Shangri-la Hotel, Lhasa

Die Shangri-La Hotelgruppe hat mit ihrem Projekt in Lhasa vermutlich ihren würdigsten Namenspatron eröffnet. Allerdings hat man es hier auch ziemlich leicht – die Landschaft im Himalaya übernimmt ja den Großteil der Arbeit und jedes halbwegs vernünftige Hotel kann hier mit umsichtig platzierten Fenstern Touristen anlocken. Zum Glück für uns geht das Hotel aber etwas weiter. Zwar basiert das Konzept größtenteils auf dem Modell der Business-Class-Luxusketten aber ein schlagendes, tibetisches Herz steckt hinter allem, was sich in Sachen Design und Cuisine bemerkbar macht.

Das Wichtigste zuerst: Akklimatisation ist ein absolutes Muss auf über 3.500 Metern. So verlockend es auch sein mag, sich gleich den Cocktails zuzuwenden, sollte man zunächst die hoteleigene Gesundheitsklinik oder die 24 Stunden Sauerstoff-Lounge aufsuchen (das ist nicht nur ein Gag – es hilft wirklich). Sobald man seinen Kopf dann klar bekommen hat, kann man ihn dann auch gleich wieder ausschalten; und zwar im Shambala, der Tapas- und Cocktailbar des Hotels mit Gartenterrasse oder in der Lodgers Lounge, der mit hohen Decken und großartigen Kronleuchtern bestückten Teebar mit wirklich betäubend schönem Ausblick auf die Berge. Für etwas deftigere Kost kann man ins Shang Palace gehen: Hier verschmelzen kantonesische Küche mit Einflüssen aus Sichuan in einer intimen Atmosphäre. Im Altitude stehen den ganzen Tag ein internationales Buffet und Live-Cooking-Stationen bereit.

Die 262 Zimmer und 17 Suiten des Shangri-La machen ausgiebig Gebrauch von den reichen, tibetischen Details. Erdige Gold- und Ockertöne mit lebhaften Streifen und aufwändig gemusterten Stoffen. Fesselnde Filigranarbeiten machen die Lampen und edlen Fußhocker zu Hinguckern, während die elfenbeinfarbenen Wände und das dunkle Holz den Räumen eine friedliche, meditative Qualität verleihen. Im unteren Bereich des Hotels finden sich ein voll ausgestattetes Fitnessstudio sowie ein Schwimmbad und ein Spa, wenn man Entspannung und Ruhe mit ein bisschen Action verbinden will. Wählt man die Option des Horizon Clubs erhält man einen hingebungsvollen Concierge-Service, eine private Lounge sowie Frühstück und abendliche Cocktails.

Vor den Türen des Shangri-La belohnt Lhasa jeden neugierigen Entdecker. Der Potala- und Norbulingka-Palastkomplex, auch bekannt als die ehemalige Winter- und Sommerresidenz des Dalai Lama sind jeweils fußläufig zu erreichen. Zwei der heiligen Seen Tibets befinden sich eine Tagesreise entfernt, ganz zu schweigen von den unzähligen Klöstern mit unbezahlbaren, historischen Artefakten aus 13 Jahrhunderten. Das Dach der Welt, das Herz des Himalaya, das Land der Götter – wie auch immer man dieses Bergparadies bezeichnen mag, man kann sich sicher sein, dass hier die erhabensten Ambitionen gestillt werden.