Park Hyatt New York

Kann es wirklich sein, dass es in New York bislang kein Park Hyatt gab? Das erste richtige Luxushotel oberster Qualität seit Jahren, das in Manhattan seine Türen öffnet, tut dies in der sogenannten „billionaires’ row“ – diese befindet sich auf der West 57th Street direkt auf der anderen Straßenseite der Carnegie Hall – und besetzt die unteren 25 Etagen des One57 Wolkenkratzers. (Die oberen Etagen sind privaten Besitzern vorbehalten.)

Über das Park Hyatt New York wurde bereits vor der Eröffnung viel diskutiert, zumindest für ein Hyatt. Lohnt es sich zu warten? Wird da wirklich ein Auftritt hingelegt, der einem Flagship würdig ist, insbesondere in dieser Stadt? Darf es überhaupt Zweifel geben? Denn wenn die Marke Park Hyatt für etwas steht, dann eine einwandfreie Ausführung. Hier übernachtet man nicht, um eine radikale und vollkommen neue Interpretation von Gastlichkeit und Bewirtung zu sehen, sondern um diese auf der höchsten Stufe zu erleben.

Das Design ist daher auch auf makellose Weise geschmackvoll und nicht aggressiv herausfordernd. Das gilt für die monumentale Architektur in den öffentlich zugänglichen Räumen und auch für die subtile, moderne Dekoration auf den Zimmern (die verdanken wir Yabu Pushelberg, für den die Einrichtung tadellos geschmackvoller Luxushotels mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen ist). Die Zimmer und Suiten wecken das visuelle Interesse und stecken voller Komfort. Zudem verfügen sie über grade so viel moderne Technologie wie es ein kluger Reisender verkraftet, aber eben auch nicht mehr – dazu gehören nicht nur eine Kommunikations-, Verbindungs-, und Fernbedienungseinheit, sondern auch aufmerksame Kleinigkeiten wie eine Nespresso-Kaffeemaschine oder Toto-Toiletten im japanischen Stil.

In diesem Teil von Midtown, der nicht unbedingt zu wenig Angebot in Sachen Nachtleben hat, besteht wahrlich kein Bedarf, ein Hotel mit einem halben Dutzend Restaurants und einer Hand voll Bars voll zu stopfen. Da ist man besser beraten, sich auf jeweils eins zu konzentriert und das gut ausführt. Das Bevy bringt eine einzigartige Lichtskulptur in ein paar mit Holz und Spiegeln ausgestattete Räumen unter und serviert kunsthandwerkliche, neu-amerikanische Grill-Spezialitäten; der Living Room ist die Hotelbar (in der es den ganzen Tag über ein Speiseangebot gibt), die ihrer Umgebung durchaus gerecht wird.

Und nicht zu vergessen: Das Spa. Selbstredend übertrifft sich dieser Bereich selbst. Im Nalai wird eine “atelier experience“ angeboten, was so viel bedeutet, wie eine auf die persönlichen Bedürfnisse angepasste Behandlung. Das klingt ziemlich einfach, bis man darüber nachdenkt, wie selten solch ein Angebot eigentlich ist.