101 Hotel

Auch wenn es nach Marketing-Gelaber klingt: 101 ist definitiv die schickste Postleitzahl in Reykjavik. Die Stadt ist schon seit einiger Zeit der Ferien-Tummelplatz von hippen Europäern und insbesondere Leuten aus London; berühmte englische Popstars und Künstler kommen her, um ein wenig Anonymität zu genießen, und wer selbst nicht berühmt ist, der kommt, um die Atmosphäre einer Trendsetter- Kapitale zu genießen, die noch immer wie eine bescheidene Kleinstadt wirkt.

Bisher fehlte Reykjavik das ultimative Hipster-Hangout, ein zeitgemäßes Boutique-Hotel, das dem Ruf der Stadt gerecht wird. Das 101 füllt die Lücke, und wie: Verborgen hinter der harten, grauen modernistischen Fassade des ehemaligen Sitzes des Sozialdemokratischen Partei, zeigt sich das Interieur in erstklassigem Design des 21ten Jahrhunderts. Die Ausstattung ist ausschließlich Schwarz und Weiß, alle Angestellten tragen dazu passend Schwarz, die Zimmer sind reduziert und minimal, ohne Wände und mit diesen typisch nordeuropäischen, glatten Möbeln. Auch die Badezimmer gehen in die Zimmer über; sie haben Parkett und Aveda-Produkte und einige sogar Löwentatzen-Badewannen neben den großen Walk-In-Duschen.

Der Faible für Kunst, für den Reykjavik neuerdings berühmt ist, hinterlässt seine Spuren: Ein Glasdach über der Lounge erlaubt den Blick auf eine Installation an der Wand, und die Galerie des 101 zeigt ständig wechselnde Ausstellungen isländischer Top-Künstler. Die Lounge ist ein solider Szenetreff, ebenso das Restaurant, und weil das 101 in der Stadt liegt, gibt es noch reichlich alternative Jagdgründe; wen die Unruhe plagt, der kann sich in urbane Abenteuer stürzen. Einziger Nachteil: zu viel des Guten. Ein schnittiges, modernes Hotel in der pulsierenden Hauptstadt eines der schönsten Länder der Welt … Was kann danach noch kommen?