The Beaumont Hotel
Das Hotel liegt in Mayfair, zwischen dem Grosvenor Square und Selfridges und trotz des amerikanischen Akzents ist es so typisch Mayfair wie ein Hotel aus dem 21. Jahrhundert nur sein kann – bis hin zu dem aufdringlichen, leicht verwirrenden Stück quasi-öffentlicher Kunst, das die Art-déco Fassade ziert.
Die Zimmer, zumindest die meisten, sind der vorhersehbarste Bestandteil des Beaumont, was nicht notwendigerweise ein Kritikpunkt sein muss wenn man von einem Luxushotel spricht. Sie sind auf eine subtile Art stylisch, bleiben ihrer Art-déco Intention treu und warten mit alten Schwarzweißporträts an den Wänden und verschnörkelten Marmor-Badezimmern auf. Dadurch fühlen sie sich zwar designt an, aber in einer zurückhaltenden Art, die große Gesten vermeidet. Sie erinnern also mehr an einen gut geschnittenen Anzug als an ein beim Publikum beliebtes Couture-Teil. (Wir kommen gleich auf Antony Gormleys „Zimmer“ zu sprechen).
Die Bar und das Restaurant wurden selbstredend einer etwas schärferen Kontrolle durch uns unterzogen. Die American Bar fängt den Glamour New Yorks der 20er auf perfekte Weise ein und kommt wahrhaft sexy rüber, ganz ohne zu sehr über die Stränge zu schlagen. Über den Colony Grill Room lässt sich wenig sagen, was nicht bereits von den Londoner Restaurant-Kritikern besprochen wurde – einigen von ihnen sind beim Versuch, dem Lokal gerecht zu werden, bereits die Superlative ausgegangen.
Was im Beaumont allerdings am allerbesten nach Mayfair passt, ist komischerweise die Kunst – allerdings sprechen wir dabei nicht von den Porträts, die die Wände zieren, sondern von der gigantischen Skulptur von Turner-Prizeträger Antony Gormley. Es handelt sich hier um eine Art hockenden Minecraft-Mann, der zwei Stockwerke hoch ist, und wie ein übergroßer Wasserspeier an der Ecke des Gebäudes sitzt.
Das Beaumont ist unseres Wissens nach das einzige Hotel, in dem man IN dem Werk eines zeitgenössischen Künstlers schlafen kann – das Innenleben des hockenden Riesen ist nämlich ein Zimmer, oder vielmehr eine klaustrophobische, mit dunkler Eiche verkleidete Schlafkammer, die das Gefühl „einer Höhle, einer Grabstätte, einer Gebärmutter oder einer Gummizelle“ erzeugen soll. Angeschlossen ist dieser Schlafraum an eine sonst eher herkömmliche Hotelsuite. Ob dies nun am besten als Kritik an Luxusübernachtungen oder deren Zenit – oder vielleicht auch beides – verstanden werden soll, darüber kann jeder Bewohner des Kunstwerkes selbst nachgrübeln (zur Melodie von mehreren 1000 Pfund pro Nacht).
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