Pest-Buda Hotel - Design & Boutique

Das Leben auf der Buda-Seite der Donau fühlt sich teilweise wie aus der Zeit gefallen an. Es gibt einige Hügel in diesem Teil der Stadt, wodurch man außergewöhnliche Ausblicke auf den Fluss, die fabelhaft verzierte Matthias-Kirche und den penibel wiederhergestellten Burgpalast erhält. Außerdem gibt es diverse Wanderwege, um diese Anhöhe zu erklimmen. Man kann also schonmal festhalten, dass es schlimmere Gipfel gibt. Diese Ansicht scheinen auch die Betreiber des Baltazár zu vertreten, die in unmittelbarer Nähe zu diesen historischen Schwergewichten das Pest-Buda Hotel mitsamt Bistro eröffnet haben. Wenn man allerdings bedenkt, dass dieses Boutique-Hotel sich auf dem Grundstück des ältesten Hotels Ungarns (die Eröffnung war 1696) befindet, hat auch das schon einigen historischen Charakter.

Das Pest-Buda ist mit seinen insgesamt nur zehn Zimmern kleiner als das Baltazár. Dadurch ist es aber – gelinde gesagt – auch sehr intim. Die Designer Tibor Somlai und Géza Ipacs haben sich bei der Inneneinrichtung einer warmen Palette bedient: sowohl bei den Farben – rosa, gold, ecru, umbra – als auch bei den Materialien – rustikale, ungarische Eichenböden, luxuriöse Bettbezüge, verschiedene Teppiche und das originale, barocke Backsteindach des Gebäudes. Elemente aus der Mitte des letzten Jahrhunderts ziehen die Gäste mit einem Geschmack für die kleinen Feinheiten in ihren Bann: Vintage-Koffer, Sitzgelegenheiten mit Lederakzenten, Retro-Kühlschränke von Smeg und Kupferlampen mit Edison-Glühbirnen verleihen der Einrichtung eine Aura retro-inspirierter Zerstreutheit. Bei der Reiseplanung sollte man daran denken, nicht zu viel zu packen, da die örtlichen Gesetze den Einbau eines Aufzugs in einem so alten Gebäude verbieten.

Am Morgen sowie abends bietet die Terrasse des Bistros eine magische Aussicht auf den Hess András Platz und dessen Quadersteine und patinierte Skulpturen. Die Küche des Hauses wartet mit traditioneller, ungarischer Kost auf – herzhaftes Rindergulasch, Hühnerpaprikasch – in einer heimeligen Kulisse bestehend aus Sitzbänken und bogenförmigen Bücherregalen. Sollte das Wetter es zulassen, kann man auch draußen im Schatten der farbenfrohen Markise essen und sich durch die ungarische Weinkarte trinken. Währenddessen lassen sich wunderbar die nächsten Ausflüge planen. Die lebhaften Ruinen-Bars von Pest liegen nur eine halbe Stunde mit der Tram entfernt. Allerdings haben wir die Vermutung, dass man diese malerische Strecke über die Kettenbrücke bei Sonnenuntergang lieber zu Fuß zurücklegt.