Hotel de Hallen

Grundsätzlich sind die besten Hotels mit dem meisten Charakter entweder Vorreiter und Pioniere, oder die, die mit Tradition und einem gewissen Erbe bestückt sind. Das Hotel de Hallen erfüllt beide Kategorien. Das Hotel befindet sich in einem umgebauten Tram-Bahnhof aus dem Jahr 1901, ist aber gleichzeitug Teil einer neuen Entwicklung (ein Art-House Kino und Boutiquen kommen auch bald), die dabei hilft einen ehemals recht desolaten Teil von Amsterdams Oud-West Gebiet neu zu definieren. Schon jetzt eröffnen überall coole neue Bars rund um das Hotel und durch die unmittelbare Nähe zu den Vorzügen in puncto Shoppen und Dinieren im Jordaan-Distrikt und die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums ist es nur eine Frage der Zeit bis die Gentrifizierung vollends vollzogen sein wird. Bis dahin ist das de Hallen noch so etwas wie ein Schnäppchen.

Obwohl der Look und das Gefühl des Hotels ausgesprochen modern sind, wird die Geschichte des Gebäudes nicht vergessen oder verdrängt. Mit seiner klotzigen Ziegelstein-Fassade hat es von außen betrachtet etwas sehr imposantes. In den Zimmern, die sich alle um den aufsteigenden zentralen Korridor anordnen, kann man sich mit ein bisschen mentalem Möbelrücken vorstellen wie einst Züge in dem Gebäude geparkt wurden. Die Möbel (im Stil des letzten Jahrhunderts) werden weiter durch Stahl, Glas, Ziegel und Beton komplimentiert.

In den Zimmern gibt sich das harte Design von seiner sanfteren Seite: Der visuelle Stil bleibt sparsam, aber umweltfreundliche Kokosmatten-Betten mit flauschigen Decken und die Badezimmer, ausgestattet mit Artikeln der Spa Collection, verhindern, dass es sich zu spartanisch anfühlt. Objekte aus der zeitgenössischen Kunstsammlung des Besitzers beleben das Ambiente noch zusätzlich. Wer eine traditionellere Kunsterfahrung bevorzugt, erreicht den Museumsbezirk in wenigen Minuten zu Fuß.