Sublime Comporta

Für all diejenigen, die noch nicht ganz auf der Höhe der neusten Trends und Vorlieben sind, was großartige Reiseziele in Portugal angeht, kommt hier eine kleine Lektion. Comporta, eine zwanglos schicke Stranddestination, die nur eine Stunde Fahrt südlich von Lissabon inmitten von Reisfeldern und Wäldern auf der Halbinsel Tróia liegt, wird häufig mit Ibiza verglichen – und, vielleicht noch passender, mit Uruguays José Ignacio. Es gibt edle Boutiquen und rustikale Strandbars, schöne Menschen, die auf Chaiselonguen ausgestreckt Sonne tanken, und renovierte kleine Fischerhäuser zur Miete. Regelmäßig wird es als „Cool Comporta” bezeichnet. Das liegt nur zum Teil daran, dass in Überschriften gerne Alliterationen verwendet werden.

Mit einem Namen wie Sublime Comporta verkauft sich dieser hochwertige Rückzugsort auf dem Land nicht unter Wert. Aber die Ästhetik ist klassischer und der Look eleganter und zurückhaltender als man es erwarten würde. Das Hotel befindet sich auf einem gut 170.000 m² großen Grundstück, umgeben von Schirm-Kiefern: Der Strom wird zum Teil aus Solarzellen gewonnen. Die Unterkünfte verteilen sich auf 34 Zimmer und Suiten, die auf einige wenige Gebäude verteilt sind, wodurch eine Balance zwischen einem schonungslos modernen Eindruck (Betonböden, klares weißes Licht, graue Farbpalette) und subtil gemütlichen Elementen (weiche Baumwollbettbezüge, ein Nachttisch aus versteinertem Holz, ein schon eingesessener Lehnstuhl) entsteht. Jedes Zimmer verfügt zudem über bodentiefe Fenster und Glasschiebetüren, die auf einen privaten mit Holzplanken ausgelegten Innenhof führen. Die Villen und teureren Suiten legen in Sachen Luxus noch eine Schippe drauf und bieten private Tauchbecken, Innen- und Außenfeuerstellen und visuell überzeugende Stoffe.

Im Sem Porta („Ohne Türen“) werden saisonale und hyper-lokale Interpretationen der traditionellen portugiesischen Küche in einem Speiseraum serviert, der wie jeder andere Raum des Hotels minimalistisch ist. Hier scheint, wie im restlichen Hotel, die Architektur im Frank Lloyd Wright-Stil dem einzigen Zweck zu dienen, das Auge des Betrachters nach draußen zu lenken. Und draußen ist da, wo man – selbstredend – am meisten Zeit verbringen möchte: Wein trinkend an der Lagerfeuerstelle, sonnenbadend neben dem Pool oder in den Atlantik watend, dessen Strand sich nicht zu weit entfernt befindet.