The Tokyo Station Hotel

Nach sechs langen Jahren penibler Sanierung ist das The Tokyo Station Hotel zurück im Geschäft – womit die Hotellandschaft Tokyos ein absolutes Musterstück zurück erhält. Nicht, dass es in dieser Stadt an umwerfenden Herbergen mangeln würde; es ist nur so, dass keine der emporragenden, futuristischen Luxus-Hotels die fachbauliche, im europäischen Stil gehaltene, 1915er Eleganz des Tokyo Stations anbieten kann.

Von dieser Seite der Station aus, zum Marunouchi zugewandt, würde man die restlichen neunzig Prozent der Tokyo Station nie erblicken, von dem Gewirr der Bahngleise zu den maulwurflabyrinthartigen Untergrundrestaurants und die mit Shops gefüllte Indoor City auf der Yaesu Seite der Station. Durch einen eigenen, privaten Eingang schirmt sich das The Tokyo Station Hotel vom größten Teil des Verkehrs bei der Station ab – und obwohl es im Besitz von Japan Railways ist, als Flaggschiff-Hotel des Unternehmens, ist es ganz offensichtlich ein Stück gehobener als die anderen JR Angebote. Die alte Vorkriegskuppel, welche die Spitze des Gebäudes bildet, war der Fokus während der Sanierung, eine historische Geste, die noch bedeutender wirkt in Anbetracht dessen, dass so ziemlich alles, was vor dem Krieg geschaffen wurde, in dieser Stadt rar gesät ist.

Um zum praktischen Teil zu kommen, es ist ein modernes first-class Business Hotel, mit allem was dazu gehört: groß, stattlich, hohe Decken in den Gästequartieren, eine Auswahl an Bars und Restaurants vom cleveren Simplen bis zur Gourmetküche und ein Spa, die auffallend modern und minimalistisch ist, im starken Kontrast zur klassisch ziegelroten Eleganz des Hotels. Das Wort „mondän“ kommt dabei in den Sinn, und es erscheint absolut passend. Unterdessen befinden sich das Ginza Shoppingparadies, das seit neuestem lebhafte Marunouchi Viertel und der kaiserliche Palast in unmittelbarer Nähe – genauso wie, wenn auch nicht ganz so spektakulär, die Tokyo Ramen Street, welche sich demütig in einer Untergrundecke der Bahnstation versteckt hält.