Chateau Mcely

Während die Kirchtürme und Brücken in Prag durchaus als inoffizielle Maskottchen der Tschechischen Republik dienen können, hat das Land noch viel mehr zu bieten als seine Hauptstadt. Die zentralböhmische Landschaft erweckt zwar nicht die gleichen Absinth-durchtränkten Visionen, doch Orte wie der St. Georg Wald – Heimat von vielen begehrten wilden Pilzsorten – haben ihre ganz eigene Magie. Errichtet am Waldrand, circa eine Autostunde nordöstlich von Prag, ist das Chateau Mcely eine moderne Fünf-Sterne Inkarnation einer Jagdhütte aus dem 17. Jahrhundert.

Natürlich würde der europäische Adel in der Barockzeit nicht einfach auf's Land ziehen, ohne royale Annehmlichkeiten mitzubringen, weswegen die „Hütte“ ausgesprochen edel ist. Ein kurzer Spaziergang durch die bedachtsam gestutzten Gärten, um das Hauptgebäude herum, gibt dem Gast einen ziemlich guten Überblick darüber, was auf ihn zukommt: Ein Tribut an die ländliche Opulenz, welcher sowohl detailliert als auch verträumt ist – ein Märchen mit aufmerksamen Service. Die 23 hochdeckigen Zimmer setzen auf den Charme der klassischen Epoche, mit Kronleuchtern, die leuchtend über Stahlbetten hängen, und Schreibtischen, die auf eine Zeit zurückgehen, als Dichter wie Rilke noch vorbeikamen.

Wenn das Hotel einfach bei den Gästezimmern aufgehört hätte, so wäre es trotzdem einen Besuch wert gewesen. Doch die akribische Renovierung erstreckt sich auch über die Anlage, mit vielen gewieften Ideen für diese Art von klassisch pompösen Gebäuden. Die Bibliothek beispielsweise beherbergt wissenschaftliche Instrumente aus dem 18. Jahrhundert und der Alchemieverein im Keller vereint Hi-Tech Weinpräsentation, ein gut gefüllter Humidor, und eine altmodische Jukebox aus den 1950ern.

Anreise: Das Chateau Mcely liegt 70 km vom Václav Havel Aiport in Prag entfernt. Die nächstliegende Bahnstation ist Nymburk (circa 16 km vom Hotel entfernt).