The Mirror

Keiner könnte The Mirror irreführende Werbetaktiken vorwerfen: Das Interieur widmet sich allem, was glänzt und reflektiert. Das ästhetische Konzept wird noch durch grell-weiße Möbel und Dekor ergänzt. Man könnte hinter dem ganzen einen neurotischen Innendesigner vermuten, würde diese ultra-moderne Boutique das Design nicht in einen positiven Vibe ummünzen, der eher an Kubrick denken lässt. Solch radikales Design wirkt oft übertrieben ernst, doch The Mirror weiß die Avantgarde mit einem Augenzwinkern zu interpretieren. Zwar dominiert der Futurismus hier, doch man sieht die strikte Linienführung nicht allzu verbittert; Retro Akzente und Mod Möbel lockern das Ambiente auf.

Wenn man Spiegel als Hauptdekor verwendet, hat das den klaren Vorteil der optischen Täuschung: Selbst kleine Räume wirken scheinbar unendlich. Das soll nicht heißen, dass die 63 Zimmer tatsächlich klein sind, doch es handelt sich hier schließlich um eine urbane Boutique, ellenlange Zimmer zählen also zu den utopischen Wunschvorstellungen – Privatbalkone aber glücklicherweise nicht! Auch funkelnde, offene Bäder zählen zur Ausstattung. Wer ein wenig mehr Bewegungsfreiraum braucht und über das nötige Kleingeld verfügt, dem sei die spektakuläre Suite auf der neunten Etage geraten: die Privilege Suite. Nomen est omen.