Gladstone House

Es ist ein typischer Fall von „Eile mit Weile”. Das wunderschöne rote Backsteingebäude aus dem viktorianischen Zeitalter hatte seine Blütezeit während der Ära der Transkanadischen Bahnroute. Danach geriet es für eine Weile in Vergessenheit. Nun wurde die Queen Street West neuentdeckt und somit ist auch die Nachfrage nach Hotels der Gegend.

Glücklicherweise hat der Besitzer des Hotels den Wandel der Zeit verstanden und ihn in den Renovierungsarbeiten umgesetzt - so ist das Gladstone nun eine Künstler-Absteige par excellence.
Die unkonventionell-barocke Ästhetik ist das Gegenteil der minimalistischen Luxus-Boutiquen die sonst die Stadtzentren dominieren. Jedes Zimmer ist anders gestaltet, je von einem anderen kanadischen Künstler. So ist jeder Raum ein Unikat, wie ein wahres Kunstwerk. Einige sind eher rustikal-chic, andere verbreiten ein Retro-Flair, wieder andere sind clever, modern oder einfach nur eine visuelle Spielerei - wobei jedoch alle Zimmer gleichermaßen bequem sind.

Die Bahnstrecke ist immer noch in Betrieb und befindet sich nicht weit vom Hotel entfernt und das ausgelassene Nachtleben tobt bis in die frühen (oder späten - das ist Ansichtssache) Stunden. Keine Spur von Grand-Hotel-typischen „Bitte nicht stören” Schildern. Hier vibriert das moderne Leben eines modernen Torontos - wem das nicht passt, muss weiterziehen.