Regent Porto Montenegro

Die Geschichte der Bucht von Kotor ist, gelinde gesagt, farbenfroh, aber weder Piraten noch das venezianische Imperium stellen weiterhin eine Bedrohung dar. Aus diesem Grund kommt es zur rasch wachsenden Flotte von Superyachten und der fieberhaften Entwicklung an der Tivat-Wasserfront. Daher gibt es auch das Regent Porto Montenegro, ein weitläufiges nautisches Dorf mit Ess-, Einkaufs-, und Unterhaltungsmöglichkeiten in Form eines Hotels. Die Tage als jugoslawische Marinewerft sind lange vorbei: Heute herrscht hier die Atmosphäre eines Vergnügungspalastes, der Teil der Vision des kanadischen Tycoons Peter Munk ist, ein „Monaco der südlichen Adria" zu errichten.

Das ist zwar eine große Aufgabe, aber das historische Erbe hat großes Gewicht. Sorgfältig geschliffene lokale Steine, üppige Bogenspiele und Terrakotta-Dächer verleihen dem Gebäude einen deutlich neoklassizistischen Geschmack, angeblich um die großen italienischen Paläste von einst wieder zu erwecken. In den Sälen kurbelt Tino Zervudachi das Maritime mit venezianisch gestreiften Textilien, Hartholzböden und einer Bootsladung nautischen Blaus an. Die besonders tiefen Badewannen sind für die Entspannung im Wasser mehr als ausreichend, und die sanfte Brandung wird einen zweifellos im luxuriösen Doppelbett in einen tiefen Schlaf wiegen. Dabei muss es sich noch nicht einmal so anfühlen, als hätte man seine Yacht verlassen. Mit anderen Worten: Wem der Blick vom Balkon nicht gefällt, dem ist nicht zu helfen.

Die Aussicht ist allerdings noch besser vom Dining Room, einem mediterran-montenegrinischen Fusionrestaurant mit faszinierenden Möglichkeiten im Freien: Den Appetit sollte man vorher mit etwas Spritzigem in der Library Bar anregen, um sich danach mit kleinen Speisen und einer beeindruckenden Auswahl an erstklassigen Produkten zu vergnügen. Eine Pâtisserie vor Ort wird jede Naschkatze glücklich machen und mögliche Schuldgefühle kann man direkt im voll ausgestatteten Fitnesscenter oder in den umfangreichen Spa-Einrichtungen loswerden. Wir würden uns allerdings eher für Getränke im Infinity-Pool im Freien entscheiden.