Huus Gstaad

Mit 250 Kilometern Skipiste nebenan, offenbarenden Blicken auf die Berner Alpen und einer bekannten Tradition in Sachen Après-Ski-Orgien ist Gstaad fest in den höheren Rängen der schweizer Skikultur etabliert. In der Tat sind die High-End-Hotels in Gstaad so exklusiv, dass man meinen könnte, dass Skifahren vollkommen nebensächlich ist. Dem ist aber zum Glück nicht so im HUUS Gstaad. Dieses Hotel ist für die Abenteurer, die Bildhauer der Pisten, die Naturversessenen und die Wanderer im Herzen gemacht; letztendlich also für die Alpinisten, die sich ihre Nachtruhe redlich auf die altmodische Art und Weise verdient haben.

Das mag auch die recht bodenständige Einstellung des Hotels erklären, die bestrebt ist, die Grenze zwischen drinnen und draußen verschwimmen zu lassen, was mit einer rustikalen, hausgemachten Design-Philosophie gut funktioniert. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Hotel veraltet ist – alle 136 Zimmer stecken voller zeitgenössischer Akzente wie transparenter, globusförmiger Pendelleuchten, Regenduschen mit luxuriösen Badeprodukten, großer Flachbildfernseher und Tablets von Samsung. Die Wärme wird den Zimmern durch plüschige Textilien und wunderschöne, speziell angefertigte Ausstattungen verliehen – eine unglaublich gastfreundliche Umarmung der Ästhetik. Der Komfort des Materials bleibt nicht hinter dessen Funktionalität zurück: Die hochwertigen Rucksäcke und Ferngläser schreien danach, benutzt zu werden und die Hästens-Matratzen sind am bequemsten, wenn man nicht zu lange schläft.

Die hoteleigene Skischule und der Berg-Concierge zeigen einem deutlich den Grund für dieses Reiseziel an. Aber auch die Fülle der übrigen Outdoor-Aktivitäten verdient Erwähnung: Neben dem typischen Mountain-Biking oder Bergsteigen möchte man vielleicht mal mit Schlittenhunden fahren oder im Heißluftballon fliegen. Sobald man sich ausgepowert hat, erwartet einen eine ganze Reihe an Essensmöglichkeiten. Die meisten bieten einem Panorama-Blicke auf die Berge oder die Möglichkeit, auf der Terrasse zu sitzen. La Vue führt das Rudel mit saisonaler, gehobener Küche an. Aber es gibt auch noch das La Cave oder Tapas in einer frechen, im unterirdischen Stil eingerichteten Umgebung oder das Fondue Chalet, um, nun ja, Fondue zu essen.

Zu einem Abschluss kann man an der Hausbar finden, wo es eine vom Boden bis zur Decke reichende Auswahl an Gin und Whiskey gibt sowie einen Kamin, wo man es sich mit einem Teleskop oder einem guten Thriller gemütlich machen kann.