Il San Pietro di Positano

Sicher, Positano ist selbst nach italienischem Maßstab atemberaubend: Seine farbenfrohen Häuschen klammern sich hingebungsvoll an die Berghänge, und wo man auch hinsieht, wirft sich das Meer so dekorativ in Pose, sodass es Dutzende von Postkarten ziert. Na ja, wohl eher hunderte. Dennoch ist es möglich - wenn auch unwahrscheinlich -, dass an der italienischen Küste versteckte Ecken existieren, die der Tourismus bisher verschont hat. Wenn es sie gibt, dann aber bestimmt nicht in Positano.

So ist auch das Il San Pietro kein Geheimtipp mehr, und sein Erfolgsrezept ist ebenfalls bekannt: Es ist schlicht das beste Hotel an der Küste von Amalfi und könnte diese Position womöglich sogar im weltweiten Vergleich behaupten.

Am Eingang des Hotels steht eine kleine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert, die San Pietro geweiht ist. Der Rest des Hotelgebäudes hängt an den Klippen darunter, wobei sich die einzelnen Stockwerke wie Treppenstufen an der Bergwand hinunterziehen. Eine ziemlich beunruhigende Erfahrung für Menschen mit Höhenangst, aber die Belohnung ist ein unübertrefflicher Seeblick von jedem Zimmer und jeder Terrasse aus. Das Hotel ist lediglich so tief wie ein Raum. Daher gibt es keine zweitklassigen Lagen. Jedes Zimmer schmiegt sich hinten an die Klippe und öffnet sich vorne auf eine eigene Terrasse.

Bei einem solchen Ausblick ist die Innenausstattung nahezu irrelevant. Doch auch sie wurde erfreulicherweise nicht vernachlässigt: Die Zimmer sind weitläufig und individuell gestaltet, allesamt schlicht und geschmackvoll mit gefliesten Böden versehen. Der Hauptunterschied zwischen Standard- und Deluxe-Zimmern ist ihre Größe, und die Special-Zimmer warten mit besonderen Extras wie einem Badezimmer mit gläsernen Wänden auf – für Badefreuden mit Meeresblick.

Das Restaurant oben im Hotel bietet traditionelle italienische Küche sowie eine fantastische Sicht auf den Golf von Salerno. Damit lockt auch der dramatisch gelegene Swimmingpool, der in die terrassierten Klippen geschlagen wurde. Ein Lift fährt von der Hotellobby hinunter an den Privatstrand, der auch eine Cocktailbar bietet.

Bei so viel Paradies-auf-Erden liegt es nahe, dass das Il San Pietro nicht gerade günstig ist: Mit „teuer“ kommen wir der Wahrheit schon ein kleines Stückchen näher. Positano ist ja auch ein weltweit geschätztes Hideaway, ein Lieblingsort der Prominenz, und das schon seit Jahrzehnten. Das Il San Pietro hat dabei einen Gutteil der Schönen, Reichen und Kreativen beherbergt – raten Sie mal, nach wem das Zimmer „8 ½“ benannt wurde!

Hinweis: Kinder unter 10 Jahren sind nicht gestattet.