SO Vienna

Zwar ist der Stephansdom noch immer eine Nummer größer, doch Architekturliebhaber werden durchaus auch das SO/Vienna zu schätzen wissen. Der Pritzker-Gewinner Jean Nouvel hat die klassische Hotelarchitektur neu überdacht und den ewig gleichen Rechteckbau als eine Hommage an die harmonische Geometrie rekonstruiert. Glas dient hier als ein Hauptstilmittel und so kann man selbst von der Straße aus die Decke des in der obersten Etage befindlichen Restaurants erspähen. Es ist eine farbenfrohe Vielfalt, wie sie nur von dem Mosaik des Stephandoms übertroffen wird.

Das Interieur ist ganz hinreißend.Wie alle Ableger der SO, überzeugt auch dieses mit hochpoliertem Minimalismus und einem Hauch von Wiener Raffinesse. Eine schwarz-weiße Farbpalette reflektiert die Stadt, mit ihren Gewölben und verwitterten Gemäuern; eine Neuinterpretation der gotischen Einflüsse könnte gar nicht schnittiger ausfallen. Die senkrechten Stuhllehnen spiegeln die rechtwinkligen Gebäude, während die Schwarz- und Weißtöne, wie Kaffee mit dazugehöriger Milch harmonisieren – regelrechtes Koffein für das Auge. Hier zeigt sich Mitteleuropa von seiner besten Seite.

Ein Edelrestaurant befindet sich hier, ebenso wie eine Bar und Konferenzräume. Der Zimmerservice steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung und ein Spa hat erst vor kurzem seine Tore geröffnet. Mit einer Aussicht auf das Riesenrad und den Wiener Wald, könnte man kaum schöner wohnen. Wenn Alpenluft auf urbane Raffinesse trifft, weiß man: Man ist in Wien.