Ham Yard Hotel, Firmdale Hotels

Ob Ham Yard das beste der Firmdale-Hotels ist, ist Geschmackssache, aber es lässt sich nicht leugnen, dass es das größte Projekt ist, das dieser renommierte Londoner Luxus-Boutique-Konzern bisher in Angriff genommen hat: eine grundlegende Neugestaltung einer kleinen Seitenstraße in Soho, die zu dem führte, was Kit und Tim Kemp ein „urbanes Dorf“ nennen.

Und das nicht ohne Grund. Denn neben einem ziemlich großen Hotel gibt es auch Einzelhandelsflächen, ein Restaurant und eine Lounge, einen Dachgarten, ein Kino mit 176 Plätzen und eine kleine Bowlingbahn mit vier Bahnen im Untergeschoss - und das alles entlang einer charmanten Fußgängerzone mit einer Bronzeskulptur und viel Grün. Natürlich ist hier viel los, aber die Atmosphäre ist eine ganz andere als am Piccadilly Circus, der kaum hundert Meter entfernt ist.

Inzwischen wissen Sie, was Sie von den Zimmern erwarten können: unvergleichlicher moderner Luxus, ausgestattet in Kits unverkennbarem Stil, der lebendige Drucke und Farben mit eklektischen Antiquitäten und stilvollen zeitgenössischen Stücken mischt, alles erhellt durch die riesigen Crittall-Fenster, die das Beste aus der gelegentlich etwas schwachen Londoner Sonne machen. Sie wissen, dass auch der Service erstklassig sein wird, denn dies ist bei weitem nicht das erste Rodeo der Kemps, wenn es darum geht, ein High-End-Hotel zu betreiben.

Und man kann sich darauf verlassen, dass das Publikum interessant, wenn nicht sogar hochkarätig sein wird, da der größte Teil der britischen Theater- und Filmindustrie nur einen Katzensprung von Ham Yard entfernt angesiedelt ist (und das Kellerkino ist auch nicht schlecht). Andererseits ist es nicht die Prominenz des Ortes an sich, die ein Firmdale Hotel ausmacht, sondern die Tatsache, dass es mehr oder weniger unmöglich ist, hier zu übernachten, ohne sich selbst wie ein prominenter Gast zu fühlen.