Oncri

Traditionsgemäß ist Baden eine Art Ritual in Japan und wenn man ein „onsen Ryokan“ – ein Ryokan mit Bädern gespeist aus heißen natürlichen Quellen – aufsucht, gleicht das einem schnellen Intensivkurs diesen Aspekts der japanischen Kultur. Insofern sollte man sich darauf einstellen, dass im Oncri, in der südlichen Präfektur Shiga, die Badeeinrichtungen eine ebenso wichtige Rolle spielen, wie die erst kürzlich renovierten Gästezimmer und die beiden Locavoren-Restaurants.

Das Wasser der heißen Quellen von Furuyu ist für seine lauen Temperaturen, etwa 38 °C, bekannt – eine Tatsache die ernsthafte onsen-Besucher als Pluspunkt ansehen, da die milde Wassertemperatur längere und schonendere Bäder zulässt. Es gibt das Standard-Bad im Inneren, ein Wassertretbecken zum Waten und sechs verschiedene Außenbäder, zu denen auch eine wohlriechende „hinoki“ Zypressen-Wanne und ein wasserfallartiges Strömungsbad gehören. Irgendwo unter all diesen Optionen findet jeder die Art zu baden, die ihm am besten zusagt.

Die Gästezimmer sind entweder in einem traditionellen oder modernen Stil (Tatami Matten bzw. niedrige Sitzmöglichkeiten, Sofas und Betten) eingerichtet und verfügen allesamt über einen großartigen Ausblick über die begrünten Berge. Sollte man der Einrichtung etwas mehr Persönlichkeit abverlangen, gibt es die Atelier-Zimmer, die mit preisgekrönten Werken eines Wettbewerbs ausgestattet sind, den das Ryokan eigens ausgerichtet hat. Nach einigen entspannenden Bädern und guten saisonalen Mahlzeiten in dem hoteleigenen italienischen bzw. japanischen Restaurant, wird man eine neue Perspektive auf Spa-Aufenthalte gewonnen haben. So oder so, hat man hier ganz sicher eine der höchst vergnüglichen Lektionen traditioneller japanischer Kultur gelernt.