepause eignen.

Am Nachmittag tauchen wir auf dem Kirchberg-Plateau in eine andere Welt ein. Hier befinden sich die europäischen Institutionen in kühnen Bauten weltbekannter Architekten, neben dem faszinierenden Museum für moderne Kunst Musée d'Art Moderne Grand-Duc-Jean. Das von dem Architekten Ieoh Ming Pei entworfene Gebäude zeichnet sich durch Minimalismus und geometrische Spiele aus. Es bricht mit den Codes und birgt wahre Schätze, darunter mehrere Hauptwerke des plastischen Künstlers Michel Paysant aus der Moselregion.

Tag 5 – Von Burgen, Schlössern und Festungen – die Wächter des Landes der Drei Grenzen

Rückkehr an die Mosel zum Schloss Malbrouck, das sich im Besitz des Mosel-Departements befindet. Als Bastion des Herzogtums Lothringen umfasst diese Festung aus dem 15. Jahrhundert massive Türme, die das Moseltal und das Land der Drei Grenzen überragen. Regelmäßige Ausstellungen und Events beleben das Schloss.

20 km entfernt geht es bei einem Besuch der Ouvrage du Hackenberg, einer der größten Bunkeranlagen der Maginot-Linie, unter die Erde. Zwei monumentale Eingangsblöcke, 17 Kampfblöcke, ein Kraftwerk, das eine Stadt mit 10 000 Einwohnern versorgen kann, kilometerlange unterirdische Gänge: Hier entspricht nichts der Norm! Eine elektrische Eisenbahn bringt Besucher zum Artillerieblock Nummer 9 mit den Bombenkanonen.


Das charmante Dorf Rodemack © Thomas Riaud
Das charmante Dorf Rodemack © Thomas Riaud
Der prächtige Wintergarten des Fayence-Museums © Thierry Grun - Sarreguemines Tourisme / Seq.K
Der prächtige Wintergarten des Fayence-Museums © Thierry Grun - Sarreguemines Tourisme / Seq.K

Tag 6 – Von Saint-Avold nach Saargemünd – die verborgenen Schätze des Bergbaulandes

Auf dem amerikanischen Friedhof in Saint-Avold sind 10 489 weiße Kreuze auf einem perfekt gepflegten grünen Rasen aneinandergereiht: die feierliche Landschaft ist dem größten amerikanischen Friedhof in Europa würdig. Vorher sollten Sie einen Zwischenstopp in Boulay machen und die luftig-lockeren Macarons genießen, die bereits General De Gaulle und den englischen König George VI. ins Schwärmen brachten.

Dann geht es weiter zum Parc Explor Wendel in Petite-Rosselle, einer ehemaligen Kohlemine, die in ein Museum des Kohlebeckens umgewandelt wurde. Der Lärm der Maschinen hallt noch immer durch die Vortriebsstollen. An den ebenen Abbaustellen kann man in die bedrückende Atmosphäre der Kohleflöze eintauchen. Eine Gelegenheit, um einen Einblick in die ganz besondere Welt der Bergbauarbeiter, die wegen ihrer verrußten Gesichter „gueules noires“ genannt wurden, zu erhalten.

Am Nachmittag wird die Stimmung in Saargemünd, der lothringischen Hauptstadt der Keramik, wieder freundlicher. Im Museum werden bemerkenswert gearbeitete Stücke ausgestellt, aber vor allem der Wintergarten zieht alle Blicke auf sich: Unter dem majestätischen Glasdach befinden sich eindrucksvolle Fresken, Ornamente und bunte Springbrunnen aus Keramik.

Tag 7 – Das Pays de Bitche, Land des Glases und des Steins

Heute Morgen haben Sie die Wahl: Besuchen Sie die Kristallmanufaktur Saint-Louis, die älteste in Frankreich, wo Handwerker und Glasbläser seit 1767 am Werk sind, oder das modernere Internationale Glaskunstzentrum Centre international d'Art verrier de Meisenthal, die Wiege der berühmten Weihnachtskugeln.

Am Nachmittag entdecken Sie die Vauban-Zitadelle von Bitsch, ein als uneinnehmbar geltendes militärisches Meisterwerk, das seit 1681 über die Region wacht. Unweit entfernt führt ein kurzer Aufstieg zu den Ruinen der Burg Falkenstein. Sie ragt aus dem Wald heraus und bieten einen freien Blick auf die Vogesen und den Etang de Hanau. Eine gute Adresse zum Übernachten: die Arnsbourg, eine gastronomische Hochburg und ein Hotel in Baerenthal.

