Hotel Urban

Madrid mag eine der konservativeren Städte Spaniens sein, aber es gibt viel modernes Design, das durch den starken Kontrast zu der vorherrschenden klassischen Architektur, die auf das 18. Jahrhundert und weiter zurückgeht, noch mehr hervorsticht. Im Zentrum des Habsburger Viertels, nahe der Puerta del Sol, steht das Hotel Urban, ein beeindruckendes Bauwerk der Moderne, umringt von jahrhundertealten Häusern. Die Matall- und Glaskonstruktion steht im starken Kontrast zur Steinarchitektur. Das Urban hat die kantige Qualität des Industrial Designs vieler Boutique Hotels, aber es fügt dem eine gehörige Portion Individualität hinzu.

Besitzer Jordi Clos ist nicht nur ein erfolgreicher Hotelier, er ist auch ein bekannter Kunstsammler und dazu Kopf einer archäologischen Gesellschaft, für deren Sammlung das Urban als Ausstellungsort konzipiert wurde. Die Galerie im Untergeschoss beheimatet eine permanente Ausstellung antiker ägyptischer Kunst, und die Zimmer sind mit antiker Hindukunst, sowie chinesischen Stücken ausgestattet, komplett mit erklärenden Hinweistafeln, ganz im Museumsmodus. Das Ergebnis ist fesselnd – während viele der so genannten “Design-Hotels“ mit ihren weißen Wänden, minimalistischer Möblierung und jeglichem Fehlen wirklicher Kunst alles andere als ein Galerie-Gefühl aufkommen lassen, ist das Urban ein spannender, warmer Ort. Nichts wirkt hier museal oder steril.

Die Inneneinrichtung der Hotelhalle und anderer öffentlichen Plätze ist ebenfalls absolut individuell, mit speziellem Fokus auf Lichteffekte: die leuchtenden Alabaster Säule im Atrium, die von der Decke bis zum Boden der Lobby reicht und wie ein Strom geschmolzenen Felsens wirkt, der Rezeptionstresen aus demselben leuchtenden Material, zwei Meter lange fluoreszierende Röhren in den Wänden, die von innen beleuchteten Globen hinter dem Bartresen, die ebenfalls wie heißer weißer Stein oder Metall wirken.

Oben, in den Zimmern, gibt es noch viel mehr als antike Hinduskulpturen zu entdecken. Dunkle Mahagoniböden und schwarzes, schweres Ledermobiliar setzen ernste Akzente. Die Extras sind auf dem neuesten Stand, inklusive W-LAN und Flatscreen-TV-Sets. Die zur Straße gewandten Fenster sind doppelt verglast, um den Verkehrslärm zu dämpfen, und die zum Innenhof gelegenen Zimmer sind so still wie ägyptische Grabmäler.

Die Design-Hotels von heute bieten Badezimmer, die mindestens so durchdacht wie Schlafzimmer sind, wenn nicht sogar noch mehr. Die im Hotel Urban befinden sich hinter Glaswänden, mit einer Ausstattung, die so ziemlich das Futuristischste ist, was wir kennen – konische Waschbecken und tiefe, freistehende Wannen. Flauschige Handtücher und Bademäntel sind obligatorisch für ein Hotel wie das Urban, genauso wie die ausgewählten Pflegeprodukte.

Angesiedelt zwischen der Puerta del Sol und dem Museumsdistrikt, kann das Urban durchaus mithalten, was die Restaurant-Szene und das Nachtleben angeht – dass es jedoch ein so großer Erfolg ist, ist durchaus bemerkenswert. Das Restaurant CEBO und die Glass Bar gehören zu Madrids heißesten Spots, aber das eigentliche Juwel ist die Dachterrasse. Am Tag ist es ein Pool-Deck, wo sich die Gäste mit Ausblick auf die Stadt in der Sonne entspannen, und bei Nacht ist es eine Open-Air Bar, mit Cocktailtischen, die an der Dachkante aufgestellt sind, und zwar sechs Stockwerke über der Straße.

Bitte beachten Sie: Der unbeheizte Pool sowie die Bar auf der Dachterasse sind nur im Sommer geöffnet.