The Standard High Line

Andre Balazs' Standard Hotel Linie brauchte eine Weile, bis sie New York erreichte. Es sieht so aus, als hätten sie auf etwas Großes gewartet. So ist für eine Gruppe, die sich ihren Namen mit cleveren Renovierungen gemacht hat, ein kompletter Neubau eine große Unternehmung.

Das Standard sieht mehr oder weniger wie ein leicht gebogenes UN-Gebäude auf Stelzen aus. Es thront über der High Line, der ehemaligen Hochbahn, die sich zu Lower Manhattans grüner Oase herausputzt. Selbst das Interieur wirkt etwas utopisch: Es ist im Retro-Future-Style ausgelegt, eine Hommage an die skandinavischen Modernisten der 50er und 60er. Damit ist es eine willkommene Abwechslung zur nachgemachten Grobschlächtigkeit, die im Meatpacking District vorherrscht.

Die Zimmer sind kompakt - schließlich ist dies Manhattan, doch durch geschickte Planung und die Aussicht wirken sie größer – besonders New Jersey sieht aus dieser Perspektive gut aus. Die Badezimmer mögen aufgrund ihres Mangels an Privatsphäre gewöhnungsbedürftig sein, aber dieser Ort ist für Liebende, nicht für Geschäftsleute oder reisende Missionarspärchen entworfen worden.