Grand Hotel Wiesler

Das Hotel Wiesler ist einfach ein großartiges Hotel – groß auch im Sinne von „Grand Hotel“, denn erstmalig öffneten die Hotelpforten des Hauses 1909. Somit ist das Wiesler also ein historisches Merkmal der ohnehin geschichtsträchtigen Stadtkulisse. Die Renovierung brachte einen frischen Look, der aber der Vergangenheit Respekt zollt. Die Architektur blieb weitestgehend erhalten und lokale Künstler wurden eingeladen. Ein Barbier hat sich hier angesiedelt und auch andere witzige Details (wir sagen nur: Batman Logo auf den morgendlichen Pancakes zeigen, dass die Betreiber Sinn für Humor haben.

Am Ende des 19. Jahrhundert erwarb der damalige Besitzer fünf Gasthäuser und führte sie unter einem Dach zusammen. In den darauffolgenden Jahren diente das Haus nicht nur als Hotel, sondern auch beispielsweise als Kasserne für britische Soldaten im Zweiten Weltkrieg – nun erstrahlt das Wiesler in einem frischen Look, passend zum innovativen Image der einstigen Kulturhauptstadt Graz.

Dabei bleiben natürlich die historischen Details, wie die sagenhafte Jugendstil-Fassade erhalten und auch im Inneren des Hauses funkeln noch Kronleuchter und Blattgold. Wer auf den traditionellen Look steht, ist in den Small und Medium Zimmern bestens aufgehoben. Designliebhaber sollten sich vielleicht eher für die Independent oder Extra Kategorie entschieden. Oder sogar die Oak Royal Suite, wenn’s mal etwas mehr sein darf. Ein wahrer Weltbummler scheint hier als Dekorateur aktiv gewesen sein: englische Ledersessel, buntbemalte Waschschalen aus Südamerika und alte Reisekoffer und -kisten. Das Zusammenspiel aus hellen und dunklen Tönen, aus weichen und harten Linien funktioniert hier ganz prächtig, insbesondere in der Suite! Diese wird vom Hotel mit „verschwenderisch viel Platz zum eleganten Zeitverbringen...“ beschrieben.

Das Frühstück wird in einem hübschen Speisesaal serviert und am Abend lädt der Speisesaal zu unkomplizierten aber köstlichen Gerichten und ein, zwei Bier ein. Die Kulisse bildet dabei eine Art modernes Klimt-Gemälde und ab und an legt hier ein DJ auf. Kurz gesagt: Vor dem angestaubten Flair eines gut 100 Jahre alten Grand Hotels merkt man hier nichts.