Kimpton Hotel Monaco Philadelphia

Wer sich mit Kimptons edler urbaner Boutique-Hotel-Marke auskennt, dem wird beim Hotel Monaco in Philadelphias Center City zunächst auffallen, dass es einen etwas helleren, skurrilen Look hat, als es für eine so namhafte Hotelgruppe üblich ist. Da die Independence Hall praktisch vor der Tür steht und der Downtown Finanzdistrikt nur wenige Minuten entfernt liegt, ist es nicht unbedingt ein Ort, an dem eine solche Abkehr von der Norm erwartet werden würde – selbst wenn es nur subtil ist. Dennoch ist es eine willkommene Abwechslung. Das frische, moderne Hotel Monaco lässt einen Bezirk erstrahlen, der bereits zahllose konservative alte Hotels beheimatet.

Es besteht auch kaum Gefahr, das Geschichtsbild drumherum zu verpassen. Wer das Upgrade zur Majestic Suite nimmt, wird mit einem herrlichen Ausblick auf die Liberty Bell aus einem altmodischen Planschbecken belohnt, während Park View und Corner Zimmer Blicke auf den Independence Hall Park bieten. Sorgsam erhaltene historische Details aus dem Greek Revival 1906 – originale Aufzugbänke aus Marmor und eine Kassettendecke – kräftigen den Effekt, ohne den Gesamteindruck zu sehr ins Klassische zu ziehen. Goldene und blaue Tapeten mit gewagten geometrischen Mustern, neben den Arten von Gardinen und Bettbezügen, denen in neuen Hotels kaum Beachtung geschenkt wird, teilen den Platz in den Zimmern mit großen Marmortischen, die mit geschnitzten antiken Tischbeinen verziert werden.

Um den Eindruck des geschichtlichen Designs weiter zu stärken, füllen die im kolonialen und föderalen Stil gehaltenen Ziegelreihenhäuser die Pflastersteinwege des benachbarten Society Hill Viertels. Seit dem 18. Jahrhundert sind viele der elegantesten Häuser der Stadt hier erbaut worden, während die gegenüberliegende Old City, ehemals ein Industriegebiet - doch heutzutage eine nette Gegend zum Bummeln - das Betsy Ross House sowie die alte Residenz von Schriftsteller Edgar Allan Poe beheimatet.

Ginge es nur um den Standort, wäre es einfach für das Hotel Monaco gewesen, die Aufmerksamkeit nach draußen zu richten, um beim Interieur mit sicheren Karten zu spielen. Ein frisches neues Hotel mag nicht unbedingt revolutionär sein, doch in diesem Fall ist es vielversprechend. Aus der historischen Perspektive betrachtet ist ein erneutes Aufbegehren charakterlich vielleicht gar nicht so unpassend zu dieser Umgebung.