The London EDITION

Ja, es ist schon richtig, dass hinter diesem Hotel eine der großen Ketten steckt. Doch das London EDITION legt einen souveränen Auftritt hin und wird wohl eher als Ian Schrager Hotel als ein Marriott Hotel bekannt. Ian Schrager war in diesem Unternehmen der Partner von Marriott. Design Groupies werden es vielleicht eher als Yabu Pushelberg Hotel titulieren – schließlich stammt das Interieur von der Hotel Design-Firma aus Toronto. Doch wenn man sich die Fakten ansieht, zeichnet sich folgendes Bild ab: Das London EDITION gliedert sich in eine Reihe Georgorianischer Stadthäuser auf der Berners Street in Fitzrovia ein. Durch die ausgiebigen Renovierungsarbeiten ist diese Luxus-Boutique zu einem der wichtigsten Spieler der Stadt avanciert.

Das Hotel befindet sich nicht weit vom Sanderson entfernt, einem der ersten Schrager Hotels. Das London EDITION ist aber keinesfalls eine lahme Kopie. Auf den ersten Blick lässt sich erkennen, dass diese Ausgabe gediegener, eleganter, ja, irgendwie auch erwachsener wirkt. Die öffentlichen Räumlichkeiten sind passenderweise in einem postmodernen Mix verschiedener Zeitalter gehalten, die von den historischen Bauten von 1835 bis hin zu Retro-Elementen und modernen Details reichen.
Die Zimmer entsprechen hingegen ganz klar einem kontemporären Look, samt warmen Holzelementen und klassisch-modernem Mobiliar. Die Erdtöne ergänzen die historischen Details erstklassig, wobei immer klar ist: Dies ist lediglich eine historische Interpretation des 21. Jahrhunderts.

Natürlich soll es hier nicht nur um die Zimmer gehen. – Schließlich sprechen wir von einem Ian Schrager Hotel! Und so befinden sich ganze drei Bars innerhalb der Hotelmauern: Eine einladende Lobby Bar samt ausführlicher Cocktailkarte, ein sogenannter Punch Room, der nur auf Bestellung zu Verfügung steht, und das Berners Tavern, das neben den Getränken auch eine solide Küche serviert. Solide ist vielleicht etwas untertrieben, handelt es sich doch bei dem Küchenchef Jason Atherton. Doch wohin es einen auch zieht – alle drei Einrichtungen sind bereits jetzt schon Klassiker der Londoner Nachtszene. Mit der cleveren Kombination aus Stil und Attraktivität (das gilt für Design und Publikum) trifft man immer in das Herz der Londoner – wobei auch internationale Jetsetter sich hier zweifellos wohl fühlen werden.