Tag 8 – Kunst und Barock in Saarburg und Saint-Quirin

Folgen Sie in Saarburg dem Chagall-Parcours durch die symbolträchtige Chapelle der Cordeliers, die von einem Meisterwerk Chagalls beleuchtet wird: dem 12 m hohen und 7,50 m breiten monumentalen Kirchenfenster La Paix. Einige Straßen weiter, im Museum des Pays de Sarrebourg, greift der von Yvette Cauquil-Prince gewebte Wandteppich La Paix das Kirchenfenster der Kapelle mit leuchtenden Farben und luftigen Figuren auf.

Den Nachmittag verbringen Sie in Saint-Quirin, eines der „Schönsten Dörfer Frankreichs“. Die barocke Prioratskirche, die bunten Häuser und die auf einem Hügel thronende Haute Chapelle bilden eine zeitlose Kulisse.


Die Kristallmanufaktur Saint-Louis / Ein Künstler bearbeitet Glas im Centre International d'Art Verrier de Meisenthal © Thomas Garcia / Guy Rebmeister
Die Kristallmanufaktur Saint-Louis / Ein Künstler bearbeitet Glas im Centre International d'Art Verrier de Meisenthal © Thomas Garcia / Guy Rebmeister
Die Kirche Saint-Quirin © Grand Est - Melissa Peltenburg Reislegende
Die Kirche Saint-Quirin © Grand Est - Melissa Peltenburg Reislegende

Tag 9 – Das Pays des Étangs und das Saulnois, eine Auszeit in der Natur des Mosellands

In diesem von Wäldern, Wiesen und Teichen durchzogenen Gebiet befindet sich der Tierpark von Sainte-Croix, einer der größten Frankreichs, in dem 1500 Tiere in Halbfreiheit leben. Beobachten Sie die Tiere an zahlreichen Beobachtungspunkten und auf einem mit pädagogischen Informationen gesäumten Weg aus nächster Nähe.

Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Domaine départemental de Lindre mit dem größten Fischteich Frankreichs. Der 620 Hektar große Teich dient einer reichen Fischpopulation und etwa 251 Vogelarten als Lebensraum. Im Wasser tummeln sich Rotaugen, Barsche, Zander und Karpfen. Vom Deich aus oder von den versteckten Observatorien am Waldrand lassen sich Graureiher, Rohrdommeln und Fischadler beobachten.

Tag 10 – Letzte Abstecher auf dem Rückweg nach Metz

In Marsal reicht die Salzgewinnung bis in die Frühgeschichte zurück. Der wertvolle Rohstoff wurde abwechselnd von den Herzögen von Lothringen und den Bischöfen kontrolliert und weckte sogar die Begehrlichkeiten von Sonnenkönig Ludwig dem 14., der Marsal 1663 eroberte und zu einer Festung machte. Ein Teil der Festungsanlagen ist noch erhalten, insbesondere die Porte de France, in der das Salzmuseum des Departements untergebracht ist. Nach der Besichtigung entdecken Sie bei einem Spaziergang durch die umliegende Landschaft die Salzwiesen, die Überreste dieser industriellen Vergangenheit. Hier wächst noch die seltene Art Salicorne vicensis, die zu den Europäischen Quellern gehört und typisch für salzhaltige Lebensräume ist.

Etwas weiter entfernt überrascht die Kirche Saint-Martin de Sillegny mit ihren Wänden, die vollständig mit Fresken aus dem 16. Jahrhundert bedecken sind. Sie haben ihr den Spitznamen „Sixtinische Kapelle der Seille“ eingebracht. Bevor Sie nach Metz zurückkehren, halten Sie am Haus von Robert Schuman, dem Gründervater Europas, und anschließend in der Distillerie de Mélanie, um ein letztes Mal auf die lokalen Aromen anzustoßen.


Entdecken Sie das Anwesen von Robert Schuman © F. Doncourt - CD57
Entdecken Sie das Anwesen von Robert Schuman © F. Doncourt - CD57

Sie wollen noch einen Tag dranhängen?

Verlängern Sie das Abenteuer auf der Moselweinstraße im Pays Messin auf dem Fahrrad, mit dem Auto oder zu Fuß. Südlich von Metz bieten die steilen Weinberge und die gemütlichen Weinkeller Gelegenheit, das vielversprechende Terroir der AOC Moselle zu entdecken.


Die idyllische Umgebung von Domaine de l'Indre © Guillaume Ramon - CD57
Die idyllische Umgebung von Domaine de l'Indre © Guillaume Ramon - CD57

Illustration Image: Das Departement Moselle ist reich an Schätzen wie dem Dorf Saint-Louis © Thomas Garcia

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